Profisportler werden nach dem Wettkampf von einem Physiotherapeuten massiert, um die Muskeln zu lockern. Freizeitsportler sollten sich auch Massagen nach dem Sport gönnen, da sie einen entspannenden Effekt haben. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie der Harvard Universität. Die Massage sorgt dafür, dass die Muskeln schneller heilen und dauerhaft stärker werden. Dies gilt sowohl für die leichten als auch für die schwereren Verletzungen.
Die heilende Kraft der Massage
Massagen zur Behandlung von verletzten und schmerzenden Muskeln werden seit mehr als 3000 Jahren eingesetzt. Sportler nutzen bis heute Massagen nach dem Sport, um den Körper effektiv zu rehabilitieren. Die Forscher in Harvard haben eine Art von biologischem Mechanismus hinter den Heilkräften der Massage entdeckt: Durch die mechanischen Bewegungen werden die entzündeten Zellen aus dem Muskelgewebe praktisch heraus gespült. Die Forscher hoffen nun, dass diese Entdeckung es möglich macht, dass sich Sehnen, Knochen, Haut und Haare zukünftig ohne Medikamente regenerieren können. Viele Wissenschaftler haben versucht, den wohltuenden Effekt von Massagen für den Körper nachzuweisen. Die Studie der Uni Harvard zeigt jetzt, dass es einen Zusammenhang zwischen der mechanischen Stimulation und der Immunfunktion gibt.
Eine schnelle Entfernung
Die Forscher konnten nachweisen, dass eine Massage spezielle Immunzellen sehr schnell aus dem Muskelgewebe entfernt. Die mechanische Belastung sorgt ferner dafür, dass selbst entzündliche Zytokine schneller entfernt werden, was ebenfalls die Regeneration der Muskelfasern fördert. Begonnen hat die Arbeit an der Studie bereits vor einigen Jahren, allerdings mit Mäusen. Die Forscher haben die Auswirkungen von Massagen am verletzten Gewebe bei Mäusen untersucht. Sie fanden heraus, dass sich die Regenerationsrate der Muskeln verdoppelt hat. Die Narben im Gewebe reduzierten sich außerdem im Laufe von nur zwei Wochen. Daraufhin wurde ein kleiner Massage-Roboter gebaut, der die Mäuse massierte. Schnell zeigte sich, je größer die Kraftanstrengung bei der Behandlung war, umso besser und schneller heilten die verletzten Muskeln.
Eine verbesserte Regeneration
Um sicherzugehen, dass eine Massage wirklich eine Entzündung verschwinden lässt, nutzte das Forscherteam fluoreszierende Moleküle, die in die Muskeln der Mäuse injiziert wurden. Schnell wurde sichtbar, dass allein die Massage ausreicht, um die Immunzellen und die Zytokine aus den Muskeln zu entfernen. Sie werden einfach weggeschwemmt, die Zahl nahm schon nach nur drei Tagen Massage-Therapie ab. Die Muskeln, die auf diese Art behandelt wurden, hatten auch weniger Neutrophile, eine besondere Form der weißen Blutkörperchen. Im Anfangsstadium der Heilung ist die Entzündungsreaktion für die Regeneration von großer Bedeutung. Ebenso wichtig ist es aber, dass eine Entzündung sich so schnell wie möglich auflöst. Nur so kann sich der Körper voll auf den Heilungsprozess konzentrieren.
Fazit zu Massagen nach dem Sport
Für die Forscher der renommierten Universität in den USA ist es ein bemerkenswertes Ergebnis. Einmal mehr haben ihre Forschungen darauf hingewiesen, dass das körpereigene Immunsystem auch ohne Medikamente beeinflusst werden kann. Durch die gezielten Massagen werden die Selbstheilungskräfte aktiviert. Der Gedanke, dass ein mechanischer Vorgang, wie eine Massage, die Funktionen von Gewebe und Zellen beeinflussen kann, wurde in den letzten Jahrzehnten nur milde belächelt. Jetzt ist klar, welches große Potenzial sich dahinter verbirgt. Die Studie hat gezeigt, dass sich in Zukunft auch andere Verletzungen des Gewebes auf diese besondere Art heilen lassen, und zwar ohne Medikamente.
Bild: © Depositphotos.com / adriaticphoto
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