Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, dann leiden viele Menschen unter dem sogenannten Winterblues, einer depressiven Verstimmung, die auf das fehlende Sonnenlicht zurückzuführen ist. In den meisten Fällen handelt es sich hier nicht um eine echte Depression und daher sind für die Behandlung auch keine starken Antidepressiva notwendig. Behandelt werden sollten diese jahreszeitbedingten Verstimmungen aber dennoch, damit daraus keine richtige Depression wird. Antidepressiva rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen, ist eine Möglichkeit, aber welche Mittel sind tatsächlich wirksam und bei welchen Mitteln gibt es lediglich einen Placebo Effekt?
Antidepressiva rezeptfrei und immer natürlich
Sind Antidepressiva rezeptfrei, dann sind die Inhaltsstoffe in der Regel auch natürlichen Ursprungs. Eines der bekanntesten Mittel ist das Johanniskraut, ein Mittel, das schon im Mittelalter als „Arznei gegen die Schwermut“ eingesetzt wurde und das heute in konzentrierter Form angeboten wird. Auch Vitamin B gehört zu den Mitteln, die sich bei depressiven Verstimmungen bewährt haben, denn die Vitamine der B-Gruppe stehen mit der Psyche des Menschen in einem engen Zusammenhang. Immer wieder wird im Rahmen von Blutuntersuchungen bei depressiven Patienten ein Mangel an Vitamin B nachgewiesen. Die Aminosäuren sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil bei mentaler Gesundheit, hier kann eine Mangelerscheinung zu depressiven Episoden führen.
Johanniskraut – die rezeptfreie Alternative
Wenn es um Antidepressiva rezeptfrei geht, dann wird natürlich auch das Johanniskraut genannt. Das natürliche Antidepressivum kann in der Apotheke, in der Drogerie oder auch im Reformhaus gekauft werden. Die Wirkung des pflanzlichen Mittels ist jedoch umstritten. Es gibt viele Studien zum Thema Johanniskraut, die seine Wirkung bestätigen, aber ebenso viele Studien, die dem Johanniskraut jegliche Wirksamkeit absprechen. Es steht allerdings fest, dass diejenigen, die Johanniskraut einnehmen möchten, Geduld haben müssen, denn die Wirkung setzt erst nach ein paar Wochen ein. Ein wichtiger Aspekt, der bei der Einnahme von Johanniskraut unbedingt beachtet werden sollte, ist, es gibt Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten, sie werden durch das Johanniskraut im Körper schneller abgebaut und verlieren so ihre Wirkung. Das gilt im Besonderen für die Antibabypille.
Welche Nebenwirkungen hat Johanniskraut?
Selbst wenn Johanniskraut ein rein pflanzliches Mittel gegen Depressionen ist, so gibt es doch einige unschöne Nebenwirkungen. Bei Menschen mit einer hellen Haut kann es bei der Einnahme von Johanniskraut zu Hautirritationen kommen, die Haut reagiert, in dem sie juckt und sich rötet. Wer einen Strandurlaub plant und gerne in der Sonne liegt, der sollte zwei Wochen vor der geplanten Abreise das Johanniskraut absetzen. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Besuch auf einer Sonnenbank. Schwangere Frauen sollten gar kein Johanniskraut einnehmen, denn das Kraut, das gegen Depressionen helfen soll, hat eine stark abtreibende Wirkung und kann eine Fehlgeburt auslösen.
Wie wirksam ist Vitamin B?
Wer Antidepressiva rezeptfrei einnehmen möchte, der kann das auch in Form von Vitamin B. Wenn der Organismus nicht genug Vitamin B bekommt, dann ist er nicht mehr in der Lage, die körpereigenen Aminosäuren und die wichtigen Neurotransmitter in den Stoffwechsel mit einzubeziehen. Vitamin B ist in vielen Lebensmittel enthalten, zum Beispiel in Haferflocken, in Nüssen, in Avocados und auch in Spinat. Vitamin B ist kein klassisches Mittel gegen Depressionen, aber wer regelmäßig Lebensmittel isst, die Vitamin B enthalten, der senkt seinen Stresspegel und ist weniger anfällig für depressive Stimmungen.
Vorher mit dem Arzt sprechen
Auch wenn Antidepressiva rezeptfrei angeboten werden, ist das kein Indiz dafür, dass diese Mittel unbegrenzt und willkürlich eingenommen werden sollten. Wenn es zu depressiven Verstimmungen kommt, dann sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt kann ein großes Blutbild machen, um festzustellen, ob es vielleicht eine Unterversorgung von Vitamin B gibt und dann das entsprechende Medikament verordnen. Sollte es notwendig sein, dann wird der Arzt auch ein klassisches Antidepressivum verschreiben, das die seelischen Probleme wieder behebt.
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