Ein plötzlicher Ohrinfarkt bzw. Hörsturz ist immer unangenehm. Er verursacht in den meisten Fällen eine Minderung der Gehörleistung auf nur einer Seite. Einen erkennbaren Auslöser für den Ohrinfarkt gibt es aber nicht. Die Wissenschaft ist sich, was die Ursachen angeht, noch immer nicht einig und auch die Dauer des Hörsturzes ist bei jedem Betroffenen anders. Oftmals bildet er sich komplett wieder zurück, in einigen Fällen ist er jedoch dauerhaft.
Was genau ist ein Ohrinfarkt?
Ein Ohrinfarkt ist entweder eine Minderung oder der vollständige Verlust des Hörvermögens. Der Hörsturz tritt ohne Vorwarnung und ohne einen erkennbaren Grund auf. In der Mehrzahl der Fälle ist nur ein Ohr betroffen, beide Ohren hingegen kaum. Bei einem Hörsturz kommt es zu einer besonderen Form der Schwerhörigkeit im Innenohr. In der sogenannten Gehörschnecke des Innenohrs werden die Schallwellen, die das Mittelohr weiterleitet und verstärkt, in elektrische Signale der Nerven umgewandelt. Vor dort aus gelangen sie danach ins Gehirn und damit in das Bewusstsein. Kommt es zu einem Hörsturz, dann ist diese Signalumwandlung in der Gehörschnecke gestört.
Die verschiedenen Formen des Hörsturzes
Ein Hörsturz wird in mehrere Schweregrade eingeteilt. Bei der leichten Form kommt es nur zu einem milden Hörverlust, hingegen kann es bei einer schweren Form zu Schwerhörigkeit und nicht selten noch zu Taubheit kommen. Ein Hörsturz wird außerdem nach den besonders betroffenen Frequenzbereichen unterteilt. In der Gehörschnecke gibt es diverse Abschnitte für die einzelnen Bereiche, die für die Umwandlung der Signale zuständig sind. Tiefe wie auch mittlere und hohe Töne werden in einem jeweils anderen Bereich verarbeitet. Falls bei einem Hörsturz nur ein Bereich betroffen ist, dann kommt es entweder zu einem Hochtonhörsturz, einem Mitteltonhörsturz oder zu einem Tiefton-Hörsturz.
Welche Symptome sind typisch?
Ein Ohrinfarkt passiert immer plötzlich und ist nicht mit Schmerzen verbunden. Die Betroffenen nehmen entweder nur bestimmte Tonhöhen oder gar keine Geräusche mehr wahr.
Zu den Symptomen eines Ohrinfarktes gehören:
- Ein pelziges Gefühl in der Ohrmuschel.
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Ein unangenehmes Druckgefühl, als ob Watte im Ohr wäre.
- Schwindel
Manche Menschen hören Geräusche übermäßig laut oder haben eine verzerrte Wahrnehmung, was den Schall angeht. Töne werden viel zu hoch und damit schrill, oder sehr tief gehört. Bei einem leichten Hörsturz merken die Betroffenen nicht immer, was passiert ist. Dass es ein Hörsturz war, fällt oftmals erst im Rahmen eines Hörtests auf.
Wie sieht die Behandlung aus?
Ein leichter Hörsturz muss nicht unbedingt behandelt werden, er klingt nach wenigen Tagen wieder ab. Sind die Ohren vorgeschädigt und kommt es zu einem ausgeprägten Hörverlust, dann ist es besser, zum HNO-Arzt zu gehen. Kortison ist ein bewährtes Mittel, was helfen kann. Der Wirkstoff wird entweder in Form von Tabletten oder als Infusion verabreicht.
Fazit zu plötzlichem Ohrinfarkt
Ein Hörsturz wird nicht als medizinischer Notfall eingestuft. In schweren Fällen reicht aber oft eine ambulante Behandlung nicht aus, die Betroffenen werden stationär aufgenommen. Neben einer Therapie mit Kortison gibt es im Krankenhaus noch andere Möglichkeiten, den Hörsturz zu behandeln. Eine diese Optionen ist die Hyperbare Sauerstofftherapie, bei der die Patienten in eine spezielle Druckkammer kommen, wo sie dann reinen Sauerstoff einatmen. Zudem werden Medikamente verabreicht, welche die Fließeigenschaften des Blutes verbessern sollen.
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