Rachitis – die vergessene Krankheit der Knochen ist wieder da

Rachitis – bei diesem Wort denken viele Menschen an die Armenviertel in den großen Städten, wo die der Knochen im 19. Jahrhundert grassierte. Jetzt ist Rachitis plötzlich wieder da, und zwar in Schottland. Von dort wird ein deutlicher Anstieg der Krankheitsfälle bekannt. 2022 wurden 442 Fälle der Krankheit gemeldet, die heute als sehr selten gilt. 2018 waren es nur 354 Erkrankte, so die Gesundheitsbehörden in Großbritannien.

Was genau ist Rachitis?

Rachitis ist eine Krankheit der Knochen, die überwiegend und Jugendliche betrifft. Im Verlauf der Erkrankung werden die Knochen weich und beginnen sich zu verformen. Besonders auffällt ist die Verformung des Brustkorbs, die sich zu einer sogenannten „Trichterbrust“ entwickelt. Die Ursache der Krankheit ist in der ein signifikanter Mangel an Kalzium und Vitamin D. Eine weitere Ursache für die Krankheit der Knochen kann aber auch eine Störung des Stoffwechsels sein und in seltenen Fällen sogar eine Erbkrankheit in der Familie. Erkranken Erwachsene an Rachitis, dann wird die Erkrankung Osteomalazie genannt.

Welche Symptome hat Rachitis?

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Die ersten Beschwerden treten bereits im dritten Lebensmonat auf. Die betroffenen Kinder sind unruhig, sie erschrecken sich schnell, ihre Bewegungen sind eingeschränkt, die Muskeln schlaff und sie schwitzen besonders stark am Hinterkopf. Später kommen dazu, da die betroffenen Knochen wund sind. Die Kinder laufen nur sehr ungern und werden schnell müde und ihr Gang erinnert an das Watscheln eine Ente. Sichtbar wird die Krankheit der Knochen im zweiten Stadium, wenn sich das Skelett deutlich verformt.

Viele Probleme

Zunächst verdicken sich Handgelenke und Knie, die beginnen sich zu beugen und die Kinder bekommen O- oder X-Beine. Die Schädelknochen werden weich und in eher seltenen Fällen entsteht eine Verkrümmung der . Bei Kleinkindern verzögert sich der Durchbruch der Zähne und es gibt ein erhöhtes Risiko für Karies. Kinder, die unter Rachitis leiden, sind im Wachstum und in ihrer Entwicklung gestört, da das Skelett nicht normal wächst. Daraus ergibt sich, dass die Kinder deutlich kleiner als ihre Altersgenossen bleiben. In schweren Fällen von Rachitis werden die Knochen so schwach, dass es häufig zu Frakturen kommt. Die betroffenen Kinder sind schneller anfällig für Infektionskrankheiten und leiden oftmals unter Muskelschwäche sowie unter anfallartigen Verkrampfungen der Muskeln.

Effektiv vorbeugen

Damit es erst gar nicht zu Rachitis kommt, müssen Kinder so oft wie möglich an die Sonne, denn die liefert rund 90 Prozent des Bedarfs an Vitamin D. Kinderärzte raten dazu, Kinder im ersten Lebensjahr zur Prophylaxe Vitamin-D-Tabletten zu geben. Hier kommt es jedoch auf die richtige Dosierung an, denn bei zu viel Vitamin D drohen gesundheitliche Schäden. Fatalerweise gibt es nur wenige , die ausreichend Vitamin D enthalten.

Fazit zu Krankheit der Knochen

Wird die Krankheit, die im 19. Jahrhundert auch die „Viktorianische Krankheit“ genannt wurde, rechtzeitig behandelt, dann sind operative Eingriffe selten notwendig. In beschränkt sich die Zahl der auf weniger als 400 pro Jahr. Diese jetzt in Schottland bekannt gewordenen Fälle betreffen die Region Glasgow. Dies ist eine der ärmsten Regionen des Landes, mehr als ein Drittel der Kinder leben dort in Armut. Kinderärzte sehen zwischen den prekären Bedingungen, unter denen die Kinder aufwachsen und der mangelhaften , einen direkten Zusammenhang mit dem Ausbruch der Krankheit.

Bild: @ depositphotos.com / annyart

Rachitis – die vergessene Krankheit der Knochen ist wieder da

Ulrike Dietz

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