Medizinisches Cannabis – die Droge als Medikament

Bei dem Wort Cannabis denken viele Menschen automatisch an Haschisch und damit an ein Rauschmittel. Aber medizinisches Cannabis ist etwas ganz anderes, es wird beispielsweise mit großem Erfolg in der modernen eingesetzt. Für welches Leiden kommt Cannabis überhaupt infrage und wie wird es richtig verabreicht? Übernehmen die Krankenkassen die Kosten einer Behandlung mit Cannabis? Es gibt viele Fragen zu diesem Thema.

Welche Wirkstoffe sind im Cannabis enthalten?

Medizinisches Cannabis enthält vor allem zwei Wirkstoffe: Tetrahydrocannabinol, auch THC oder Dronabinol genannt, sowie Cannabidiol, kurz CBD. Das THC hellt die Stimmung auf, aktiviert die Lebensgeister und wirkt körperlich mobilisierend. Eine andere Eigenschaft ist aber vor allem für Menschen, die unter Krebs leiden, sehr wichtig: THC bremst den Brechreiz, der bei einer Chemotherapie entsteht. Das CBD wiederum hat unter anderem eine angstlösende Wirkung und ist entzündungshemmend.

Wann wird es eingesetzt?

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Aktuell kommt medizinisches Cannabis vor allem bei starken chronischen infrage, wie sie beispielsweise bei rheumatischen auftreten. Patienten, die unter Multipler Sklerose leiden, bekommen häufig Cannabis, ebenso wie Krebskranke und Menschen, die unter Spastiken leiden. Es gibt zudem noch eine Reihe von anderen , bei denen Cannabis helfen kann. Das Zusammenwirken zwischen der jeweiligen und dem Cannabis ist wissenschaftlich jedoch bisher nicht ausreichend erforscht. Die jeweils verschriebene Menge ist allerdings begrenzt. So bekommt ein Patient nur ein Rezept in 30 Tagen, handelt es sich um getrocknete Blüten, dann sind es 100 Gramm.

Hat Cannabis Nebenwirkungen?

Grundsätzlich gilt: Alles, was eine Wirkung hat, hat mindestens eine Nebenwirkung. Bei Cannabis, was in der Medizin zum Einsatz kommt, ist es nicht anders. Es treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, zu denen unter anderem Schwindel gehört. Viele Patienten berichten zudem über gesteigerten Appetit und dass ihr ständig trocken ist. Müdigkeit, Übelkeit sowie Erbrechen sind weitere häufige Nebenwirkungen. Wird das Cannabis überdosiert, dann sind Verwirrtheit, Orientierungsstörungen, Benommenheit und in schwere Fällen sogar Halluzinationen möglich. Die regelmäßige Einnahme von Cannabis zu medizinischen Zwecken kann außerdem das Risiko erhöhen, eine -Rhythmusstörung zu erleiden.

Gibt es Cannabis auf Rezept?

Während Haschisch auf der Straße verkauft wird, darf medizinisches Cannabis auf Rezept nur von einem Arzt verordnet werden. Die Verordnung sieht dabei vor, dass sich die Verschreibung nicht auf bestimmte Symptome oder Erkrankungen beschränkt. Voraussetzung ist jedoch, dass es eine schwerwiegende Krankheit ist. Dies kann eine Erkrankung sein, die akut lebensbedrohlich ist oder auf Dauer die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Damit die Krankenkassen das Cannabis bezahlen, muss noch eine dritte Voraussetzung erfüllt werden: Es steht keine andere bereits bekannte Möglichkeit der Behandlung zur Verfügung. Gibt es eine Alternative, vielleicht in Form von Tabletten, dann kann die Kasse sich weigern, das Cannabis zu bezahlen.

Fazit zu Medizinisches Cannabis

Cannabis, mit dem Kranke behandelt werden, fällt unter das Betäubungsgesetz und das muss auf dem Rezept des Arztes vermerkt werden. Jedes Rezept ist nur sieben Tage gültig. In diesem Zeitraum muss der Patient von einem Arzt das Rezept bekommen und das Cannabis dann in der Apotheke bestellen. Der Arzt vermerkt auf dem Rezept, in welcher Form der Patient das Cannabis zu sich nehmen soll. Wahlweise gibt es Cannabis in Form von Tropfen, als Kapseln oder als Mundspray.

Bild: © Depositphotos.com / IgorVetushko

Medizinisches Cannabis – die Droge als Medikament

Ulrike Dietz

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