Menschen, die unter Demenz leiden, leben mit einem schleichenden Verfall, denn Demenz beginnt nicht von heute auf morgen. Am Anfang sind es kleine Veränderungen, die mit zunehmendem Krankheitsverlauf immer häufiger auftreten und die schließlich dafür sorgen, dass ein normales, alltägliches Leben nicht mehr möglich ist. Die Stadien der Demenz umfassen sieben Stufen, an denen sich der Arzt orientieren kann, um das Fortschreiten der degenerativen Krankheit bestimmen zu können. Demenz beginnt harmlos, aber am Ende steht immer der totale geistige Verfall.
Die sieben Stadien der Demenz
Die sieben Stadien der Demenz variieren und nicht jeder Patient zeigt die gleichen Symptome. Auch die Geschwindigkeit, mit der die Krankheit fortschreitet, ist individuell, trotzdem ist die siebenstufige Skala, die Dr. Barry Reisberg entwickelt hat, ein guter Anhaltspunkt:
- Stufe 1: Kaum Beeinträchtigungen
- Stufe 2: Ein sehr leichtes vermindertes Wahrnehmungsvermögen
- Stufe 3: Ein vermindertes Wahrnehmungsvermögen
- Stufe 4: Mäßig gemindertes Wahrnehmungsvermögen
- Stufe 5: Mittelschwer gemindertes Wahrnehmungsvermögen
- Stufe 6: Schweres vermindertes Wahrnehmungsvermögen
- Stufe 7: Sehr stark vermindertes Wahrnehmungsvermögen
Diese sieben Stadien der Demenz bieten einen Überblick, wie sehr sich die Fähigkeiten der Betroffenen während des Krankheitsverlaufs verändern.
Stufe 1
Im ersten Stadium gibt es kaum Probleme mit dem Gedächtnis und der Arzt wird noch keine Demenz diagnostizieren.
Stufe 2
Die Betroffenen zeigen erste Symptome, sie vergessen zum Beispiel Worte oder verlegen Alltagsgegenstände. Auch erste Gedächtnislücken sind möglich, die Symptome werden aber nicht als Demenz wahrgenommen.
Stufe 3
In diesem Stadium bemerken die Angehörigen, dass Etwas nicht stimmt, denn die Patienten haben Schwierigkeiten, ihre Kinder oder Enkel mit dem richtigen Namen anzusprechen. Auch das Kurzzeitgedächtnis lässt nach, der Inhalt eines eben gelesenen Zeitungsartikels kann nicht mehr wiedergegeben werden. Auch die Orientierung lässt nach und immer wieder werden Gegenstände verlegt oder auch verloren.
Stufe 4
Unter den sieben Stadien der Demenz ist die vierte Stufe besonders prägnant, denn in diesem Stadium zeigen sich die Symptome, die eindeutig auf eine Demenz hindeuten. So können sich die Patienten nicht mehr an Ereignisse erinnern, die kurz zuvor passiert sind und sie haben immer größere Probleme, komplexe Aufgaben durchzuführen. So haben sie Probleme damit, ihre finanzielle Lage einzuschätzen, sie können nicht mehr im Kopf rechnen oder rückwärts zählen. Viele vergessen in diesem Stadium ihre eigene Vergangenheit und können sich nicht mehr an bestimmte Personen, wie zu Beispiel die eigenen Großeltern erinnern. Bei mental herausfordernden Situationen ziehen sich die Patienten zurück.
Stufe 5
Auch die fünfte Stufe unter den sieben Stadien der Demenz zeigt, wie die Krankheit voran schreitet. Die Betroffenen wissen nicht mehr, wo sie wohnen, sie sind verwirrt, wenn es darum geht, ein präzises Datum zu nennen, und sie brauchen bereits Hilfe, bei der Auswahl der zur Jahreszeit passenden Kleidung. Es gibt immer mehr Lücken über wichtige Details, die die Familie betreffen, auch frühere Wohnorte sind aus dem Gedächtnis verschwunden.
Stufe 6
In diesem Stadium wissen die Demenzkranken nicht mehr, wie sie heißen und sie können vertraute Gesichter nicht mehr erkennen. Sie haben verlernt, wie man sich die Schuhe anzieht und sie brauchen Hilfe beim Gang auf die Toilette. Zunehmend stellen sich Probleme mit der Blase und dem Darm ein, aber auch mental verändern sich die Betroffenen. Sie werden misstrauisch, sie können unter Wahnvorstellungen leiden oder eine zwanghafte Störung bekommen.
Stufe 7
Die siebte Stufe ist das letzte Stadium und die Endphase der Demenz. Die Betroffenen verlieren die Möglichkeit zu kommunizieren und sie erkennen ihre Angehörigen nicht mehr. Die Fähigkeit zu lächeln und den Kopf aufrecht zu halten, geht komplett verloren, die Reflexe werden abnormal und die Muskeln sind zunehmend starr. Da auch das Schlucken beeinträchtigt ist, müssen die Patienten in der letzten Phase der Krankheit künstlich ernährt werden.
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