Guillain-Barré-Syndrom – so heißt eine seltene Krankheit, die jetzt in Peru für Aufregung sorgt. Deutlich mehr Menschen als sonst üblich erkranken an diesem Nervenleiden, das schnell lebensbedrohlich werden kann. Peru hat mittlerweile den Notstand ausgerufen. Was ist das für eine Erkrankung und besteht die Gefahr, dass Menschen in Deutschland ebenfalls daran erkranken können? Schon einmal hatte das Guillain-Barré-Syndrom für Aufsehen gesorgt, wenn auch mit einem guten Ende.
Die Bevölkerung schützen
Die seltene Krankheit, die im Andenstaat Peru seit einiger Zeit immer wieder auftritt, hat die Regierung zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gezwungen: Es wurde der nationale Gesundheitsnotstand verhängt und das für die Dauer von 90 Tagen, so das Gesundheitsministerium. In 25 Regionen, in denen 33 Millionen Menschen leben, gab es einen sehr hohen Anstieg, der die Maßnahmen rechtfertigt. Die Bevölkerung muss geschützt werden, so der Gesundheitsminister, zumal die seltene Krankheit bislang vier Menschenleben gefordert hat. Seit Januar 2023 sind 180 Fälle gemeldet worden. Die Ausrufung des Notstands macht zugleich den schnellen Einkauf von Immunglobinen möglich, mit denen die Betroffenen behandelt werden.
Die Symptome der Krankheit
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine Erkrankung, die die Nerven des Körpers befällt. Die Betroffenen fühlen zunächst ein leichtes Kribbeln und danach ein Gefühl von Taubheit in den Armen, Beinen oder im Gesicht. In der Folge können ganze Muskelgruppen ausfallen und am Ende ist der ganze Körper gelähmt. GBS ist eine seltene Krankheit und nur Antikörper, sogenannte Immunglobine helfen, die Erkrankung zu stoppen. Dabei handelt es sich um spezielle Eiweiße, die der Körper für die Immunabwehr benötigt. Bei der Therapie werden Immunglobine verabreicht, um einen schweren Verlauf zu verhindern.
Was geht der Erkrankung voraus?
Bevor die eigentliche Krankheit ausbricht, kommt es in der Regel zu einer Erkrankung der oberen Atemwege. Auch Beschwerden des Magen-Darm-Trakts sind als „Vorboten“ keine Seltenheit. So kann es zu einer Infektion mit Campylobacter-Bakterien kommen und auch das Zika-Virus und das Dengue-Virus können GBS auslösen. Dies ist allerdings nur bei Einzelfällen der Fall, große Ausbrüche sind eher selten. Peru wurde bereits 2019 von einer Welle erfasst. In einem Zeitraum von Mitte Mai bis Ende Juli wurden knapp 690 Fälle vermutet oder sogar bestätigt. 2013 und 2014 hat es Französisch-Polynesien getroffen, hier war das Zika-Virus der Auslöser.
Eine neurologische Erkrankung
GBS ist eine neurologische Krankheit, die das Nervensystem des Körpers beeinträchtigt und eine fortschreitende Muskelschwäche nach sich zieht. Diese Muskelschwäche verstärkt sich im Verlauf der Krankheit nach zwei bis vier Wochen. Das Gefährliche daran ist, dass das Atemsystem davon beeinträchtigt wird, was im schlimmsten Fall zu einem Atemstillstand führen kann. Wird GBS schnell erkannt und richtig behandelt, dann heilt die Krankheit schnell ab.
Fazit zu Seltene Krankheit
Auch in Deutschland hat das Guillain-Barré-Syndrom schon für Schlagzeilen gesorgt. Zum einen wird es immer wieder mit den Impfungen gegen Corona in Verbindung gebraucht und zum anderen erkrankte ein bekannter Sportler daran. Der ehemalige Fußballprofi Markus Babbel erkrankte vor zwei Jahren an GBS. Er litt unter den bekannten Symptomen und seine Beine waren zeitweise gelähmt. Babbel wurde in einem frühen Stadium der Krankheit mit Immunglobinen behandelt und konnte so vollständig geheilt werden. Peru hat nach eigenen Angaben Medikamente, die als Antikörper zum Einsatz kommen, für zwei Jahre weltweit eingekauft.
Bild: © Depositphotos.com / januszt25
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