Kommen mit den Flüchtlingen auch gefährliche Krankheiten?

Das renommierte Robert-Koch-Institut hat das sogenannte Infektionsepidemiologische 2016 vorgelegt und zeigt das, was viele Deutsche befürchtet haben: Mit der stetig steigenden Zahl der steigen auch die Zahlen vieler Infektionskrankheiten drastisch an. Es sind mehr als 50 unterschiedliche Krankheiten, die das Robert-Koch-Institut in seinem Jahrbuch auflistet, die Auswahl reicht von der eher harmlosen Bindehautentzündung über blutige Durchfallerkrankungen und Meningokokken, bis hin zu Tuberkulose und Typhus.

Glück gehabt

Bis jetzt ist Deutschland einem Worst-Case-Szenario entgangen, da die meisten der eingeschleppten, zum Teil auch exotischen Krankheiten gut bekämpft werden kann. Eine breite Infektionswelle ist daher bislang ausgeblieben, aber es gibt dennoch Einzelfälle, die Anlass zur Sorge geben. So haben sich 50 Kindergartenkinder im norddeutschen Bünsdorf mit hochansteckender Tuberkulose infiziert, weil im Gebäude der benachbarten Gemeinde ein Flüchtling aus dem Jemen Kirchenasyl erhalten hatte. Auch die Zahl der B Erkrankungen ist in den letzten drei Jahren um 30 % angestiegen, denn während es 2014 bundesweit nur 755 Fälle gab, waren des 2016 schon 3006 Fälle.

Keine Impfungen

Den höchsten Anstieg hat aber eine vermeintlich harmlose , die Masern. Laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Instituts stieg die Zahl der Erkrankungen in nur einem Jahr auf sagenhafte 450 % an. Alleine in Nordrhein-Westfalen sind mehr als 500 erkrankt, eine junge starb sogar daran. In einer ähnlichen Größenordnung nahm auch die Zahl bei , Mumps, , und Meningitis zu. Der Grund für diesen starken Anstieg ist, dass die Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien, dem Iran, dem Jemen oder aus Afghanistan nicht geimpft worden sind. In Deutschland wird jetzt darüber nachgedacht, eine Zwangsimpfung einzuführen, was in der Politik für Streitigkeiten sorgt.

Nur die Spitze des Eisbergs?

Für viele Mediziner sind die neuen Zahlen, die das Robert-Koch-Institut jetzt vorgelegt hat, nur die Spitze des Eisbergs, denn sie werden jeden Tag mit Krankheiten konfrontiert, die, so die Aussage eines Arztes, die „jüngeren Kollegen noch nie gesehen haben“. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, das Bundesland mit den meisten Asylsuchenden. Auch in Großstädten wie Leipzig, München, Hamburg, Dresden oder Frankfurt haben die Ärzte vermehrt mit ansteckenden Krankheiten zu kämpfen, die vor dem Beginn der Flüchtlingswelle in Deutschland in den vergangenen 20 bis 25 Jahren, kaum eine Rolle gespielt haben.

Bild: © Depositphotos.com / dimaberkut

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Ulrike Dietz

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