Kiefersperre – alles andere als harmlos

Normalerweise sind die Kaumuskulatur und das ein sehr gut eingespieltes Team, was das Essen ebenso wie das und das Sprechen möglich macht. Ohne diese gute Zusammenarbeit wäre es nicht möglich, den zu öffnen oder Nahrung zu kauen. Kommt es aber zu einer oder Kieferklemme, dann kann der Mund nicht mehr wie gewohnt geöffnet werden, was das Sprechen wie auch das Essen schwierig oder unmöglich macht. Eine Kiefersperre kann nur einseitig, aber auch beidseitig auftreten und je nachdem, um welche Form es sich handelt, spricht der Arzt von einer unilateralen oder einer bilateralen Kiefersperre.

Welche Ursachen sind möglich?

Die häufigste für eine Kieferklemme ist ein Spasmus oder Krampf in der Kaumuskulatur, aber es gibt auch verschiedene Krankheiten, die zu einer Kieferklemme führen. So gehört die Sperre im Kiefer zu den charakteristischen Symptomen, wenn es zum Wundstarrkrampf kommt. Bei einem epileptischen Anfall ist eine Kiefersperre keine Seltenheit und wenn sich im Gewebe der Ohrspeicheldrüse eine Wucherung gebildet hat, dann kann es ebenso zur Sperre kommen. Bestimmte Amphetamine, wie zum Beispiel Ecstasy, können einen Muskelkrampf im Kiefer auslösen und auch , die die Ohren betreffen, führen oft zur Bildung von Abszessen, die dann eine Kieferklemme auslösen. Bei einer Fraktur des Jochbeins ist eine Kiefersperre oft zu beobachten und wenn allzu kräftig gegähnt wird, dann kann es passieren, dass der Unterkiefer aus dem Gelenk rutscht und der Kiefer klemmt.

Muss man mit einer Kiefersperre zum Arzt?

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Kommt es zu einer Kieferklemme, dann muss in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden, denn die Ursachen sind vielfältig und müssen immer fachkundig untersucht werden. In vielen Fällen kann der Arzt die Sperre mit einem einfachen Handgriff wieder lösen, wenn das jedoch nicht möglich ist, dann muss eine Röntgenaufnahme für Klarheit sorgen. Sollte die Röntgenaufnahme nicht den gewünschten Erfolg bringen, dann muss die Beeinträchtigung der Kaumuskulatur mit der eines CTs untersucht werden, denn auch die Zähne oder eine Verletzung am Kiefer können die Ursache sein. Um dauerhafte Schäden und Schmerzen auszuschließen, muss sich der Arzt die Sperre ansehen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um feststellen zu können, wie stark die Kiefersperre ausgebildet ist, wird der Arzt die sogenannte Schneidekantendifferenz messen. Dabei handelt es sich um die maximale Entfernung der Schneidekanten bei geöffnetem Mund. Anhand dieser Fehlstellung kann der Arzt dann den Schweregrad der Klemme bestimmen. Es gibt drei Schweregrade: Beim ersten Grad ist die Einschränkung für die Mundöffnung nur minimal, beim zweiten Grad kann der Mund nur noch maximal einen Zentimeter weit geöffnet werden und beim dritten Grad ist es nur noch ein Millimeter. Wenn es sich um ein Problem mit den Zähnen handelt, dann wird ein Zahnarzt die Zähne dahingehend behandeln, dass die Sperre wieder verschwindet und der Mund wieder vollständig geöffnet werden kann.

Kann es Komplikationen geben?

Schwere Komplikationen sind bei einer Kieferklemme eher selten, wenn aber die Ursache oder die Grunderkrankung nicht behandelt wird, dann kann das schwerwiegende Folgen haben. Neben der Unfähigkeit zu sprechen und zu essen kommen dann noch dazu, die Betroffenen leiden nicht selten unter Atemnot und haben Beschwerden mit dem Schlucken. Löst ein Tumor die Kiefersperre aus, dann kann das zu Lähmungen der Gesichtsnerven führen, das Geschmacksempfinden wird nachhaltig gestört und der Tränen- sowie der Speichelfluss werden beeinflusst. Obwohl eine Sperre des Kiefers selbst harmlos ist, wenn sie nicht richtig behandelt wird, dann zieht das große Problemen nach sich, die später nur sehr schwer zu beheben sind.

Die Prognose

Da die in den meisten Fällen starke Schmerzen haben, führt das schnell zu einer Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens. Die Lebensqualität nimmt spürbar ab, da die Betroffenen nicht mehr richtig sprechen, essen und trinken können. Der genaue Verlauf hängt aber immer von der Ursache der Kieferklemme ab, vielfach gelingt es jedoch, die Sperre mit Medikamenten oder Injektionen wieder zu lösen. In den meisten Fällen bekommen die Patienten ein Mittel, das die Verkrampfung löst, aber wenn das nicht hilft, dann muss die Sperre operativ gelöst werden. Kommt die Behandlung zu spät, dann kann es passieren, dass die Patienten aufgrund der fehlenden Flüssigkeit oder Nahrung das Bewusstsein verlieren, einen Kreislaufschock erleiden und im schlimmsten Fall versterben. Wird die Sperre jedoch zeitnah behandelt, dann ist die Prognose sehr gut und die verschwinden sehr schnell wieder.

Bild: © Depositphotos.com / alliesinteract

Kiefersperre – alles andere als harmlos

Ulrike Dietz

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