Alzheimer erkennen – ein neuer Bluttest soll helfen

Alzheimer erkennen – ein neuer Bluttest soll helfen

Einem Team aus internationalen Forschern ist es nach eigenen Angaben gelungen, einen neuen Bluttest zu entwickeln. Dieser Test soll ein frühzeitiges Erkennen sowohl von Alzheimer als auch von der gefürchteten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ermöglichen. Creutzfeldt-Jakob ist in den vergangenen Jahren etwas in Vergessenheit geraten, aber nach wie vor verläuft die Erkrankung des Nervensystems, die zu schnell fortschreitender Demenz führt, tödlich.

So gefährlich ist Creutzfeldt-Jakob

Menschen, die unter Creutzfeldt-Jakob leiden, werden nicht nur dement, sie bekommen außerdem Bewegungsstörungen oder unkontrollierte Muskelzuckungen. Die Krankheit ist, wie Alzheimer auch, nicht heilbar, es kommt zu einem raschen Verlust der Gehirnfunktionen und auch der Körper baut schnell ab. Besonders am Anfang ähnelt die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit einer Alzheimer-Erkrankung, aber sie bricht willkürlich aus und kann genetische Ursachen haben. Eine wirksame Therapie gibt es bislang noch nicht. Der Bluttest, der Alzheimer erkennen kann, lässt sich genauso für eine frühe Diagnose bei Creutzfeldt-Jakob verwenden, denn auch hier ist das Protein beta-Synuclein deutlich erhöht. Der Bluttest kann den Anstieg des Proteins nachweisen, was für eine spezielle Gruppe von Patienten wichtig ist.

Alzheimer erkennen – was macht den Test so besonders?

Der Bluttest zur Früherkennung macht es möglich, dass frühzeitig mit einer Gentherapie begonnen werden kann, die wiederum den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen kann. Des Weiteren können die Neurologen die Entwicklung der Krankheit besser beobachten, auch die Diagnosen sind deutlich einfacher. Bisher gab es nur die sogenannten Neurofilamentmessungen im Blut. Bei den Messungen des beta-Synucleins werden hingegen deutlich weniger falsch positive Fälle angezeigt. Der Grund dafür ist, dass das beta-Synuclein, wie bei keiner anderen neurodegenerativen Krankheit, erhöht ist, während es gleichzeitig zu einer massiven Erhöhung der Neurofilamente kommt. Dies ist beispielsweise bei einer Erkrankung wie der Amyotrophe Lateralsklerose der Fall, besser bekannt als ALS.

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Endlich nachweisbar

Bereits vor einigen Jahren konnte das Protein beta-Synuclein zum ersten Mal im Nervenwasser der Patienten bei einem Verfahren im Massenspektrometer nachgewiesen werden. Damals fanden die Forscher heraus, dass das Protein bei Alzheimer eher leicht, bei Creutzfeldt-Jakob aber sehr stark erhöht ist. Später ist es dann erstmals gelungen, dieses spezielle Verfahren auch auf das Blut zu übertragen. Dabei konnten ganz ähnliche Werte wie bei der Untersuchung des Nervenwassers erzielt werden. Damit hatten die Ärzte ein schonendes Diagnoseverfahren für die Patientinnen und Patienten geschaffen.

Europaweite Studien

Zuerst wurden die Krankheiten bei Betroffenen in Deutschland und in Italien nachgewiesen, bei denen das Protein massiv erhöht war, was für eine Erkrankung mit Creutzfeldt-Jakob spricht. Die Mediziner untersuchten dann das Gen, was die Patienten in sich tragen und was die Krankheit auslöst. Die Erkenntnis, die die Ärzte gewonnen haben, lautete: Zu Beginn der Krankheit gibt es einen massiven Anstieg des Proteins in Blut. Die ersten präklinischen Studien des Robert-Koch Institutes in Berlin sowie im spanischen Alva konnten das Ergebnis bestätigen.

Fazit zu Alzheimer erkennen

Aktuell arbeitet ein Team von Forschern daran, das neue Verfahren in die klinische Routine zu übernehmen. Ein weiteres Ziel ist es, die Methode einzusetzen, um Alzheimer schon in einem sehr frühen Stadium nachweisen zu können. Die Ergebnisse der Forschungen sind interessant, weil sie die Diagnose sowohl von Alzheimer, als auch von Creutzfeldt-Jakob deutlich vereinfachen kann. Von den ersten Anzeichen bis zur endgültigen Diagnose müssen jetzt nicht mehr Jahre vergehen.

Bild: © Depositphotos.com / pikselstock

Ulrike Dietz