Während der ganzen Schwangerschaft können Blutungen auftreten, geschätzt wird, dass es bei einer von vier Frauen zu einer Schmierblutung in der Schwangerschaft kommt. Rund 200 Frauen bluten im kompletten Schwangerschaftsverlauf leicht, in der Regel sind diese Blutungen jedoch völlig harmlos. Trotzdem ist es immer besser, die Ursache für die Blutung von einem Arzt abklären zu lassen, denn hinter diesen Blutungen können sich auch eine ernsthafte Erkrankung oder sogar eine Notfallsituation verbergen.
Welche Ursachen sind in der Frühschwangerschaft möglich?
Welche Ursachen eine Schmierblutung haben kann, das hängt in erster Linie vom Zeitpunkt der Schwangerschaft ab. Ca. neun bis zehn Tage, nachdem es zur Befruchtung gekommen ist, kann es zu einer leichten sogenannten Einnistungsblutung oder Nidationsblutung kommen. Diese Blutung dauert meist nicht länger als 24 bis 48 Stunden und der Blutverlust hält sich in überschaubaren Grenzen. In der Frühschwangerschaft ist der Körper aus hormoneller Sicht noch nicht vollständig umgestellt, das führt oftmals zu einem Mangel an Progesteron, was wiederum zu einer Schmierblutung in der Schwangerschaft führen kann. Das Gelbkörperhormon, was für das Ausbleiben der Periode zuständig ist, reagiert oft zu spät und die Blutung setzt zu dem Zeitpunkt ein, an dem die reguläre Periode fällig gewesen wäre.
Ursachen im späteren Verlauf der Schwangerschaft
Auch im späteren Verlauf kann es zu einer Schmierblutung in der Schwangerschaft kommen, aber hier sind andere Ursachen als im ersten Drittel der Schwangerschaft möglich. Werden die Schmierblutungen von starken Schmerzen begleitet, dann kann das ein Zeichen dafür sein, dass es sich um eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter handelt, aber auch eine Fehlgeburt kann sich durch starke krampfhafte Schmerzen mit Blutungen ankündigen. Weitere mögliche Faktoren sind:
- Probleme mit der Plazenta, wie eine vorzeitige Ablösung der Plazenta
- Eine Mehrlingsschwangerschaft
- Hämatome in der Gebärmutter
- Wucherungen, also sogenannte Zervixpolypen an der Gebärmutter
Starke Schmierblutungen sollten auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden, um ernsthafte Komplikationen ausschließen zu können. Kommt es zu einem hohen Blutverlust, dann ist eine sofortige Einlieferung ins Krankenhaus unumgänglich.
Wie wird die Diagnose bei einer Schmierblutung in der Schwangerschaft gestellt?
Kommt es zu einer Schmierblutung in der Schwangerschaft, dann wird der Arzt mithilfe des Ultraschallgeräts nach der Ursache suchen. Dabei werden die Scheide, der Bereich der Schamlippen und vor allem der Gebärmutterhals untersucht, um festzustellen, wo genau das Blut austritt. Auch eine Untersuchung des Blutes kann Aufschluss geben, welche Ursache die Schmierblutung in der Schwangerschaft hat. Im Rahmen eines Bluttests wird unter anderem auch der Wert des Schwangerschaftshormons HCG gemessen, das Auskunft darüber gibt, ob eventuell eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt. Es kann allerdings auch sein, dass keine Ursache gefunden wird und die Schwangerschaft ohne weitere Probleme verläuft.
Welche Therapien gibt es?
Ob und wie eine Schmierblutung in der Schwangerschaft behandelt werden muss, das hängt von der jeweiligen Ursache der Blutung ab. Handelt es sich um eine Einnistungsblutung oder eine kleine Verletzung, dann ist keine Behandlung notwendig, aber die werdende Mutter sollte sich trotzdem ein wenig mehr Ruhe gönnen. Ist eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter die Ursache für die Blutung, dann stößt der Körper den Embryo ab, und wenn das nicht passiert, dann muss er entweder operativ oder medikamentös entfernt werden. Sollte eine Fehlgeburt drohen, dann wird der Arzt Maßnahmen einleiten, um die Schwangerschaft zu erhalten und wenn eine Ablösung der Plazenta droht, dann ist schnelle Hilfe nötig. In vielen Fällen versuchen die Ärzte die Schwangerschaft bis zur 37. Woche zu bringen, denn dann hat das Kind, das mit einem Kaiserschnitt entbunden werden muss, gute Chancen zu überleben.
Es kommt immer darauf an, wie stark die Schmierblutungen zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft sind. Es ist aber immer ratsam, die möglichen Ursachen für diese Blutungen von einem Arzt abklären zu lassen.
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