Bremsenstich – erkennen, richtig behandeln und effektiv vorbeugen

Tabanidae heißt die Bremse mit biologischem Namen. Sie gehört zur großen Familie der Fliegen und dort zur Unterart der Zweiflügler. Bremsen sehen aus wie normale Stubenfliegen, sind aber ein wenig größer und auch heller. Sie sind grau-braun und haben winzig kleine dunkle Punkte. Bremsen sind sehr aufdringliche Insekten, die nicht nur an Menschen, sondern auch an Weidevieh interessiert sind. Anders als Mücken sind Bremsen hartnäckig und auch stellt für einen Bremsenstich kein Hindernis dar. Wie lässt sich ein Bremsenstich behandeln? Gibt es eine Bremsenstich und wie sieht die Einstichstelle aus? Kommt es zur Bremsenstich Schwellung und wie sieht die Vorbeugung aus?

Ein Insekt mit vielen Namen

Nicht nur liebe Kinder, sondern auch lästige Insekten haben viele Namen. Je nach Region wird die Bremse entweder Blinde Fliege, Bräme, Blinder Kuckuck oder auch Dasselfliege genannt. Bremsen fühlen sich nicht überall wohl, aber sie schätzen die Nähe von Wasser. Wenn Weiden mit Vieh nicht weit entfernt sind, dann fühlt sich die Bremse sehr wohl. Besonders munter sind die Insekten, wenn sich ein Gewitter abkündigt. In der schwülen Luft attackieren die Bremsen Menschen und Tiere sehr heftig. Selbst das Bespritzen mit Wasser hilft dann nicht mehr. Die Bremsen saugen sich an ihrem Opfer fest und lassen so schnell nicht mehr los.

Bremsen sind wie Mücken Blutsauger, die sich vom Schweiß angezogen fühlen. Alle, die einen Spaziergang entlang einer Viehweide machen, müssen nicht lange auf die Bremsen warten. Obwohl die Tiere das Blut von Rindern, Kühen und vor allem von Pferden bevorzugen, sagen sie bei einem gelegentlichen Schluck Menschenblut nicht nein. Bei den meisten der 4000 Bremsenarten, die es weltweit gibt, sind es die weiblichen Tiere, die das Blut saugen. Die Männchen beschränken sich auf das Saugen von Nektar aus Blüten. Viele Bremsen, die in den Tropen leben, ernähren sich ausschließlich von Aas.

Was macht einen Bremsenstich so besonders?

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Die Inhaltsstoffe im Bremsengift sind ähnlich den Stoffen, die sich in vielen Insektengiften finden. Es gibt ein Sekret, was die Blutgerinnung verhindert, aber anders als bei Mücken hat das Gift der Bremsen kein „Betäubungsmittel“. Sticht die Bremse zu, dann ist das augenblicklich sehr schmerzhaft. Bremsen haben einen massiven Saugrüssel, mit dem sie für ein Insekt sehr große Wunden hinterlassen. Diese Wunden bluten relativ lange nach und pro Mahlzeit der Bremse verliert der Mensch 0,2 Milliliter Blut. Die Blutung kann dafür sorgen, dass sich der Bremsenstich entzündet und es sogar zu einer Bremsenstich kommt.

Die Bremsen kleben an der Haut ihrer Opfer fest und sie lassen sich auch nicht vertreiben, wenn nach ihnen geschlagen wird. Durch diese Hartnäckigkeit ist der Bremsenstich angeschwollen und schmerzt sehr stark. Damit der Bremsenstich behandelt werden kann, muss das Insekt verschwinden. Viele meinen, dass Wasser die Blutsauger vertreibt, aber das ist ein Irrtum. Selbst mit dem Strahl eines Gartenschlauchs lassen sich die Bremsen nicht vertreiben, am besten ist es, die Bremse geschützt mit einem Handschuh, von der Wunde zu drehen. Das funktioniert meist nur, wenn das Insekt dabei den Tod findet.

Die Symptome eines Bremsenstichs

Eindeutige Zeichen lassen keinen Zweifel daran, dass es eine Bremse war, die zugestochen hat. Da Bremsen sehr lästig sind, wissen die meisten Menschen ohnehin, dass eine Bremse zugestochen hat, aber der Stich ist auch sofort spürbar. Die Schmerzen nach dem Stich sind groß und es gibt keine Bremsenstich Schwellung, der Stich bildet vielmehr einen großen Quaddel. Rund um die Einstichstelle färbt sich die Haut großflächig dunkelrot und beginnt heftig zu jucken. Die Stiche einer Bremse sind sehr lange spürbar. Es kann mehr als zwei Wochen dauern, bis die Stichwunde völlig verheilt ist und die Schmerzen verschwunden sind. Kurz zusammengefasst sehen die Symptome nach den Stich einer Bremse so aus:

  • Es gibt eine Bremsenstich Schwellung.
  • rund um die Einstichstelle.
  • Deutlich größer als andere Insektenstiche.
  • Starker Juckreiz.
  • Lange Heilungszeit.

Wie gefährlich ist ein Bremsenstich?

In den meisten Fällen ist der Stich der Bremse harmlos, aber es lauern trotzdem Gefahren. So besteht das Risiko einer Bremsenstich Allergie oder einer Bremsenstich Blutvergiftung. Schnell hat sich der Bremsenstich entzündet, zudem gilt die Bremse als Überträger von . Gefährlich ist vor allem eine Bremsenstich Allergie. Wer allergisch auf diesen Insektenstich reagiert, muss nach einem Stich sofort zum . Passiert das nicht, kann der Stich zu Atemnot und im schlimmsten Fall zu einem lebensgefährlichen Schock führen. Allergiker sollten daher immer eine Notfallspritze, einen sogenannten Autoinjektor stets bei sich haben. Kommt es zu einer Konfrontation mit einer Bremse, dann ist diese Erste Hilfe überlebenswichtig.

Neben einer möglichen Bremsenstich Allergie gibt es noch eine weitere Gefahr: Bremsen können durch ihren Stich Krankheiten übertragen. Auch außerhalb von Afrika oder den Tropen sind Bremsen die Überträger von zahlreichen schweren Krankheiten, wie Milzbrand, Weischer Krankheit, Lyme-Borreliose oder Tularämie. In Afrika übertragen die Tsetsefliegen und die Bremse die Schlafkrankheit auf den Menschen.

Besonders gefährdet sind Kinder, denn sie können die Insekten nicht richtig einschätzen. Babys, die in ihrem Kinderwagen im Freien schlafen oder auch kleine Kinder, die in der Nähe eines Gewässers im Freien spielen, sind der Gefahr eines Stichs ausgesetzt. Wenn das Insekt zusticht und sich der Bremsenstich entzündet, dann ist das bei Kindern sehr gefährlich, auch dann, wenn sie nicht unter einer Bremsenstich Allergie leiden. Es kann zu einer Bremsenstich Blutvergiftung kommen, die für Kinder schnell lebensgefährlich ist.

Borreliose durch einen Bremsenstich?

Die meisten Menschen kennen Borreliose nur im Zusammenhang mit einem Zeckenstich, aber die Krankheit ist auch durch den Stich einer Bremse übertragbar. Typisch für eine Borreliose ist die starke Rötung an der Stelle, wo das Insekt zugestochen hat. Diese Rötung zeigt sich jedoch nicht bei jedem Menschen. Kommt es zu einer Borreliose, dann handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die in drei unterschiedlichen Phasen verläuft. Da die Krankheit bei jedem Menschen einen anderen Verlauf nimmt, ist es nicht einfach, sie zu diagnostizieren. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Verdacht besteht, dass der Stich einer Bremse vielleicht der Auslöser war.

Die erste Phase

In der ersten Phase kommt es zu einer Hautinfektion. Dort, wo die Bremse zugestochen hat, bildet sich nach einigen Tagen eine markante rötliche Stelle, die kreisrund und scharf begrenzt ist. Während die Mitte der Rötung immer blasser wird, vergrößert sich der Durchmesser der Rötung. Diesem Symptom verdankt die Borreliose auch ihren zweiten Namen: Wanderröte. In der ersten Phase kommt es zudem zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einer Bindehautentzündung. Um einen chronischen Verlauf zu verhindern, muss die Borreliose jetzt erkannt und behandelt werden.

Die zweite Phase

In der zweiten Phase, die ein halbes Jahr nach dem Stich der Bremse beginnt, breiten sich die Krankheitserreger im ganzen aus. Sie befallen das Nervensystem, es kann zu Lähmungserscheinungen kommen, die vor allem die Gesichtsnerven betreffen, möglich sind auch Nackenschmerzen und Herzrhythmusstörungen.

Die dritte Phase

Kommt die Krankheit in die dritte und letzte Phase, dann ist ein chronisches Stadium erreicht. Betroffen sind in diesem Fall besonders die Gelenke, die Haut und das Nervensystem. Es kommt zu einer sogenannten Lyme-Arthritis, die besonders die Kniegelenke angreift. Die Haut ist in der letzten Phase sehr dünn und bläulich verfärbt, die Lähmungen nehmen zu und es kann zu Gehirn- oder Rückenmarkentzündungen kommen.

Hilfe gibt es durch Antibiotika in Form von Saft, Tabletten oder einer Infusion. Die Behandlung der Borreliose darf in der Regel nicht länger als maximal drei Wochen dauern. Bei einem längeren Zeitraum sind die Risiken durch Nebenwirkungen zu groß.

Wie sieht die Erste Hilfe aus?

Einen Bremsenstich behandeln bedeutet in erster Linie, dass die Hilfe schnell kommen muss. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Ersten Hilfe, eine Maßnahme heißt Hitze. Um zu verhindern, dass sich der Bremsenstich entzündet oder dass sich eine starke Bremsenstich Schwellung bildet, muss das Protein, das die Insekten unter die Haut spritzen, zerstört werden. Das funktioniert jedoch erst ab einer Temperatur von über 40° Grad. Wer den Bremsenstich behandeln will, muss einen Löffel oder die Schneide eines Messers mit einem Feuerzeug erhitzen. Die heiße Stelle kurz am Stich testen und wenn es zu heiß ist, das Messer oder den Löffel etwas abkühlen lassen. Dann das heiße Metall sehr fest auf die Einstichstelle pressen und diesen Vorgang so oft wiederholen, bis der nachlässt und sich die Bremsenstich Schwellung deutlich reduziert hat.

Einen Bremsenstich behandeln – das funktioniert auch mit einem sogenannten Stichheiler, der mit einer Batterie betrieben wird. In diesem Stichheiler befindet sich ein heißes Metallplättchen, das für wenige Sekunden den Stich berührt. Die Methode ist sicherer als der heiße Löffel, da das Metallplättchen immer die richtige Temperatur hat und keine Brandwunden hinterlässt. Weniger aufwendig ist die Erste Hilfe mit Essig. Der Weinessig wird auf einen Lappen geträufelt und dann fest auf den Stich gedrückt. Dieses Hilfsmittel hat gleich mehrere Vorteile. Der Weinessig verhindert, dass sich der Bremenstich entzündet, er kühlt die Stichwunde und ist eine gute Prophylaxe gegen eine mögliche Bremsenstich Blutvergiftung.

Hausmittel, die helfen

Wer einen Bremsenstich behandeln will, der kann auch auf einen Klassiker wie die Zwiebel vertrauen. Die aufgeschnittene Zwiebel oder auch das Zwiebelpüree auf den Stich legen, das Ganze mit einem Verband versehen und diesen einige Stunden oder über Nacht tragen. Zwiebeln haben eine antibakterielle Wirkung, die verhindert, dass sich der Bremsenstich entzündet und es zu einer Bremsenstich Blutvergiftung kommt.

Ein weiteres ist Natron. Zu einer Paste verrührt sorgt das Natron für Erleichterung, wenn ein Bremsenstich angeschwollen ist, zudem nimmt Natron auch den ersten heftigen Schmerz. Gemischt wird die Paste aus drei Esslöffel Natronpulver und einem bis anderthalb Teelöffel Wasser. Das Ganze in einer kleinen Schale oder einer Tasse anrühren und den Brei auf den noch frischen Stich auftragen. Ist der Bremsenstich angeschwollen, dann muss die Paste eine halbe Stunde einwirken, bevor sie erneuert wird. Durch das Natron wird vermieden, dass die organischen Säuren, die sich im Gift des Insekts befinden, tief in die Haut eindringen. Das Natron neutralisiert die Säuren. Ist eine Wanderung in der Nähe eines Teiches oder eines Tümpels geplant, dann ist es eine sehr gute Idee, die hilfreiche Natronpaste im Rucksack zu haben.

Die Stiche effektiv vermeiden

Die beste Vorbeugung vor dem Stich einer Bremse ist es, an schwül-warmen Tagen die Nähe von Wasser zu meiden. Die Bremsen lauern am Wasser und warten nur auf ein Opfer, das sie stechen können. Wer auf den Sommertag am Badesee nicht verzichten möchte, der sollte entsprechende Schutzmaßnahmen beherzigen. Eine gute Idee ist ein Spray wie beispielsweise Autan, das nicht nur Bremsen auf Distanz hält, sondern generell vor Insekten schützt. Wer einen Badeausflug plant, sollte nicht nur den Körper einsprühen, die Gefahr lauert auch für die Haare, die ebenfalls eingesprüht werden sollten. Bremsen stechen durch die Kleidung hindurch und um sicher zu gehen, sollte auch die Kleidung eine Portion des Sprays bekommen.

Effektiv sind außerdem bestimmte Sonnenschutzmittel, die einen „eingebauten“ Insektenschutz haben. Wer verhindern will, dass die Haut nach einem Bremsenstich angeschwollen ist, sollte Zedan benutzen, ein Mittel, das sich ebenfalls bewährt hat. Zedan bietet auch einen sicheren Schutz für Haustiere wie beispielsweise Hunde, die wie Menschen ein begehrtes Ziel der Bremsen sind. Nach dem Ausflug ist es immer eine gute Idee nachzuschauen, ob die Haut des Hundes nach einem Bremsenstich angeschwollen ist.

Wie hilfreich sind Kerzen und Öle?

Um Mücken von der Terrasse, dem Garten oder dem Balkon fernzuhalten, sind bestimmte ätherische Öle sehr hilfreich. Aber schützen diese Öle auch vor den gefährlichen Stichen der Bremsen? Es gibt tatsächlich einige ätherische Öle, die Bremsen nicht leiden können. Dazu gehören unter anderem Citronellöl, , Zedernöl und auch Geraniumöl, das Bremsen im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen können. Alle die vielleicht einen Spaziergang an einem See planen oder mit dem Rad in ländlichen Regionen unterwegs sind, sind gut beraten, sich diese Öle auf die Kleidung und die Haut zu tupfen.

Fazit zum Bremsenstich

Bremsen sind so etwas wie die Bösewichte unter den Insekten. Ihr Gift ist stärker als das der Bienen, Mücken oder Wespen, ihr Stich sorgt für große, lang anhaltende Schmerzen. Sie sind auch sehr hartnäckig, wenn sie nach Nahrung suchen. Obwohl der Stich einer Bremse alles andere als angenehm ist, dem kleinen Insekt kann niemand einen Vorwurf machen. Bremsen stechen nicht, weil sie es können, sondern weil sie überleben wollen und ihren Nachwuchs füttern müssen.

Bild: © Depositphotos.com / suzbah

Bremsenstich – erkennen, richtig behandeln und effektiv vorbeugen

Ulrike Dietz

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