Die Zusammenhänge des menschlichen Körpers sind zwar weitgehend erforscht, trotzdem gibt es immer wieder Behandlungsmethoden, die erstaunen. Die Chiropraktik gehört dazu, denn ein Chiropraktiker behandelt seine Patienten allein mit seinen Händen. Mit den richtigen Handgriffen befreit er von Blockaden, kümmert sich um die Gelenke und sogar um Fehlstellungen. Aber wann und für wen kommt die Chiropraktik überhaupt infrage?
Was genau ist Chiropraktik?
Bei der sogenannten amerikanischen Chiropraktik handelt es sich um eine manuelle Methode der Behandlung aus dem Bereich der alternativen Medizin. Im Mittelpunkt stehen dabei Störungen des Bewegungsapparats und deren Folgen für das Nervensystem. Besonders effektiv ist die Chiropraktik im Bereich des Rückens und der Wirbelsäule. Sie ist es, die das Rückenmark umschließt, was gemeinsam mit dem Gehirn eine Einheit bildet: das zentrale Nervensystem. Dieses System ist eine Art Vermittler zwischen den Signalen der Nerven im Gehirn und den Nerven im Körper. Der Ansatz, den die Chiropraktik verfolgt, ist, dass sich die Mehrzahl der körperlichen Beschwerden auf sogenannte Subluxationen zurückführen lassen. Dies können funktionale, aber auch strukturelle oder krankhafte Veränderungen in den Gelenken sein.
Die richtige Diagnose
Wie in jeder anderen Stadt, so steht auch die chiropraktische Expertise in Heidelberg bei jeder medizinischen Behandlung immer am Anfang. Nur so kann der Spezialist die Subluxationen genau erkennen und entsprechend behandeln. Ist die Stelle lokalisiert, dann wird der Chiropraktiker mit seinem Patienten einen stets individuellen Plan für die Behandlung erstellen. Nur wenn er über die Krankengeschichte Bescheid weiß, kann die Behandlung auch zum gewünschten Erfolg führen.
Folgende Fragen spielen dabei eine wichtige Rolle:
- Ist der Patient in seiner Beweglichkeit eingeschränkt? Wenn ja, in welcher Form?
- Hat der Patient aktuell Schmerzen und wenn ja, wo, wie lange und wie häufig treten die Schmerzen auf?
- Gab es bereits vorher Erkrankungen, die behandelt wurden?
- Welchen Beruf übt der Patient aus? Hat er eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit?
Nach der chiropraktischen Diagnose folgt dann die manuelle Behandlung oder Palpation. Der Chiropraktiker wird den Patienten mit denen Händen untersuchen, um mögliche Subluxationen zu finden.
Die verschiedenen Untersuchungsmethoden
Neben der manuellen Untersuchung oder Palpation hat der Chiropraktiker noch weitere Möglichkeiten, dem Leiden seines Patienten auf die Spur zu kommen. So wird unter anderem geprüft, ob der Patient Haltungsschäden hat. Diese Untersuchung wird mit einer sogenannten Lotrechmessverrichtung durchgeführt und mit dem Inklinometer wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule vermessen. Der Chiropraktiker arbeitet zudem mit bilateralen und Vierquadrant-Waagen, mit denen man eine ungleiche Verteilung des Gewichts ermitteln kann. Dies ist besonders häufig der Fall, wenn eine Fehlstellung der Wirbelsäule vorliegt. Um eine mechanische Reizung auszulösen und zu klären, ab wann ein Druckgefühl in Schmerzen übergeht, kommt ein Algometer als Messgerät zum Einsatz.
Fazit zur Chiropraktik
In früheren Zeit hatten Chiropraktiker einer eher schlechten Ruf. Sie galten als „Knochenbrecher“, was häufig an den ruckartigen, oft auch recht groben Methoden lag, mit denen Chiropraktiker Gliedmaßen wieder eingerenkt haben. Die Chiropraktik von heute ist eine sanfte alternative Form, die sehr selten noch Nebenwirkungen hat. Nach Erstbehandlungen kann es zu einem leichten Muskelkater oder einem Spannungsgefühl kommen. Diese sogenannte „Erstverschlimmerung“ wird in der Regel aber nach maximal zwei Tagen besser. Wichtig ist es, sich von einem erfahrenen Chiropraktiker behandeln zu lassen, der sein Handwerk versteht.
Bild: © Depositphotos.com / EdZbarzhyvetsky
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