Siamesische Zwillinge in 27stündiger Operation getrennt

Die Meldung, die zunächst über lanciert wurde, machte am Wochenende schnell die Runde durch die Zeitungen und .

Dabei ging es um die Zwillinge Anias und Jaden, die seit an den Köpfen zusammengewachsen waren: Sie teilten sich eine gemeinsame Hirnfläche von circa 5×7 Zentimetern. Die gestaltete sich derart kompliziert, dass sie eine Gesamtdauer von 27 Stunden überschritt – die Gefahr einer bleibenden Hirnschädigung war aufgrund der konkreten Situation überdurchschnittlich groß.

Doch wie kommt es zu einer derartigen Miß?

Allgemein

Kommt es bei der Befruchtung zu dem seltenen Fall, dass anstelle eines einzelnen Embryos zwei Embryonen entwickelt werden (also Zwillinge), so teilen sich diese üblicherweise mittels Durchschnürung der Blastozyste. Erfolgt diese Durchschnürung nur unvollständig, bleiben die beiden Embryos miteinander verbunden – es kommt zur Bildung von siamesischen Zwillingen.

Ausprägung

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Je nach Lage im sind unterschiedlich miteinander verbunden. Die Verbindung kann nur äußerlich nachweisbar, aber auch innere Organe betreffen – oder wie im vorliegenden Fall – die Kopfregion. Statistisch ist eine gemeinsame Fläche im Brustbereich am häufigsten – sie wird in rund 70 % der Fälle diagnostiziert.

Eine Teilung ist dann möglich, wenn ein bestimmter Eckpunkt gegeben ist: Wichtige Organe sind bei beiden Zwillingen vorhanden und funktionstüchtig.

Sobald wichtige Organe nur einfach vorliegen, ist eine nicht möglich – bzw. nur mit dem Resultat, dass eins der beiden verstirbt. Je früher eine beabsichtigte Trennung operativ erfolgt, desto höher sind Erfolgs- und Überlebensaussichten.

Anias und Jaden

Im vorliegenden Fall von Anias und Jaden konnte erst 13 Monate nach der Geburt der Zwillinge die trennende Operation in Angriff genommen werden. Inwieweit beide die Operation überleben, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen, denn: Der Prozentsatz der siamesischen Zwillinge, die in einer derartigen Konstellation im Nachgang der Operation versterben, ist enorm hoch.

Ebenso fraglich bleibt weiterhin, ob beide aufgrund der Operation eine Hirnschädigung davontragen werden – auch dies wird sich erst nach einiger Zeit zeigen.

Bild: © Depositphotos.com / Wavebreakmedia

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