Ketogene Ernährung – was sie wirklich kann

Der Winter ist fast vorbei, die Kilos müssen purzeln – aber wie? Viele möchten ihre Ernährung umstellen, um damit ihre Gesundheit positiv beeinflussen zu können. Die ist eine der Möglichkeiten die Ernährung dauerhaft umzustellen. Die ketogene Diät soll wie viele Diäten dabei helfen, Fett abzubauen und das Gewicht zu reduzieren. Doch ist sie wirklich gesund? Oder birgt sie gar Risiken? Wie bei allen Diäten gibt es Vor- und Nachteile. Die ketogene Diät liegt absolut im Trend und immer mehr Menschen springen auf den Zug der besonderen Ernährung auf. Wer sich für die ketogene Diät entscheidet, sollte nicht einfach drauf los experimentieren. Eine kann zwar wirklich helfen leicht abzubauen, doch benötigt man hier die richtigen Informationen, um in die Ernährung zu finden.

 

Was ist die ketogene Ernährung?

Die ketogene Diät ist sehr kohlenhydratarm, dafür aber fettreich. Die Ernährungsform kommt aus der Zeit von den Jägern und Sammlern. Die Hauptnahrungsmittel waren damals Fleisch, Fisch und Beeren. Der Körper musste sich auf diese Art von Energiezufuhr einstellen und hat sich im Laufe der Jahre drauf eingestimmt. Das Fette lange Zeit als ungesund gegolten haben ist bekannt. Nach neuen Untersuchungen wurden sie aber zu Unrecht verteufelt. Die Kohlenhydrate zu reduzieren ist bei sämtlichen Diäten ein Tipp. Wenn auch nicht so drastisch, wie bei der ketogenen Diät. Durch diese Form der Ernährung wird eine Umstellung des Energiestoffwechsels im Körper erreicht. Bei der klassischen ketogenen Diät sind pro Tag nur ungefähr 20 Gramm oder maximal fünf Prozent Kohlenhydrate erlaubt. Die normale Ernährung hingegen, sieht für Erwachsene die Aufnahme von circa 50 Prozent des täglichen Gesamtenergiebedarfs über Kohlenhydrate vor. Bei der ketogenen Diät sind 20 Prozent Eiweiß und knapp 75 Prozent Fett erlaubt.

In der ketogenen Ernährung werden Nudeln, Brot, Reis, Kartoffeln und vom Speiseplan gestrichen. Fetter Fisch, Fleisch, Wurst, Eier, Sahne, Käse, kohlenhydratarmes Gemüse und viele weitere Leckereien dürfen hingegen gegessen werden. Die Gemüsearten sind unteranderem Zucchini, Gurke, Brokkoli, Tomaten, Salat, Spinat, Pilze und viele mehr. Obst darf wegen dem hohen Fruchtzuckergehalt nur selten und in kleinen Mengen verzehrt werden. Das kann zu einer Unterversorgung mit Vitaminen führen, daher ist es wichtig, immer viel Gemüse auf dem Teller zu haben.

 

Was bedeutet die ketogene Diät für den Körper?

Der schnellste Weg für den Stoffwechsel Energie für die Zellen zu gewinnen, sind Kohlenhydrate. Zucker ist für den Körper ein echter Treibstoff, wie Professor Johannes Wechsler, Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner sagt. Das Gehirn ist besonders auf Zucker angewiesen. Die Gehirnzellen verbrauchen pro Tag um die 140 Gramm Traubenzucker.

Die Kohlenhydrate sind bei der ketogenen Ernährung bis auf ein Minimum reduziert. Nach wenigen Tagen sind dadurch die körpereigenen Glykogenspeicher aufgebraucht, die sich in Muskulatur und der Leber befinden. Der Stoffwechsel muss sich umstellen, damit er auch weiterhin Energie an die Zellen liefern kann. Von der Leber werden ab dann verstärkt Fette in Ketonkörper aufgespalten. Es folgt die Weiterleitung als Energiequelle an Gehirn, Muskel und andere Organe. Von Fachleuten wird dieser Stoffwechselzustand Ketose genannt.

 

Was ist die Ketose?

Der Körper befindet sich im Zustand der Ketose, wenn der Hauptenergielieferant Fett geworden ist. Dieser Zustand ist bereits erreicht, wenn man mit leerem Magen geht. Ebenso ist es beim Fasten oder eben bei einer strikten kohlenhydratarmen Ernährungsweise. Wenn man eine ketogene Ernährung beginnt, möchte man erreichen, dass sich der Körper andauernd im ketonischen Zustand befindet. Ketokörper sind für diese Art des Stoffwechsels zuständig. Die Leber bildet sie, wenn Glukose- oder Einfachzucker, dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn Glukose Energie bereitstellt, dauert es, bis diese etwa ins Gehirn oder in gelangt. Schneller geht dies, wenn z. B. die Ketone die Energie transportieren. Der Fettstoffwechsel ist also viel vorteilhafter als der Glukosestoffwechsel. Denn er wirkt direkter auf unsere Energieversorgung ein. Wir haben schneller Energie, weil der Körper nicht so viel mit Umwandlungsprozessen beschäftigt ist.

 

Was für Vorteile hat die ketogene Diät bzw der Zustand der Ketose?

Mit der ketogenen Ernährung werden sehr viele gesundheitliche Vorteile in Verbindung gebracht, die viele Menschen dazu bringen, sich langfristig ketogen zu ernähren. Es ist eine schwere Umstellung, aber es bringt auch ein gewaltiges Potential mit sich. Der häufigste Grund für viele Menschen, eine ketogene Ernährung anzufangen, ist der erleichterte Gewichtsverlust. Der Körper ist ab diesem Zeitpunkt umprogrammiert, Fett zu verbrennen. So rückt das Wunschgewicht trotz zahlreicher erfolgloser Diätversuche der Vergangenheit endlich in greifbare Nähe.

Durch den vollständigen Verzicht von Kohlenhydraten werden deutlich geringere Mengen Insulin produziert – das Hormon, welches u.a. für die Einlagerung von Fett zuständig ist und die Fettverbrennung stört. Die ketogene Ernährung stabilisiert den Blutzucker. Dadurch kommt es nicht mehr zu Heißhungerattacken und Süßigkeitengelüste bleiben in der Regel aus. Insbesondere Menschen mit Typ 1 und Typ 2 profitieren häufig von der Kontrolle über ihren Blutzucker während einer ketogenen Diät. Zudem wirkt sich die Ernährung positiv auf und Blutdruck aus.

Langfristig scheint die ketogene Diät die Triglyceridwerte, sowie das schlechte (auch LDL genannt) zu senken und gleichzeitig das gute Cholesterin (auch HDL genannt) zu erhöhen. Indem der Körper auf das Fett als seine Hauptenergieressource greift, erhält er eine verlässlichere Quelle für seine Energiezufuhr. Einer der häufigsten Begleiterscheinung der Ernährung ist deshalb auch eine deutliche Steigerung der Energie und der mentalen Leistungsfähigkeit. Durch das Ausbleiben von Blutzuckerschwankungen und die dauerhafte Versorgung mit Energie durch Ketonkörper, liegt eine Steigerung des mentalen Fokus vor. Diese Energie findet beim Gehirn optimale Nutzung. Da das menschliche Gehirn zu einem großen Teil aus Fett besteht, ist es nicht ungewöhnlich, dass eine erhöhte Zufuhr an Fetten positive Auswirkungen auf dessen Tätigkeit hat.

Die ketogene Ernährung ermöglicht es zudem vielen Menschen, wieder auf ihren Körper hören zu können – das Gefühl für satt sein und Hunger kehrt zurück und es fällt wieder leichter, auf die Signale des Körpers zu achten und herauszufinden, was dieser gerade benötigt.

 

Fazit

Die ketogene Diät kann Menschen helfen ihre Gesundheit zu verbessern. Für viele Menschen ist es die Möglichkeit ihre Kilos endlich purzeln zulassen, auch wenn es dafür heißt, dass sie auf Kohlenhydrate komplett verzichten müssen. Ob dieser Weg der richtige für ein selbst ist, ob man auf gewisse Lebensmittel verzichten mag, oder die Vorteile der ketogenen Ernährung selbst erleben möchte, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Ketogene Ernährung – was sie wirklich kann

Silke Reininger
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