Rund 350.000 Menschen in Deutschland leiden unter Morbus Bechterew. Bei der Erkrankung entzündet sich die Wirbelsäule und diese Form des entzündlichen Rheumas betrifft immer mehr junge Menschen. Sie kämpfen nicht nur gegen die Schmerzen, die die Krankheit auslöst, sie müssen auch damit rechnen, dass sich die Gelenke im Körper ebenfalls entzünden. Selbst eine komplette Versteifung der Wirbelsäule gehört zum Krankheitsbild.
Welche Symptome gibt es?
Die Beschwerden der Erkrankungen lassen sich vor allem am Beginn nur sehr schwer einschätzen. Da die Krankheit in der Regel Menschen betrifft, die noch keine 45 Jahre alt sind, werden die Schmerzen gern mit übermäßigem Stress erklärt.
Zu den Symptomen gehören:
- Starke Rückenschmerzen
- Eine morgendliche Steifheit der Gelenke, die mehr als 30 Minuten andauert.
- Ein Anschwellen der Gelenke
- Eine Entzündung der Gelenke
- Probleme beim Schlafen aufgrund der Schmerzen.
- Eine Schmerzlinderung durch Bewegung.
Bei den meisten Betroffenen treten die Schmerzen zuerst am unteren Teil der Wirbelsäule auf und breiten sich dann auf andere Regionen des Körpers aus. Bei Frauen ist insbesondere die Halswirbelsäule betroffen, dort beginnen auch die Schmerzen.
Die Begleiterscheinungen
Morbus Bechterew bringt zudem viele unangenehme Begleiterscheinungen mit. So bekommen die Betroffenen häufig Fieber, sie sind schnell müde und haben Probleme mit Augenentzündungen. Neben Schuppenflechte können auch Herzprobleme eine weitere Begleiterscheinung sein. Was die Krankheit so tückisch macht, ist, dass sie schleichend verläuft und die Symptome erst nach Monaten oder Jahren auftreten können. Die Erkrankung verläuft in Schüben und die Symptome verschlimmern sich bei vielen Betroffenen von Schub zu Schub. Die ersten Anzeichen treten überwiegend in der zweiten Nachthälfte im Gesäß und im Kreuz auf. Zudem klagen die Patienten über eine hohe Druckempfindlichkeit an Körperstellen wie den Wirbeln und den Rippen. Wird die Krankheit nicht entdeckt, dann verformt sich die Wirbelsäule immer mehr und die Schmerzen nehmen zu.
Der lange Weg zur Diagnose
Heilen lässt sich die Erkrankung der Wirbelsäule nicht, aber es gibt Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. Ferner kann das Fortschreiten deutlich verlangsamt werden. Die beste Prognose haben die Betroffenen, die eine frühe Diagnose bekommen. Falls bereits ein erheblicher Schaden entstanden ist, ist er leider nicht rückgängig zu machen. Der Weg bis zu einer endgültigen Diagnose kann sich hingegen über mehrere Jahre erstrecken, Frauen warten in der Regel mehr als acht Jahre. Lange galt die Erkrankung als reine Männerkrankheit, da sie bis heute bei Männern schneller diagnostiziert wird. Sport ist ein Mittel, das helfen kann, selbst wenn diese Option mit Schmerzen verbunden ist. Sport ist auf jeden Fall der beste Weg, um die Steifheit und vor allem die Schmerzen auf lange Sicht zu reduzieren.
Fazit zu Morbus Bechterew
Physiotherapie, gezielte Übungen und Massagen können auch helfen, die Symptome erträglicher zu machen. Medikamente werden ebenfalls eingesetzt, sie lindern die Schmerzen und verringern zudem die Entzündungen in den Gelenken. Sind die Gelenke bereits stark geschädigt oder liegt eine extreme Krümmung der Wirbelsäule vor, dann ist in eher seltenen Fällen ein operativer Eingriff notwendig. Die Betroffenen sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, denn Übergewicht stellt für die Gelenke eine weitere Belastung dar. Regelmäßige sportliche Betätigungen helfen effektiv dabei, das Gewicht zu halten, um so die Wirbelsäule und die betroffenen Gelenke zu schonen.
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