Wie gefährlich ist eine Netzhautablösung?

Sie kommt eher selten vor, aber wen eine Netzhautablösung trifft, der ist ein Notfall für den Augenarzt. Wenn diese Erkrankung des Auges nicht rechtzeitig behandelt wird, dann hat das schlimme Folgen, denn eine Ablösung der Netzhaut im Auge kann zur Erblindung führen. Jedes Jahr sind rund 10.000 Menschen in von einer Netzhautablösung betroffen, besonders häufig sind es jedoch Menschen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren. Die Netzhautablösung kann genetisch bedingt sein. Wenn es bereits Fälle in der Familie gab, dann steigt auch das Risiko, daran zu erkranken.

Wie äußert sich eine Netzhautablösung?

Noch vor 90 Jahren galt eine Netzhautablösung als unheilbar und wer davon betroffen war, der erblindete. Dank der schnellen Entwicklung in der Augenheilkunde kommt eine Erblindung heute eher selten vor. Trotzdem gilt, je schneller die Ablösung der Netzhaut erkannt wird, umso besser stehen die Chancen auf eine komplette Heilung. Eine Netzhautablösung äußert sich mit den klassischen Symptomen:

  • Lichtblitze vor den Augen, die sogenannte Photopsie.
  • Die Betroffenen sehen alles im Dunkeln.
  • Schwarze Flecken, der oder auch fliegende Mücken vor den Augen.
  • Ein Ausfall des Gesichtsfeldes. Die sehen schwarze Schatten, die sich langsam ausbreiten.

Der Gesichtsfeldausfall ist ein Alarmsignal, was eine akute Ablösung der Netzhaut im Auge anzeigt. Wenn ein Betroffener einen Schatten sieht, der stetig größer wird, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Netzhaut ablöst. Dieses Symptom darf auf keinen Fall ignoriert werden und ein sofortiges Handeln ist erforderlich. Wie stark die jeweiligen Symptome bei einer Netzhautablösung sind, das hängt immer davon ab, an welcher Stelle die Retina, also die Netzhaut, beschädigt ist. Wenn es einen Bereich mit besonders vielen Nervenzellen trifft, den sogenannten Ort des scharfen Sehens, auch Makula genannt, dann ist das Sehvermögen in einem besonders starken Maß beeinträchtigt.

Zwei untrennbare Schichten

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Die Netzhaut im Auge ist zwischen 0,1 und 0,5 Millimeter dünn und besteht aus zwei unterschiedlichen Schichten, die übereinander liegen. Eine der beiden Schichten, die Stratum nervosum, enthält Nervenzellen. Die Schicht, die darunter liegt, ist dunkel gefärbt und trägt daher auch den Namen Stratum pigmentosum. Zwischen den Schichten ist ein extrem dünner, mit Flüssigkeit gefüllter Spalt zu finden, der die Schichten praktisch ansaugt. Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die obere von der unteren Schicht löst und es damit zu einer Netzhautablösung kommt. Wenn sich jedoch eine Schicht löst, dann hat das eine fatale Wirkung. Normalerweise ist eine der beiden Schichten sehr problematisch, da die dunkle Stratum pigmentosum für die „Ernährung“ der oberen Stratum nervosum zuständig ist. Wird die obere Schicht von der unteren getrennt, dann „verhungern“ die Nervenzellen und sterben schon nach sehr kurzer Zeit ab. Es kommt zu den typischen Symptomen einer Netzhautablösung.

Welche Risiken und Ursachen sind möglich?

In vielen Fällen ist eine Erkrankung des Glaskörpers oder Corpus vitreum schuld daran, dass es zu einer Ablösung der Netzhaut kommt. Der Glaskörper besteht aus einer gallertartigen Substanz, die zwei Drittel des Augeninneren ausmacht und die Aufgabe hat, den Augapfel stabil zu halten. Der Glaskörper drückt aber auch die Netzhaut gegen den Augenhintergrund. Das sorgt dafür, dass sich die untere Schicht nicht von der oberen Schicht lösen kann. Besonders häufig ist ein Riss in der Netzhaut der Auslöser für eine Netzhautablösung. Durch den Riss sickert Flüssigkeit aus dem Augapfel, die obere Schicht hebt sich und stirbt dann schließlich ab. Risse in der Netzhaut bedeutet aber nicht zwangsläufig eine Ablösung, der Riss kann auch vollkommen ohne Symptome bleiben. Es gibt allerdings noch viele andere Risiken:

  • im Auge
  • Unfälle, bei denen es zu Beschädigungen der Augen gekommen ist
  • Operative Eingriffe am Auge, wie zum Beispiel beim Grauen Star
  • Kurzsichtigkeit

Bei Menschen, die kurzsichtig sind, ist der Augapfel zu lang geraten. Das sorgt dafür, dass die Netzhaut unter Spannung steht und daher auch schneller reißen kann. Bei Menschen, die keine Sehschwäche haben, sind nur 0,2 Prozent von einer Netzhautablösung betroffen, bei denjenigen, die kurzsichtig sind, liegt die Zahl bei sieben Prozent. Wer stark kurzsichtig ist, sollte in regelmäßigen Abständen einen Augenarzt aufsuchen und sich untersuchen lassen.

Wie wird die Ablösung behandelt?

Eine Netzhautablösung ist immer ein absoluter Notfall für den Augenarzt, denn die Behandlung muss so schnell wie möglich erfolgen. stehen für die leider noch nicht zur Verfügung. Mit einer Vielzahl von Eingriffen ist es jedoch möglich, die obere Schicht wieder auf der unteren Schicht zu platzieren und die Ablösung zu stoppen. Ein operativer Eingriff ist bei einer Netzhautauflösung ebenso unumgänglich wie ein mehrtägiger Aufenthalt im . Selbst wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist, müssen die Patienten regelmäßig zum Augenarzt, um sich untersuchen zu lassen. Ist die Ablösung der Netzhaut in einem noch sehr frühen Stadium, lässt sich die untere Schicht mittels eines besonderen Lasers oder durch eine sogenannte Kältesonde wieder mit der oberen Schicht verbinden. Beide Methoden sind ebenfalls ambulant möglich, aber es entstehen feine Narben am Augenhintergrund. Der Riss bleibt zwar, aber die Netzhaut ist fixiert und der Sehschaden eher gering.

Wann ist eine Operation notwendig?

Ist die Netzhautablösung großflächig, dann entscheidet sich der in der Regel für eine Eindellung des Augapfels von außen. Dieser operative Eingriff ist mit einer lokalen Betäubung möglich und dauert meist nicht länger als eine Stunde. Der Arzt übt mit einer Plombe oder einer sogenannten Cerclage aus Silicon von außen Druck auf den Augapfel aus. Auf diese Weise presst er die obere Schicht der Netzhaut, die sich abgelöst hat, wieder auf die untere Schicht. Danach muss allerdings mindestens eine Woche in der Klinik bleiben. Neu ist die Behandlung, bei der zumindest teilweise der Glaskörper auf dem Auge entfernt wird. Auch diese OP ist bei lokaler Betäubung möglich, aber auch hier muss der Patient drei bis sieben Tage im Krankenhaus bleiben.

Fazit

Mit einer Netzhautablösung ist nicht zu spaßen, denn sie kann zur Erblindung führen, wenn keine oder keine richtige Behandlung erfolgt. Wer die oben angeführten Symptome bei sich beobachtet, der sollte auf keinen Fall zögern, sondern direkt zu einem Augenarzt fahren. Nur eine schnelle effektive Behandlung kann eine Erblindung verhindern. Wer zu lange wartet, der verliert im schlimmsten Fall sein Augenlicht.

Bild: @ depositphotos.com / weerapat

Wie gefährlich ist eine Netzhautablösung?

Ulrike Dietz

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