Hexenschuss – spritzen ist der falsche Weg

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Ein heftiger Schmerz, der ganz plötzlich beim Heben oder Bücken auftritt und der sich auf den unteren Rückenbereich bis ins Gesäß und in die Beine ausdehnt – das spricht für einen Hexenschuss. Die Schmerzen treten ohne jede Vorwarnung auf und in der Folge ist der Rücken zumindest vorübergehend blockiert. Natürliche Bewegungen wie gehen sind nur noch mit Einschränkungen möglich und das Schlimmste ist, die Schmerzen lassen von alleine nicht mehr nach. Was tun? Zum Arzt gehen und sich eine Spritze geben lassen, ist leider der falsche Weg.

Können Tabletten helfen?

Eine einzige falsche Bewegung reicht aus und es kommt zum Hexenschuss. Dieser verkrampft die Muskulatur im Rücken, genauer gesagt in der Lendenwirbelsäule und da sich dort besonders viele Nervenfasern befinden, ist der Schmerz auch besonders groß. Gegen den akuten Schmerz helfen Tabletten, aber wenn die Schmerzen nach drei Tagen nicht nachlassen, dann führt kein Weg am Arzt vorbei. Viele lassen sich die Schmerzen wegspritzen, aber diese Spritzen sind riskanter als vielen lieb ist. Die Injektion in den Muskel kann unter anderem eine allergische Reaktion hervorrufen, aber es kann auch zu schweren Blutergüssen, zu Entzündungen und auch zu einem Absterben des Muskelgewebes kommen. Viele Ärzte lehnen es deshalb ab, zu spritzen, und verabreichen ihren Patienten stattdessen Medikamente.

Wärme entspannt

Ein bewährtes Mittel gegen den Hexenschuss ist Wärme. Wenn der Rücken Probleme macht, dann ist eine Rotlichtlampe eine gute Wahl, denn diese Bestrahlung dringt sehr tief in das Muskelgewebe ein und löst dann die Verkrampfung. Länger als fünf Minuten sollte die schmerzende Stelle aber nicht bestrahlt werden, denn sonst kann es passieren, dass sich die Verspannung noch vertieft. Weniger geeignet sind ein Heizkissen oder eine Wärmflasche, die werden zwar als wohltuend empfunden, aber sie lösen das Problem nicht. Bettruhe und Schonung sind ebenfalls nicht die geeigneten Mittel, um einen Hexenschuss effektiv zu bekämpfen. Leichte Bewegung wie zum Beispiel ein kleiner Spaziergang, ist ein gutes Mittel, um die Schmerzen wieder loszuwerden. Die Bewegung regt die Durchblutung an und die Muskulatur wird gelockert. Vom Joggen sollte man allerdings absehen, denn das belastet die Wirbelsäule zu stark.

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Seinen Namen hat der Hexenschuss übrigens schon im Mittelalter bekommen. Da die Betroffenen, bedingt durch den Schmerz, nur gebeugt gehen können, erinnert ihre Haltung an ein altes Kräuterweib, daher der Name.

Bild: © Depositphotos.com / Kzenon

Ulrike Dietz