Zuckerhaltige Getränke unter Beschuss

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Nicht erst seit dem kürzlichen Ausbruch von Starkoch Tim Mälzer in der Talkrunde „Hart aber fair“ stehen zuckerhaltige Getränke auf dem Prüfstand: Klar ist, dass Getränke oft unbemerkt die tägliche Zuckerzufuhr in ungesunde Dimensionen schraubt. Klar ist auch, dass in den Industrieländern die allgemeine Zuckerzufuhr viel zu hoch ist – mit den bekannten Nebenwirkungen auf den Stoffwechsel und die Organe.

Problematisch ist aber, dass gerade Zucker in flüssiger Form nicht als „Zucker“ wahrgenommen wird und die bunten Softdrinks als „Erfrischung“ oder auch als „Doping“ aggressiv beworben werden. Besonders Kinder stehen Werbeversprechen naiv gegenüber – das häufig gezielt eingesetzte Merchandising mit bekannten Comic-Helden oder Stars aus Musik und Film sorgt für den Rest.

Wie kann also ein vernünftiger Umgang mit zuckerhaltigen Getränken aussehen? Und warum sind Süßigkeiten in Ordnung, zuckerhaltige Softdrinks aber nicht? Die negativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit sollen hier explizit außen vor gelassen werden.

Zuckerhaltige Getränke vs. Süßigkeiten

Bereits im Jahr 2000 hat eine wissenschaftliche Studie der Purdue University in Indiana (USA) gezeigt, dass bei identischem Kalorien- und Zuckergehalt die Aufnahme von Zucker in flüssiger Form (hier als Softdrink) zu einem Anstieg des Körpergewichts führt. Im Gegenzug entwickelten die Probanden bei der Aufnahme der gleichen Menge an Zucker durch Süßigkeiten kein Übergewicht, sondern behielten ihr Gewicht bei.

Damit wird deutlich, dass schon alleine die Form des Zuckers entscheiden kann, ob Konsumenten an Körpergewicht zunehmen. Es sind also nicht die „bösen“ Süßigkeiten, die Kinder den Weg zu Übergewicht und Fettleibigkeit ebnen – sondern vielmehr Getränke, die als „gesund“ und „erfrischend“ gelten.

Softdrinks sind somit auch keine tauglichen Begleiter von Mahlzeiten – sie stellen strenggenommen selbst eine Mahlzeit dar: nur leider ohne jegliche Mineralstoffe und Vitamine.

Gegenmaßnahmen

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist sicher, Kinder und Jugendliche gegen verlockende Werbung immun zu machen: Aufklärung ist wichtig! Daneben sollten Kinder und auch Erwachsene informiert sein im Umgang mit Lebensmittel: Die Nährstoffangaben auf Verpackungen verschleiern oft, was wirklich drin steckt. Zucker wird häufig durch Bezeichnungen wie Dextrose, Saccharose oder Saccharide aufgeführt – also informieren, was sich hinter den Namen verbirgt und auch Kinder diesbezüglich schulen!

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