Die Orthopädie – ein medizinischer Bereich mit vielen Möglichkeiten

Die Orthopädie – ein medizinischer Bereich mit vielen Möglichkeiten

„Die Lehre vom aufrechten Kind“ – so lautet die Übersetzung für das Wort griechische Wort Orthopädie. Das, was am Anfang etwas komisch klingt, erklärt sich aus der ursprünglichen Aufgabe eines Orthopäden: Er kümmerte sich um angeborene Fehlbildungen, aber auch um die Vorbeugung und die Therapie von chronischen Erkrankungen, die den Bewegungs- und Stützapparat des Körpers betreffen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Ein sehr komplexes System

Es sind nicht nur die Muskeln, Knochen und Gelenke, sondern auch alle Gefäße, Sehnen, Nerven, Bänder und sogar Schleimbeutel, die im Körper sehr wichtige Aufgaben erfüllen müssen. Tauchen in diesen Bereichen Probleme auf, dann kommt es zu Schmerzen und Einschränkungen des Bewegungsapparats. Das Leben wird für den Menschen unangenehm und seine Lebensqualität ist oft drastisch eingeschränkt. Die Orthopädie versucht, dem entgegenzutreten. Der menschliche Körper ist ein komplexes System, der medizinische Fachbereich der Orthopädie ist es aber ebenfalls. Es gibt eine Vielzahl sowohl von akuten und chronischen Erkrankungen, mit denen sich ein Facharzt für Orthopädie Berlin, Hamburg oder München beschäftigt.

Hilfe seit 300 Jahren

Die Geschichte der Orthopädie beginnt bereits im 18. Jahrhundert. Wegbereiter war der französische Kinderarzt Nicolas Andry. Von ihm stammt das passende Beispiel, in dem der Orthopäde mit einem Gärtner verglichen wurde. Wenn ein kleiner Baum krumm wächst, braucht er einen kräftigen Pfahl, an den er gebunden wird, um gerade wachsen zu können. Nach Deutschland kam das moderne medizinische Fachgebiet im Jahre 1816 und wurde schließlich in den 1970er Jahren zu einem regulären Fach an den Universitäten. Als einer der bekanntesten Pioniere im Bereich Orthopädie gilt bis heute der Physiologe und Anatom Sauveur Henri Victor Bouvier, der 1840 in seiner Heimat Frankreich ein orthopädisches Institut eröffnete. Die Orthopädie ist eng mit der Unfallchirurgie verbunden, die seit 2005 ein Teilgebiet der klassischen Orthopädie ist.

Welche Aufgaben hat ein Orthopäde?

Für die Mehrzahl der Menschen ist ein Orthopäde ein Facharzt, der „irgendwas mit Knochen macht“. Die Knochen sind zwar das Kerngebiet der Orthopädie, aber der Facharzt kümmert sich zudem um alles, was mit dem Bewegungsapparat zu tun hat. Der Orthopädie kann seine Patienten mit einer konservativen Therapie, aber auch mit Laserlicht und Ultraschall, Gleich- und Wechselstrom behandeln. Diese durchströmen die Körperpartien, die Schmerzen bereiten, sie regen die Durchblutung an und versorgen den Organismus mit den notwendigen Nährstoffen. Akupunktur ist ebenfalls ein Teilgebiet der Orthopädie, die unter anderem bei chronischen Schmerzen im Rücken angewandt wird. Des Weiteren behandelt ein Orthopäde Schulter- und Kopfschmerzen, kranke Muskeln und Sehnen, Bandscheibenvorfälle, schmerzhafte Arthrose und die sogenannte spinale Stenose.

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Fazit zu Orthopädie

Ein Orthopäde ist weitaus mehr als ein Arzt, der sich nur um die Knochen kümmert. Er kümmert sich ebenfalls um die gerissene Achillessehne und das chronisch gereizte Sehnengleitgewebe oder um Sehnenteile, die bereits geschädigt sind. Wer Schmerzen in der Schulter hat, sollte zu einem Orthopäden gehen, ebenso wie diejenigen, die vielleicht Probleme mit dem Ellbogengelenk haben. Neben der Hüfte gehören auch das Sprunggelenk, die Füße und die Knie zu den Bereichen, für die ein Orthopäde zuständig ist. Minimalinvasive Eingriffe sind weiteres Spezialgebiet, mit dem ein Orthopäde seinen Patienten zu einem schmerzfreien Leben verhelfen kann.

Bild: @ depositphotos.com / photographee.eu

Ulrike Dietz