Ist es möglich, Neurodermitis zu heilen?

ist-es-moeglich-neurodermitis-zu-heilen

Das atopische Ekzem oder die atopische Dermatitis kennen die meisten Menschen unter dem Namen Neurodermitis. Die Hautkrankheit tritt immer in Schüben auf und die Betroffenen leiden sehr stark unter einem quälenden Juckreiz und einer extrem trockenen Haut. Neurodermitis kann sowohl das Gesicht als auch die Hände und die Kopfhaut der Patienten betreffen, da die Krankheit immer einen chronischen Verlauf nimmt, aber in den meisten Fällen endet sie mit Beginn der Pubertät. Betroffene stellen sich natürlich die Frage, ob Neurodermitis überhaupt heilbar ist, und wenn ja, wie die Krankheit geheilt werden kann.

Eine genetische Veranlagung

Aus medizinischer Sicht gehört Neurodermitis zu den atopischen , das heißt, sie wird durch ein überaktives ausgelöst. In der Regel haben alle, die von Neurodermitis betroffen sind, eine genetische Veranlagung, sie haben die Krankheit praktisch geerbt. Da die Haut betroffen ist, leiden die Patienten unter einer sehr trockenen Haut, die ohne Unterlass juckt. Neurodermitis ist jedoch nicht nur eine körperliche Erkrankung, auch die Seele leidet darunter, wenn das dauerhaft entstellt ist. Zwar ist die Krankheit nicht ansteckend, aber die Betroffenen werden trotzdem von der Gesellschaft ausgegrenzt, vor allem dann, wenn sich die Hautschäden im Gesicht zeigen.

Die unterschiedlichen Formen der Neurodermitis

Aus medizinischer Sicht wird die Neurodermitis in zwei Formen unterschieden, die intrinsische Form und die extrinsische Form. Wer an der intrinsischen Form erkrankt ist, der leidet unter einer eher leichten Variante der Krankheit. Im Gegensatz zur extrinsischen Form haben die Betroffenen ein normales Blutbild, was die Antikörper angeht, bei der extrinsischen Form sind die Antikörper im Blut erhöht. Das macht die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, an anderen atopischen Krankheiten wie Asthma oder einer Allergie zu erkranken.

Wer ist von der Hautkrankheit betroffen?

Sehr häufig tritt Neurodermitis bereits im Säuglingsalter oder bei Kleinkindern auf. Bei den meisten Kindern, die am atopischen Ekzem erkrankt sind, verschwindet die Krankheit nach und nach bis zur Pubertät wieder. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen die Krankheit mit ins Erwachsenenleben genommen wird. In erkranken geschätzt bis 15 % aller Kinder bis zu ihrer Einschulung an Neurodermitis, rund 60 % sind im ersten Lebensjahr davon betroffen. Die Zahl der Erwachsenen, die erkrankt sind, liegt hingegen unter vier Prozent.

Siehe auch:  Hausmittel zur Beseitigung von Rückenbeschwerden

Kann Neurodermitis geheilt werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn es um die von Neurodermitis geht. Das Heilen von Neurodermitis ist möglich, wenn die Betroffenen die Faktoren meiden, die einen neuen auslösen können. Dazu gehört zum Beispiel auch die Nahrung, denn viele, die an der Hautkrankheit leiden, reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Eine Allergie gegen Hausstaubmilben kann ebenfalls zu den Folgeerkrankungen von Neurodermitis gehören, daher ist eine spezielle Bettwäsche wichtig, auch auf Grünpflanzen sollte ebenso wie auf Teppiche und Gardinen verzichtet werden. Empfehlenswert ist aus natürlichen Materialien, wie beispielsweise aus Baumwolle und aus Seide, mit reiner Wolle sollte die Haut hingegen nicht in Berührung kommen, zudem sollte neue Kleidung vor dem gewaschen werden.

Auch die Seele muss gesund sein

Stress und seelische Anspannung kann einen Neurodermitis Schub auslösen, daher ist es wichtig, dass die Betroffenen ausgeglichen und entspannt sind. Autogenes Training und auch können dabei helfen, das innere Gleichgewicht zu finden. Selbst wenn es vielleicht schwerfällt, sollten die Betroffenen trotz der markanten Symptome unter Menschen gehen und sich nicht isolieren, denn auch das kann die Krankheit verschlimmern. Da das Klima die Neurodermitis ebenfalls beeinflussen kann, sollten die Betroffenen mehrmals im Jahr an die See oder ins Hochgebirge fahren, denn das Reizklima dort sorgt dafür, dass sich die Haut stabilisieren kann und das Hautbild verbessert wird. Da die Luft an der See und im Gebirge zudem arm an Pollen ist, kommt das den Betroffenen ebenfalls zugute.

Bild: © Depositphotos.com / Tharakorn

Ulrike Dietz