Schlüsselbeinbruch – unangenehm, aber nicht gefährlich

Wenn die verletzt ist, dann trifft es in 45 Prozent das Schlüsselbein. In erleiden rund 60 von 100.000 eine Fraktur des Schlüsselbeins, die zwar unangenehm, aber nicht gefährlich ist. In den letzten Jahren hat die Zahl der Schlüsselbeinbrüche stark zugenommen, was sich mit einem veränderten Freizeitverhalten und dem Trend zu riskanten Sportarten erklären lässt. Aber was genau ist das Schlüsselbein und wie macht sich eine Fraktur bemerkbar?

Ein ganz besonderer Knochen

Das Schlüsselbein, oder die Clavicula, ist streng genommen kein richtiger Knochen, sondern vielmehr eine knöcherne Verbindung zwischen dem Skelett des Rumpfes und des Armes. Das Schlüsselbein hat seinen Sitz zwischen dem Sternum, also dem Brustbein und dem Fortsatz des Schulterblatts, dem sogenannten Akromion. Von einem Bruch des Schlüsselbeins sind vor allem junge Menschen häufig betroffen, im Besonderen erleiden junge Männer diese Fraktur. Bei erwachsenen Menschen liegt der Schlüsselbeinbruch an zweiter Stelle der häufigsten Knochenbrüche. An erster Stelle liegt hier die distale Radiusfraktur, ein Bruch des Handgelenks. Aber auch wenn ein Schlüsselbeinbruch sehr oft vorkommt, er ist vollkommen harmlos.

Welche Symptome sind möglich?

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Eine Schlüsselbeinfraktur macht sich in erster Linie durch bemerkbar. Bei jedem Versuch, den Brustkorb oder den Arm zu bewegen, kommt es zu starken Schmerzen, was die Betroffenen dazu bringt, eine sogenannte Schonhaltung einzunehmen. Ein Schlüsselbeinbruch ist aber auch hörbar. Wenn die Knochenstücke der Fraktur aneinander reiben, dann entsteht ein vernehmbares Geräusch. Sichtbar wird der durch Hämatome oder eine Schwellung direkt über dem Schlüsselbein. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Bruch verschiebt und bei Menschen mit einer schlanken Statur ist die Verschiebung deutlich zu sehen. Ist das äußere Drittel des Knochens betroffen, dann kommt es zum Klaviertastenphänomen. Das Ende des Bruchs zeigt nach oben und kann, ähnlich wie eine Taste auf einem Klavier, ohne Mühe nach unten gedrückt werden. In sehr seltenen Fällen handelt es sich um eine offene Fraktur, bei der die Bruchstücke der Knochen aus der Haut heraus ragen.

Die Ursachen eines Schlüsselbeinbruchs

Die Ursachen für einen Schlüsselbeinbruch sind vielfältig, aber in der handelt es sich um ein indirektes Trauma. Ein Sturz, bei dem die Arme ausgestreckt waren, gehört hier zu den häufigsten Ursachen. Diese Stürze sind sowohl bei Radfahrern wie auch bei Inlineskatern zu beobachten. Eher selten kommt es durch einen Schlag zu einer Schlüsselbeinfraktur, oft diagnostizieren die diese Fraktur jedoch bei Motorradunfällen. Das ist immer dann der Fall, wenn sich die untere Kante des Helms gegen das Schlüsselbein drückt. Keine Seltenheit sind Schlüsselbeinbrüche bei einer Geburt. Ist das Becken der Mutter sehr eng, dann hat der Schultergürtel des Kindes Probleme beim Durchtritt durch das Becken. Vor allem bei großen und schweren Babys besteht die Gefahr, dass es zu einem Schlüsselbeinbruch kommt.

Die verschiedenen Behandlungsmethoden

Wenn der Arzt den Bruch ertastet hat und die Röntgenaufnahme die Diagnose bestätigt, dann gibt es für die Behandlung zwei verschiedene . In 90 Prozent aller Schlüsselbeinfrakturen reicht eine konservative Behandlung aus, nur bei zehn Prozent der Betroffenen ist eine Operation notwendig. Zunächst bekommen die Patienten ein Schmerzmittel und die betroffene Schulter wird mittels eines Schlingen- oder auch Rucksackverbands ruhig gestellt. Diese Behandlung kommt immer dann infrage, wenn es sich nicht um einen verschobenen oder verkürzten Bruch handelt. Ob die erfolgreich ist, zeigt sich dann an der Beweglichkeit und an den Schmerzen in den nächsten Tagen. Bei einem Bruch des Schlüsselbeins legt der Arzt im mittleren und zur Mitte des Körpers gelegenen Drittel des Schlüsselbeins einen Rucksackverband an. Bei regelmäßigen Kontrollen schaut der Arzt dann nach, ob der Verband noch richtig sitzt und ob kein Risiko besteht, dass sich die Knochenstücke verschieben. Kinder tragen diesen Verband maximal zehn Tage, bei erwachsenen Patienten sind es zwischen drei und vier Wochen. Ist das seitliche Drittel des Schlüsselbeins betroffen, dann kommt ein sogenannter Gilchrist-Verband oder Schlingenverband zur Anwendung.

Wann ist eine Operation notwendig?

Hat sich der Bruch verschoben oder wenn Gefäße und Nerven betroffen sind, dann ist eine Operation unumgänglich. Sind es zwei Bruchstücke, dann verwendet der Arzt zwei Nägel, um die Fraktur zu fixieren. Kommt es zu einer komplexen Fraktur und wenn es mehr als zwei Bruchstücke gibt, dann kommen winkelstabile Platten zum Einsatz. Ist das Schlüsselbein am äußeren Drittel gebrochen, verwendet der Arzt einen biegsamen Draht zum Fixieren.

Fazit

Ein Schlüsselbeinbruch ist harmlos, aber leider auch schmerzhaft und mitunter langwierig. Behandelt werden muss die Fraktur jedoch auf jeden Fall.

Bild: @ depositphotos.com / stockdevil_666

Schlüsselbeinbruch – unangenehm, aber nicht gefährlich

Ulrike Dietz

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