Rund 2,8 Millionen Menschen in Deutschland haben schmerzhafte Wadenkrämpfe, die insbesondere in der Nacht auftreten. Frauen sind davon deutlich öfter betroffen als Männer und meist gibt es keine erkennbare Ursache. Studien zeigen, dass die Krämpfe in der Wadenmuskulatur mit dem Alter zunehmen, was hauptsächlich am zunehmenden Abbau und der Verkürzung der Muskeln liegt. Möglich ist zudem das Absterben bestimmter Nervenzellen, die für die Steuerung der Muskeln zuständig sind.
Ohne Vorwarnung
Sehr schmerzhafte Wadenkrämpfe treten oftmals ohne jede Vorwarnung und mitten in der Nacht auf. Die Muskeln der Waden ziehen sich dabei unwillkürlich und zum Teil unter heftigen Schmerzen zusammen. Diese Krämpfe, die anfallsartig auftreten, machen es den Betroffenen unmöglich, eine ruhige Nacht zu verbringen. Ein Wadenkrampf dauert in der Regel nur wenige Minuten, dann löst sich die Muskulatur wieder und die Schmerzen vergehen. Eine falsche Bewegung reicht aber schon aus und das Ganze beginnt von vorn. Wenn die Schmerzen extrem sind, sind sie noch am folgenden Tag zu spüren, nicht selten zieht ein solcher Wadenkrampf sogar einen Muskelfaserriss nach sich.
Oft ein langer Leidensweg
Die schmerzhaften Krämpfe in den Wadenmuskeln sind keine Lappalie, denn sie machen die Nacht zur Qual und an einen ruhigen Schlaf ist nicht mehr zu denken. Viele haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Laut einer Umfrage leiden 70 Prozent seit mehreren Jahren oder Jahrzehnten unter diesen Krämpfen. Vielfach sorgt die Angst vor der kommenden Nacht für eine sehr große seelische Belastung und für einen Leistungsabfall am nächsten Tag. Dies kann im schlimmsten Fall zu Schlafmangel und Tagesmüdigkeit führen. Die Folgen sind Bluthochdruck und immer ein erhöhtes Risiko, sich zu verletzen. Trotz des enormen Drucks, dem die Betroffenen ausgesetzt sind, werden sie oftmals nicht ernst genommen. In der Folge fühlen sie sich unverstanden, resignieren schließlich und passen sich der Sichtweise ihres Umfelds an.
Was tun bei einem Wadenkrampf?
Was können Betroffene machen, wenn der Wadenmuskel sich wieder einmal verkrampft? Eine gute Übung ist es, die Zehen in Richtung des Knies zu ziehen und gleichzeitig die Ferse vom Körper wegzudrücken. Dehnübungen des sogenannten Zwillingswadenmuskels sind bei akuten Krämpfen ebenfalls eine große Hilfe. Viele reagieren instinktiv richtig und massieren die schmerzende Wade, wodurch die Muskeln aufgelockert werden. Außerdem wird die Durchblutung angeregt, was dafür sorgt, dass der Krampf langsam wieder nachlässt. Aufstehen und versuchen, zu gehen, ist auch hilfreich, ebenso wie Wechselduschen mit warmem und kühlem Wasser.
Ausreichend trinken
Ausreichend trinken hält den Elektrolythaushalt des Körpers im Gleichgewicht. Kommt es zu Verschiebungen, dann kann dies die Reizbarkeit der Nerven rund um den Wadenmuskel erhöhen und die schmerzhaften Krämpfe noch begünstigen. Um in der Nacht ungestört schlafen zu können, sollte daher am Tag ausreichend getrunken werden.
Fazit zu Schmerzhaften Wadenkrämpfen
Ältere Menschen, die besonders oft unter Wadenkrämpfen leiden, trinken nicht nur zu wenig, sie tragen auch oft das falsche Schuhwerk mit zu hohen Absätzen. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, dass sich die Muskulatur der Wade vor allem in der Nacht immer wieder verkrampft. Falls nichts richtig hilft, dann ist ein Termin beim Arzt die beste Wahl. Der Arzt kann den Ursachen des Wadenkrampfes auf den Grund gehen und effektiv für Abhilfe sorgen.
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