In den meisten Fällen sind es Männer, die über Schmerzen beim Wasserlassen klagen und die jeden Gang zur Toilette zu einer Tortur machen. Algurie heißt dieses Leiden, das viele Ursachen haben kann die unter anderem in der Niere, in der Prostata oder in der Harnröhre zu finden sind. Blasensteine können die brennenden Schmerzen beim Wasserlassen verursachen und auch Krankheiten, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, lösen dieses unangenehme Problem aus.
Schmerzen beim Wasserlassen – ein häufiger Grund für den Arztbesuch
Nach den Erkältungskrankheiten und Beschwerden mit dem Rücken sind Schmerzen beim Wasserlassen der dritthäufigste Grund, warum ein Arzt aufgesucht wird. Oft schmerzen nur ganz bestimmte Teile der Harnwege und vielfach werden die Schmerzen auch von einem sogenannten Harnverhalt begleitet, das heißt, der Drang Wasser zu lassen, ist zwar da, aber die Blase kann nicht mehr vollständig entleert werden. Die Schmerzen treten auch häufig auf, bevor der Urin in die Harnröhre läuft, aber auch zum Ende des Wasserlassens können Schmerzen auftreten.
Welche Ursachen sind möglich?
Wenn es zu Schmerzen beim Wasserlassen kommt, dann sind in den meisten Fällen Bakterien daran schuld. Die Harnröhre, die Blase und die Nieren sind bei Frauen und Männern fast identisch aufgebaut. Bei Frauen ist die Harnröhre aber drei Zentimeter kürzer, was sie weniger anfällig für Krankheiten in diesem Bereich macht. Beim Mann können die Bakterien schneller in den Körper eindringen und beispielsweise eine Entzündung der Harnröhre auslösen. Auch eine Blasenentzündung ist eine mögliche Ursache für Schmerzen beim Wasserlassen, sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Typisch für diese Art der Entzündung sind Schmerzen im unteren Bauchbereich, ein starker Harndrang und nur eine sehr geringe Menge Urin. Schmerzhaft ist auch eine Nierenbeckenentzündung, die ebenfalls für Schmerzen und Probleme beim Wasserlassen sorgt.
Geschlechtskrankheiten – ein möglicher Auslöser
Häufig sind es sexuell übertragbare Krankheiten, die Schmerzen beim Wasserlassen auslösen können. Bei der Syphilis, die in mehreren Stadien verläuft, bilden sich nicht selten Geschwüre am Penis oder an der Vulva, die das Wasserlassen schmerzhaft machen. Bei einer Infektion mit Gonorrhoe, besser bekannt als Tripper, kann der Erreger auch in die Harnröhre gelangen und Schmerzen sowie einen weiß-gelben eitrigen Ausfluss verursachen. Schmerzen im Intimbereich sind ebenfalls möglich, wenn es zu einer Infektion mit Herpes genitalis kommt. Rund zehn Prozent der Deutschen ist mit Chlamydien infiziert und auch bei dieser Geschlechtskrankheit gehören Schmerzen beim Urinieren zu den Symptomen.
Wann muss der Arzt aufgesucht werden?
Wenn die Schmerzen beim Urinieren plötzlich auftreten, dann sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Der Gang zum Arzt ist genauso unumgänglich bei Fieber, wenn Blut im Urin ist oder wenn es zu stechenden Schmerzen im Unterleib kommt. Der Arzt kann durch eine Laboruntersuchung des Urins meist schnell feststellen, was die Schmerzen verursacht. Schnell und einfach ist auch ein Teststreifen, der den Nitratwert im Urin misst und darüber Auskunft gibt, welche Bakterien für die Probleme verantwortlich sind.
Wie werden die Beschwerden behandelt?
Welche Behandlung infrage kommt, das richtet sich immer nach dem jeweiligen Grund für die Schmerzen. Sind Bakterien die Verursacher, dann wird der Arzt ein Antibiotikum verschreiben, handelt es sich aber um einen Pilz, dann werden entsprechende Medikamente verordnet, die den Pilz abtöten. Sind die Schmerzen stark, dann kann ein schmerzstillendes Mittel eingenommen werden, was den Gang zur Toilette wieder ohne Schmerzen möglich macht. Ist die Ursache ein Blasenstein, der sich nicht von selbst auflöst, dann ist ein operativer Eingriff notwendig. Die Betroffenen selbst sollten den Unterleib nach Möglichkeit warmhalten und viel trinken, optimal sind mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag. Um sich vor Geschlechtskrankheiten effektiv zu schützen, hilft nur ein Kondom und mit der Intimhygiene sollte es nicht übertrieben werden.
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