Das Immunsystem stärken

Die Abwehrkräfte des Immunsystems haben einen entscheidenden Anteil, den vor zu schützen. Aber wie kann sich jeder mit Vitaminen oder anderen Dingen gegen Erkältung und Grippeinfekte schützen? Es ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht scheint. 17 Prozent wenden sich in Deutschland mit grippalen Infekten Arztpraxen zu. Die häufigsten Krankschreibungen werden deswegen ausgestellt. 35 Prozent der Patienten kehren nicht richtig auskuriert an den Arbeitsplatz zurück, was einen Rückfall wahrscheinlicher macht. Besonders in und Winter haben dann leichtes Spiel.

 

Was jeder tun kann

Ständig anhaltender macht krank. Sich Pausen gönnen, viel lachen und etwas tun, was einem Spaß macht. Klingt zu einfach? Genau das kann aber schon helfen, um das Immunsystem zu stärken.

Wer nicht empfindlich ist, kann seine Durchblutung und das Immunsystem mit Wechselduschen gehörig ankurbeln. Die Beine abwechselnd mit kaltem und warmem Wasser abspülen. Effektiv, aber nicht für Empfindsame geeignet. In der Lightversion geht auch ein Eimer mit kaltem Wasser wadenhoch gefüllt, den anderen Eimer mit 35 Grad warmen Wasser. Auf einen Stuhl vor die Eimer setzen und jeweils drei Minuten abwechselnd warm und kalt die Beine in den Eimern baden. Das Ganze dreimal wiederholen. Das letzte Fußbad erfolgt immer im kalten Wasser.

Mit nassen Haaren nicht rausgehen. Durch die nassen Haare kühlt der Kopf schnell aus, was die Blutgefäße der Atemwege zum Zusammenziehen bringt. Viren haben so leichtes Spiel sich einzunisten. Haare immer föhnen und dann eine Mütze aufsetzen. Und wer bei Kälte noch Joggen oder Radfahren möchte, sollte unbedingt ein Tuch oder einen Schal vor den Mund machen.

Lange war die Ansicht vertreten, dass Erkältungsviren in erster Linie durch Niesen und übertragen werden. Dass sie genauso über die Hände übertragen werden, war lange Zeit nicht klar. Erreger befinden sich überall, auf Türklinken, beim Händeschütteln, am Gelautomaten, an Einkaufswagen und vielen weiteren Dingen, mit denen jeder täglich in Berührung kommt. Bewusst oder unbewusst greift sich jeder Mensch ungefähr alle vier Minuten ins Gesicht. Die Brille wird zurecht geschoben, beim Telefonieren oder Nachdenken wird ins Gesicht gegriffen. Die Erreger haben damit die besten Chancen zuzuschlagen. Nach Möglichkeit die Hände nicht mehr ins Gesicht und vor allem mehrfach am Tag waschen.

Der Tiefschlaf ist extrem wichtig für das Immunsystem. Das Gehirn verarbeitet nicht nur gelerntes vom Tag im Schlaf. So wie vom Gehirn werden auch von der Immunabwehr Erinnerungen im Schlaf an das Langzeitgedächtnis übertragen. Bestimmte Viren kann die Immunabwehr sogar nach Jahren erkennen, quasi in Form einer Erinnerung. Tauchen diese Erreger wieder auf, kann die Abwehr direkt reagieren. Zudem werden im Schlaf weitere Hormone freigesetzt, die für das Immunsystem ein echter Kick sind.

Gibt es Hausmittel, die helfen?

Bewegung und frische Luft helfen dabei, das Immunsystem zu stärken. Dafür sind mit einer moderaten Ausdauerbelastung bestens geeignet. Dazu gehören Walken, Laufen oder Schwimmen, eigentlich alles, was einem selbst Spaß macht. Selbst Treppensteigen oder Spazieren gehen wirkt sich nachweislich positiv aus. Draußen zu trainieren ist besser, weil der Körper von der Sonne Vitamin D bekommt. Extremes Training stresst den Körper.

Hat sich die Erkältung schon eingenistet, sollte auf Sport komplett verzichtet werden. Der Körper braucht in dem Fall Ruhe und keine zusätzliche Belastung. Auch keine leichte. Wenn die Symptome komplett abgeklungen sind, kann mit sanften Sporteinheiten wieder gestartet werden. Die Einheiten sollten aber langsam gesteigert werden.

Heizungsluft trocknet Schleimhäute aus, was Viren auf den Plan ruft. Dreimal pro Tag für ungefähr zehn Minuten richtig gut lüften hilft, um die Luft feucht zu halten. Dabei sollten Zimmer nicht unter 18 Grad abkühlen, da das für den Körper und das Immunsystem Stress bedeutet. Ein Wasserspender für die Heizung kann die Luft auch feuchter machen.

Auch wenn sich in den Köpfen festgesetzt hat, dass die zusätzliche Gabe ein Muss ist, stimmt es nicht. Gegen Erkältungsviren bieten Zitronen und Kollegen für die meisten keinen effizienten Schutz. Von der vorsorglich hohen Gabe von Vitamin C profitieren lediglich Menschen mit außergewöhnlichem Stress. Dazu gehören zum Beispiel Marathonläufer oder Skifahrer. Grundsätzlich stärkt Vitamin C das Immunsystem. Es fängt freie Radikale und lindert Symptome. Aber eine Extra Gabe Vitamin C ist in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht nötig und hat keinen Zusatznutzen.

Immunpräparate können helfen, wenn jemand einen ausgeprägten Mangel hat. Liegt keiner vor, hat er von den Mitteln auch nichts. Allergiker müssen bei manchen Präparaten aufpassen, besonders wenn sie pflanzlich sind. Gut ist es, dem Körper genug zellschützende Mineralstoffe zuzuführen. Dazu gehören besonders Zink, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe. Durch sie kann der Körper Erkältungsviren leichter abwehren. Besonders gute Helfer in der Küche sind Ingwer, Kresse, Joghurt, Honig, Sanddorn und Weizenkeimöl.

Impfen lassen?

Oftmals wird empfohlen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Für einen bestimmten Personenkreis ist die Impfung wirklich wichtig. Es gilt aber zu bedenken, dass die Impfung wirklich nur gegen die richtige Grippe, also die Influenza, wirkt. Einen grippalen Infekt kann auch ein geimpfter Patient dennoch bekommen. Wenn der Virus zuschlägt, heißt es einfach viel Ruhe geben, viel Tee und , damit sich der Schleim löst und leichter abtransportieren lässt. Natürlich können Medikamente helfen, bei einem grippalen Virusinfekt ist Antibiotika allerdings nutzlos, da es nur gegen Bakterien hilft.

Wer mit einem grippalen Infekt zuhause bleibt und sich krankschreiben lässt, tut seinen Kollegen und auch seinem Chef einen Gefallen. Das Pflichtbewusstsein und oft die Angst vor dem Jobverlust lässt auch Menschen mit Erkältung noch in die gehen. Das ist allerdings keine gute Idee, denn so besteht die Chance, die Kollegen auch noch anzustecken und für einen größeren Ausfall im Personal zu sorgen. Abgesehen davon, dass jemand mit richtiger Erkältung meist eine ziemliche „Matschbirne“ hat und sich nicht richtig konzentrieren kann. Besonders wenn Fieber im Spiel ist, hat jemand an seinem Arbeitsplatz gar nichts mehr zu suchen, sondern gehört ins Bett. Weder Kollegen noch der Chef, werden das dem Erkrankten übelnehmen.

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Silke Reininger
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