Welche Erkrankung kann sich hinter Augenflimmern verbergen?

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Sehstörungen in Form von Augenflimmern treten meist plötzlich auf und werden von den Betroffenen mit Besorgnis oder sogar mit wahrgenommen. Das Flimmern und die Blitze, die vor den Augen zucken, sind aber meist harmlos und sind meist ein Zeichen dafür, dass die Augen überlastet und müde sind. Wer zu lange auf den Monitor eines Computers oder den Bildschirm eines Fernsehers starrt, muss mit Augenflimmern rechnen, aber das Flimmern kann auch das Symptom einer Augenmigräne sein. Wenn das Augenflimmern immer wieder kommt oder wenn sich weitere Beschwerden in diesem Zusammenhang einstellen, dann ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen.

Was genau ist Augenflimmern?

Der medizinische Begriff für Augenflimmern ist Flimmerskotom, wobei das griechische Wort Skoto so viele wie Dunkelheit bedeutet. Kommt es zu Augenflimmern, dann ist ein Ausfall des Gesichtsfeldes möglich und die Betroffenen sehen dabei nur noch eingeschränkt. Vor dem Auge entstehen flimmernde Lichtbewegungen, die aber immer nur ein Auge betreffen und die in unregelmäßigen Abständen auftreten. Dieses Augenflimmern kann der Beginn einer mit Aura sein, hier dauert das Flimmern in der zwischen 20 und 30 Minuten. Bei einer Dauer von fünf bis maximal zehn Minuten handelt es sich nicht selten um eine Augenmigräne, besonders dann, wenn auch eine Lichtempfindlichkeit dazu kommt.

Augenflimmern kann aber auch von Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen begleitet werden, und wenn das der Fall ist, dann sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, denn dann besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen grünen Star handelt.

Welche Ursachen sind möglich?

Bis heute sind die Ursachen für Augenflimmern weitgehend unbekannt, aber es gibt einige unterschiedliche Thesen zu diesem Phänomen. So kann Augenflimmern durch Durchblutungsstörungen im Gehirn entstehen, aber auch Stress kommt als eine der möglichen Ursachen infrage. Schwere körperliche Belastungen können Augenflimmern auslösen und auch einige Medikamente stehen im Verdacht, dass sie für das unangenehme Flimmern vor den Augen verantwortlich sind.

Kommt es neben dem Augenflimmern zu Kopfschmerzen, die nur eine Hälfte des Auges betreffen, dann kann das ein Zeichen für ein Glaukom sein, eine , die zur Erblindung führt, wenn sie nicht behandelt wird.

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Wie wird die Diagnose gestellt?

Wenn Augenflimmern immer wieder auftritt und wenn es Begleiterscheinungen gibt, dann sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, der der Ursache auf den Grund geht. Nach einer ausführlichen Anamnese wird der Augenarzt zunächst den Augeninnendruck messen, um einen grünen Star ausschließen zu können. Dann wird das Auge auf mögliche Entzündungen der Gefäße und auf Verletzungen der Netzhaut untersucht. Diese Untersuchung wird Funduskopie oder Augenspiegelung genannt und ist für den Patienten völlig schmerzfrei. Der Augenarzt schaut mit einer Lampe durch eine Art Lupe ins Auge des Patienten und kann so entweder nur einzelne Abschnitte oder den kompletten Augenhintergrund sehen. Diese Untersuchung ist der erste Schritt auf der Spurensuche, woher das Augenflimmern kommen könnte.

Misst der Arzt einen erhöhten Augeninnendruck und gibt es sichtbare Ablösungen des Sehnervkopfes im Augenhintergrund, dann kann es sich um ein Glaukom, also um einen grünen Star handeln. Um wirklich sicher zu gehen, dass es sich um diese Augenerkrankung handelt, sind allerdings noch weitere Untersuchungen erforderlich.

Wie wird die Sehstörung behandelt?

Da die Ursachen für das Flimmern vor den Augen noch nicht restlos geklärt sind, wird es schwierig, eine passende zu finden. Vielfach wird Augenflimmern durch Stress oder seelische Anspannungen ausgelöst und hier kann es schon ausreichen, den Stress zu reduzieren. Ausreichend Schlaf damit die Augen sich erholen können, ist ebenso wichtig wie mehrere Ruhepausen im Büroalltag, denn auch dann können sich die Augen ein wenig ausruhen.

Eine schützt die Augen, das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Sehstörungen wie das Augenflimmern können auch durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen ausgelöst werden. Um das Flimmern zu beenden, kann es helfen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Brokkoli und Heidelbeeren, Paprika und Möhren sind hervorragende Lieferanten für die Vitamine A, B, C und E, Rucola, Spinat, Weiß- und Grünkohl enthalten jede Menge Lutein, einen Farbstoff, der die Augen schützt. Wichtig sind auch hochwertige Speiseöle mit einem hohen Anteil an Omega-3- wie zum Beispiel Leinöl, Chiaöl oder Walnussöl, die nachweislich die Augen schützen und Augenflimmern verhindern können.

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Sind Medikamente hilfreich?

Wenn der Arzt keine krankhaften Veränderungen am Auge feststellen konnte, dann kann es helfen, dem Auge Ruhe zu gönnen und gegen die Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit die entsprechenden Medikamente einzunehmen. Medikamente haben sich auch dann als sehr hilfreich herausgestellt, wenn die Ursache für das Augenflimmern psychischer oder neurologischer Natur ist. Da , die unter Epilepsie leiden, öfter mit Sehstörungen zu kämpfen haben, sind Antiepileptika eine gute Wahl. Sehstörungen können aber auch von ausgelöst werden und in diesem Fall kann es helfen, das Medikament zu wechseln, um das Flimmern abzustellen.

Ein altes bewährtes Hausmittel stellen Kräuter dar, die bei Augenflimmern ganz gezielt eingesetzt werden können. Augentrost, aber auch Petersilie, , Kresse und Gewürzfenchel gehören zu den Kräutern, die temporär bei Augenproblemen und Sehstörungen eingesetzt werden. Die Kräuter gibt es in Form von Tropfen, aber auch Kompressen für müde Augen können wahre Wunder wirken und schnell für eine Besserung sorgen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Ein kurzzeitiges Flimmern vor den Augen, das sich nur selten wiederholt, wird in den allermeisten Fällen durch zu viel Stress verursacht. Behandelt werden muss das Flimmern nicht, in diesem Fall reicht es meist schon aus, den Augen eine Auszeit zu gönnen. Nur wenn sich starke Kopfschmerzen, heftige Übelkeit und Erbrechen dazu gesellen, dann ist es immer ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen. Das Gleiche gilt auch dann, wenn sich hinter den Augen ein Druckgefühl bemerkbar macht, wenn das Auge schmerzt oder wenn es zu Eintrübungen des Bewusstseins kommt. In diesen Fällen kann sich hinter den Sehstörungen eine ernsthafte Erkrankung verbergen, möglich ist auch eine Verletzung der sehr empfindlichen Netzhaut.

Der Arzt wird sich systematisch auf die Suche nach den Ursachen machen und jede neue Erkenntnis, die eine Augenuntersuchung bringt, hilft dabei, das Phänomen des Augenflimmerns besser beurteilen zu können.

Sehstörungen, die sich durch Flimmern vor den Augen bemerkbar machen, sind kein Grund zur Panik, denn moderne Untersuchungsmethoden machen es heute möglich, der Ursache sehr schnell auf den Grund gehen zu können.

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Ulrike Dietz