Vor allem bei jungen Männern ist Hodenkrebs die häufigste Krebsart. So wurde jetzt auch bei Sébastien Haller, Stürmer bei Borussia Dortmund, ein bösartiger Tumor festgestellt. Für den Neuzugang beim Erstligisten Dortmund heißt das: Er wird sich einer Chemotherapie unterziehen und für Monate ausfallen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten junge Männer ab 14. Jahre ihre Hoden regelmäßig untersuchen.
Regelmäßig abtasten
Der beste Schutz vor Hodenkrebs ist das Abtasten. Diese Schutzmaßnahme sollte nach Möglichkeit unter warmem Wasser geschehen, da dann das Muskelgewebe besonders weich ist. Veränderungen lassen sich so leichter ertasten. Kaltes Wasser zieht das Gewebe zusammen und es wird zu fest für die Tastuntersuchung. Wichtig ist es, dass die Hoden mit beiden Händen abgetastet werden. Zu achten ist dabei auf Verhärtungen und Knoten, die keine Schmerzen verursachen. Flüssigkeitsansammlungen oder eine Veränderung bei der Größe der Hoden können Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Schwellungen, ein ziehender Schmerz sowie allgemeine Schmerzen in den Hoden sollte jeder Mann ernst nehmen.
Wie entsteht Hodenkrebs?
Was genau Hodenkrebs auslöst, ist immer noch nicht vollständig geklärt. Neue Studien gehen jetzt aber davon aus, dass Männer, die einen sogenannten Hodenhochstand haben oder schon in der Kindheit hatten, gefährdeter sind als andere Männer. Das Risiko besteht selbst noch, wenn der Hodenhochstand bereits behandelt wurde. Das Risiko steigt ebenfalls an, wenn Vater, Großvater oder Bruder an Hodenkrebs erkrankt ist. Bei Männern, die unfruchtbar sind, ist Hodenkrebs ebenfalls keine Seltenheit. Diskutiert wird aktuell, dass sogar ein zu hohes oder zu geringes Gewicht bei der Geburt einen Risikofaktor darstellen. Männer, bei denen eines der Risiken besteht, sollten zum Schutz vor Hodenkrebs ihre Hoden besonders sorgfältig abtasten.
Die Angst vor der Impotenz
Wird bei einem Mann Hodenkrebs diagnostiziert, dann ist das zuerst ein Schock. Zu den vielen Fragen, die zu diesem Thema auftauchen, gehört auch die Frage, ob nach einer Behandlung die Fruchtbarkeit und Potenz in Gefahr sind. Tatsächlich kann die Krebsbehandlung die Bildung des Hormons Testosteron beeinflussen, da es in den Hoden produziert wird. So etwas wirkt sich sowohl auf die Libido als auch auf die Potenz aus. Heute besteht allerdings die Möglichkeit, mit den entsprechenden Medikamenten erfolgreich gegenzusteuern. Die Fähigkeit, zu ejakulieren, bleibt in der Mehrzahl der Fälle jedoch erhalten.
Das Problem Fruchtbarkeit
Ein größeres Problem stellt die Fruchtbarkeit dar. Bereits wenn die Diagnose gestellt wird, haben viele Männer schon eine deutlich geringere Anzahl an Spermien. Wenn der Hoden entfernt werden muss, verschlechtert sich die Lage zusätzlich. Dazu kommt, dass Strahlen- und Chemotherapie einen negativen Einfluss auf die Qualität und Menge der Spermien haben. Daher raten Ärzten Männern, bei denen Hodenkrebs festgestellt wird, vor der Behandlung zu einer Samenbank zu gehen und die Spermien einfrieren zu lassen.
Fazit zu Schutz vor Hodenkrebs
Sollten sich bei einer Tastuntersuchung Auffälligkeiten ergeben, dann ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Der Urologe wird noch einmal die Hoden abtasten und danach eine Ultraschallaufnahme machen. Falls ein Tumor lokalisiert wird, dann ist dies kein Grund, zu verzweifeln. Die Heilungschancen liegen aktuell bei mehr als 80 Prozent, selbst wenn der Krebs bereits gestreut hat. Je früher der Tumor entdeckt wird, umso kleiner sind die Chancen, dass sich Metastasen gebildet haben.
Bild: © Depositphotos.com / katerynakon
- Sind Tattoos schädlich für die Gesundheit? - 7. Mai 2024
- Chiropraktik – Gesundheit, die von den Händen ausgeht - 29. April 2024
- Medizinisches Cannabis – die Droge als Medikament - 8. April 2024