Migräne – die qualvolle Form der Kopfschmerzen

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Jeder hat irgendwann einmal Kopfschmerzen, die meisten nehmen dann eine Kopfschmerztablette und schon nach kurzer Zeit ist der weg und die Welt wieder in Ordnung. Menschen, die unter Migräne leiden, haben zwar auch Kopfschmerzen, aber bei ihnen reicht es nicht aus, eine Tablette zu nehmen, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen, Migränepatienten brauchen eine besondere , um sie von ihrer Qual zu befreien. Diese besondere Form der Kopfschmerzen schränkt den Alltag der Betroffenen erheblich ein und wer unter der schwersten Form, dem Status migränosus leidet, der ist nicht mehr in der Lage, ein normales Leben zu führen.

Quälende Kopfschmerzen

Migräne tritt in unregelmäßigen Abständen in unterschiedlich starker Intension und begleitet von bestimmten Symptomen auf. Der Schmerz ist einseitig und wird von den Betroffenen als pochend, hämmernd oder bohrend beschrieben. Neben den Kopfschmerzen leiden die unter und Erbrechen, auch Sehstörungen sind keine Seltenheit. Die besonderen Kopfschmerzen können Menschen in jedem Alter treffen und selbst Kinder leiden unter Attacken, die zwischen vier und 72 Stunden dauern können. Die Dauer und auch die Intensität sind individuell verschieden.

Was genau ist Migräne?

Es gibt zwei Fragen, die zum Thema Migräne nicht beantwortet werden können: „Was ist Migräne“? und „Wie entsteht sie“? Diese beiden Fragen stellen sich in rund acht Millionen Menschen. 14 % davon sind Frauen, acht Prozent sind Männer und fünf von 100 Patienten sind Kinder noch vor der Pubertät. Die unterschiedlichen Faktoren, die für die Attacken verantwortlich sind, werden nach wie vor von Wissenschaftlern diskutiert. Heute ist man der Ansicht, dass es nicht nur einen alleinigen Auslöser gibt, es sind mehrere Auslöser, die zusammen auftreten. Möglich ist eine Fehlfunktion der Botenstoffe im Gehirn, möglich ist aber auch ein genetischer Aspekt. Durchblutungsstörungen werden als genannt, aber auch ein hoher Stresspegel und können Migräneanfälle auslösen.

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Dem Schmerz auf die Spur kommen

Sind es nur starke Kopfschmerzen oder ist es doch ein Migräneanfall? Für den ist eine gründliche Anamnese die einzige Möglichkeit, um Klarheit zu bekommen. Für die Diagnose sind die Antworten auf folgende Fragen wichtig:

  • Was wurde vor der Attacke gegessen?
  • Zu welcher Tageszeit traten die auf?
  • Wie lange hat die Schmerzattacke gedauert?
  • Wie stark waren die Schmerzen?
  • Gab es Begleitsymptome wie Übelkeit, Sehstörungen oder Lichtscheue?
  • Gab es vor den Schmerzen eine Aura oder wie haben sich die Kopfschmerzen angekündigt?
  • Welche Medikamente wurden in welcher Dosierung eingenommen?

Vor allem wenn es um die Einnahme von Schmerztabletten geht, ist es wichtig, ehrlich zu sein. Nicht selten sind Kopfschmerztabletten, die die Betroffenen in hohen Dosierungen oder über einen langen Zeitraum eingenommen haben, schuld an einer Migräneattacke.

Eine chronische Erkrankung

Migränekopfschmerzen sind chronisch und da die Ursachen nicht eindeutig definiert werden können, heißt das für die Betroffenen: Es gibt keine spezifische Therapie und keine gezielte Behandlung. Migränepatienten sollten aber einen Kalender oder noch besser ein Tagebuch führen, denn das macht es einfach, die sogenannten Triggerfaktoren zu diagnostizieren, die die Anfälle auslösen. Sinnvoll ist auch eine medikamentöse Prophylaxe, die vor allem die Intensität und auch die Häufigkeit der Attacken verringern kann. Für die Betroffenen gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn vielfach lassen die Attacken nach dem 40. ohne einen ersichtlichen Grund nach. Allerdings nimmt nur die Stärke der Kopfschmerzen ab, die Aura-Symptome hingegen werden eher stärker.

Viele Frauen, bei denen die Schmerzattacken menstrueller oder hormoneller Natur sind, werden mit Beginn der Wechseljahre die Erfahrung machen, dass die Anfälle im Klimakterium deutlich nachlassen. Trotzdem müssen auch weibliche Migränepatienten immer damit rechnen, dass es wieder zu einer Schmerzattacke kommt, denn wie schon gesagt, diese spezielle Form der Kopfschmerzen ist chronisch und kann die Betroffenen ein Leben lang begleiten.

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Bild: © Depositphotos.com / dragonstock

Ulrike Dietz