Migräne-Attacken vorbeugen und verhindern

Migräne-Attacken vorbeugen und verhindern

Wer noch nie unter Migräne gelitten hat, weiß nicht, dass diese Form der Kopfschmerzen sich gänzlich von den Kopfschmerzen unterscheidet, die „normal“ sind. Diejenigen, die die quälenden Kopfschmerzen kennen, wollen den Migräne-Attacken vorbeugen oder sie gleich ganz verhindern. Mittel gibt es viele, die Auswahl reicht von Betablockern und Antidepressiva bis zum Nervengift Botox. Sind vielleicht Antikörper eine gute Wahl?

Wie gut wirken Antidepressiva?

Viele Menschen lassen sich vom Arzt Antidepressiva verschreiben, wenn sie den Migräne-Attacken vorbeugen wollen. Aber nur bestimmte Mittel, wie beispielsweise die sogenannten trizyklischen Antidepressiva, werden heute schon zur Vorbeugung eingesetzt. Ärzte setzen auf diese besonderen Antidepressiva schon seit Jahren, auch weil sie als sicher gelten. Sie helfen außerdem bei Schlafstörungen und bei anderen Erkrankungen, die mit heftigen Schmerzen verbunden sind. Im Unterschied zu einer Therapie bei Depressionen werden diese Medikamente, die Migräne-Attacken vorbeugen sollen, nur sehr niedrig dosiert eingesetzt.

Krampflösende Epilepsiemittel

Wirkstoffe aus der Behandlung gegen Epilepsie können ebenfalls Migräne-Attacken vorbeugen. Wie die Antidepressiva werden die Medikamente gegen die Epilepsie schon länger gegen Migräne eingesetzt. Der Vorteil dabei ist, dass sie auch von Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Lungenkrankheiten sehr gut vertragen werden. Für Frauen ist es wichtig, dass sie sehr sicher verhüten müssen, denn die Mittel können während einer Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Baby sorgen.

Betablocker beruhigen

Betablocker kennen viele nur in ihrer Eigenschaft als Blutdrucksenker. Menschen, die mit Herz- und Kreislauf aufgrund ihres zu hohen Blutdrucks Probleme haben, werden in der Regel Betablocker verschrieben. Dass diese Mittel sogar gegen Migräne-Attacken helfen können, wurde mehr zufällig herausgefunden. Unter den Herzmitteln kommen zudem sogenannte Kalziumantagonisten als Prophylaxe bei Migräne infrage.

Botox – nur wenn die Migräne chronisch ist

Botox – dieses Mittel wird mit einer glatten faltenlosen Haut in Verbindung gebracht, ist aber zugleich ein bewährtes Mittel gegen Migräne. Allerdings nur, wenn die Erkrankung einen chronischen Verlauf hat. Der Arzt spritzt das Nervengift Botulinumtoxin oder kurz Botox in die Muskelpartien zwischen Nacken, Stirn und Kopf. Dort hemmt Botox dann die Weiterleitung der Schmerzen. Das Mittel ist seit 2011 nur dann zur Vorbeugung zugelassen, wenn es eine Migräne mit chronischem Verlauf ist. Dies bedeutet: Die Patienten müssen mehr als 15 Schmerztage im Monat haben. Botox hat den Vorteil, dass es nur viermal im Jahr, also alle drei Monate gespritzt werden muss.

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Was hilft bei der Vorbeugung?

Neben diversen Medikamenten gibt es noch andere vorbeugende Mittel, wie beispielsweise Sport: Walken, Radfahren oder Joggen können die Schmerzen häufig verhindern. Ebenfalls empfehlenswert ist Entspannung wie Meditation oder Yoga. Die gezielte Entspannung der Muskeln hilft dabei, die Attacken zu verhindern. Bei Migräne werden große Mengen des Eiweißes CGRP an die Hirnnerven ausgeschüttet, zudem helfen Antikörper dabei, dass das Eiweiß andocken kann.

Fazit zu Migräne-Attacken vorbeugen

Migräne wird immer noch als ein spezieller Kopfschmerz belächelt, an dem überwiegend Frauen erkranken. Wie quälend eine Migräne-Attacke sein kann, wissen diejenigen, die darunter leiden. Viele meiden Rotwein oder Schokolade, weil sie Angst haben, dass sie dann eine erneute Attacke erleiden. Andere kümmern sich um eine medikamentöse Behandlung, die der Migräne effektiv vorbeugt. Ein sehr guter Weg, der Erkrankung zu begegnen, ist die Prophylaxe. Es lohnt sich, mehrere Methoden auszuprobieren, um auf diesem Weg eine individuelle Vorbeugung zu finden.

Bild: © Depositphotos.com / cattleart

Ulrike Dietz