Wenn der Arzt von einer „Frozen Shoulder“, von einer eingefrorenen Schulter spricht, ist in der Regel von einer Entzündung der Schulterkapsel die Rede. Diese Schmerzen in der Schulter sind besonders unangenehm, da sie für eine eingeschränkte Beweglichkeit sorgen. Vor allem ältere Menschen haben häufig mit Schmerzen in der Schulter zu kämpfen, aber oft reichen konservative Maßnahmen aus, das Problem zu beheben.
Die Schulter ist anfällig
Schmerzen in der Schulter sind keine Seltenheit, denn die Schulter gilt als besonders störanfällig. Schuld daran ist der anatomische Aufbau der Schulter mit einem sehr großen Gelenkkopf in einer relativ kleinen Gelenkpfanne. Wenn die sogenannte Rotatorenmanschette, also die Muskulatur in der Schulter, die das Gelenk stützt und hält, zu schwach ist, kommt das Zusammenspiel der Muskeln schnell aus seinem Gleichgewicht. Gesellen sich zudem noch Überlastungen und Fehlbewegungen dazu, dann ist eine Entzündung nicht mehr fern. Handelt es sich um eine „Frozen Shoulder“, dann ist die Gelenkkapsel, die das Gelenk umgibt, von einer Entzündung betroffen. Der Arzt spricht dann von einer Kapsulitis.
Die typischen Symptome
Kein anderes Gelenk im Körper ist so häufig von einer schmerzhaften Entzündung betroffen wie das Schultergelenk. Neben Schmerzen in der Schulter gehört zu den typischen Symptomen auch das Problem, den Arm über den Kopf zu heben. Auch den Arm nach hinten zu bewegen, ist mit Schmerzen verbunden. In der Nacht können die Betroffenen auf der „Frozen Shoulder“ nicht liegen, weil die Schmerzen zu stark sind. Der Schmerz wird als ziehend beschrieben und mit Fortschreiten der Entzündung in der Gelenkkapsel schmerzt die Schulter, auch wenn sie nicht bewegt wird.
Wie entsteht eine eingefrorene Schulter?
Wie kommt es zu einer „Frozen Shoulder“? In den meisten Fällen ist so etwas auf einen degenerativen Prozess zurückzuführen. Infrage kommt hier etwa eine Arthrose im Schultergelenk, möglich ist außerdem eine rheumatische Erkrankung, eine Verletzung beim Sport oder eine Stoffwechselstörung, die ebenfalls eine Entzündung auslösen kann. Ist die Ursache bekannt, dann spricht der Arzt von einer sekundären „Frozen Shoulder“. Handelt es sich um eine primäre Form, dann ist die Ursache nicht bekannt oder noch unklar. Mit der Entzündung kommt es ebenfalls zu einer Schwellung im Gelenk, die wiederum die Bewegungsabläufe erschwert. Hinzu kommt noch das Risiko, dass sich Narben bilden, die die Schmerzen und die Bewegungseinschränkung weiter verstärken.
Wer ist besonders betroffen?
Eine „Frozen Shoulder“ tritt überwiegend zwischen 50 und 60 Jahren auf, Frauen trifft es dabei häufiger als Männer. Bei rund einem Viertel aller Betroffenen werden beide Schultern in Mitleidenschaft gezogen. Auch Menschen, die unter Diabetes leiden oder eine Erkrankung der Schilddrüse haben, leiden nicht selten unter einer schmerzhaften Entzündung der Gelenkkapsel in der Schulter.
Fazit zu Schmerzen in der Schulter
Je weiter die Entzündung fortschreitet, umso größer werden die Schmerzen und das Gefühl, die Schulter sei eingefroren, nimmt stetig zu. Viele Betroffene gehen jedoch erst zu einem Arzt, wenn sie den Arm nicht mehr richtig bewegen können. Liegt keine Verletzung wie beispielsweise ein Sehnenriss vor und gibt es weder Verkalkungen noch strukturelle Veränderungen, dann ist es möglich, eine „Frozen Shoulder“ konservativ zu behandeln. Die Muskulatur wird mit der Hilfe von Physiotherapie wieder aufgebaut, zusätzlich gestärkt und die Beweglichkeit gefördert.
Bild: © Depositphotos.com / diego_cervo
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