Wie macht sich eine Milzvergrößerung bemerkbar?

Die Milz gehört zu den Organen, dem die wenigsten Menschen viel Bedeutung beimessen. Sie wissen weder, wie groß die Milz ist, noch wo genau sie im Körper liegt und welche Funktion sie eigentlich hat. Meist ändert sich das sehr schnell, wenn die Milz auf sich aufmerksam macht, beispielsweise, wenn sie größer wird. Bei einer Milzvergrößerung handelt es sich aber lediglich um ein Symptom und nicht um eine Krankheit.

Welche Funktion hat die Milz?

Die Milz hat ungefähr die Größe einer Faust und ist ein sogenanntes lymphatisches Organ. Zum Überleben ist sie nicht notwendig, aber wenn sie vergrößert ist, kann es sehr unangenehm werden. Die Milz ist so etwas wie ein Behälter oder ein Reservoir für und im Normalfall wiegt sie nicht mehr als 150 Gramm. Sie kann aber auch schwerer sein, je nachdem, wie viel Blut sie gerade gespeichert hat. Die Milz filtert das Blut und ist damit eines der wichtigsten Organe für die Immunabwehr. Zudem produziert das kleine Organ sogenannte Makrophagen, weiße Blutkörperchen, die fremde Stoffe abwehren, die in den Körper eindringen.

Welche Beschwerden sind zu erwarten?

Eine vergrößerte Milz macht sich auf unangenehme Art und Weise bemerkbar. Unter anderem kommt es zu folgenden Beschwerden:

  • Ein Völle- und Druckgefühl.
  • Starke Schmerzen im Rücken und im linken Oberbauch, die auch nach zwei Tagen nicht wieder verschwinden.
  • Unkontrollierte .

Je nach Ausprägung der Vergrößerung können Müdigkeit, Fieber, Schmerzen in den Gelenken sowie Erschöpfung und dazukommen. Wer diese Anzeichen einer Splenomegalie merkt, wie die Milzvergrößerung bei Medizinern heißt, sollte so schnell wie möglich einen aufsuchen. Mittels Ultraschall lässt sich das vergrößerte Organ gut nachweisen. Ist die Milz stark vergrößert, dann kann der Arzt das auch ertasten.

Wie wird die Vergrößerung behandelt?

Immer wenn Grunderkrankungen vorliegen, wie etwa eine Durchblutungsstörung der Leber, eine Stoffwechselstörung oder Leukämie und Lymphdrüsenkrebs, werden diese Krankheiten zuerst behandelt. Ist diese erfolgreich, dann wird sich der Arzt um die Milzvergrößerung kümmern und sie behandeln. Ist jedoch eine dauerhafte Überforderung zu befürchten oder falls das Organ reißt, dann wird die Milz operativ entfernt. Diese sogenannte Splenektomie wird jedoch immer nur durchgeführt, wenn es keine Alternativen mehr gibt.

Was löst die Vergrößerung aus?

Es gibt eine Reihe von Grunderkrankungen, die eine Milzvergrößerung auslösen können. Dazu gehören die , eine Sepsis, also eine , Toxoplasmose, Malaria oder eine Autoimmunerkrankung wie Lupus oder eine rheumatoide Arthritis. In der Milz selbst können sich sogar Tumore bilden, womit eine sofortige Entfernung des Organs erforderlich wird. Häufig ist es aber auch ein , der dafür sorgt, dass das Organ größer wird.

Fazit

Da die Milz kein lebensnotwendiges Organ ist, kann der Mensch auch ohne sie auskommen. Wer allerdings keine Milz mehr hat, muss mit bestimmten Einschränkungen leben. Menschen ohne Milz sind nicht nur deutlich anfälliger für Blutvergiftungen und Infekte aller Art, beeinträchtigt werden auch das Immunsystem und der Abbau der verbrauchten Blutkörperchen. Ärzte empfehlen den , die keine Milz mehr haben, sich sowohl gegen Meningokokken als auch gegen Pneumokokken zu lassen. Außerdem sollte jedes Jahr zu Beginn des Herbstes eine Grippeschutzimpfung auf dem Programm stehen, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.

Bild: @ depositphotos.com / Chai2523

Wie macht sich eine Milzvergrößerung bemerkbar?

Ulrike Dietz

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