Was bringen Fitnessarmbänder für die Gesundheit?

Sie sind die neuen Begleiter, die das Leben einfacher und vor allem gesünder machen sollen – Fitnessarmbänder, die es möglich machen, den Alltag straff zu organisieren. Fitnessarmbänder messen den Puls und die Herzfrequenz, sie zählen penibel alle , die über den Tag gegessen werden, sie kontrollieren den und sie liefern den relevante Daten. Für die einen ist das Fitnessarmband eine moderne und innovative Erfindung, die das Leben bereichert, für die anderen ist das Armband ein weiterer Baustein auf dem Weg zum gläsernen .

Was kann ein Fitnessarmband?

Ein Fitnessarmband ist im Grunde nichts anderes als ein kleiner Computer, der am Handgelenk getragen wird. Der kleine Computer registriert zum Beispiel die Schritte seines Trägers und macht ihn darauf aufmerksam, wenn er sich zu wenig bewegt hat. Fitnessarmbänder zählen aber auch die Kalorien und mahnen, wenn zu viel davon gegessen wird. Die kleinen schicken Armbänder kontrollieren außerdem die Schlafgewohnheiten und melden sich, wenn der Träger des Armbands nicht genug bekommt. Tracking-Armbänder können über die Herzfrequenz Auskunft geben, was zum Beispiel für Ausdauersportler von Interesse ist, und gleichzeitig wird über einen Sensor im Gerät auch der Puls gemessen.

Wie zuverlässig sind Fitnessarmbänder?

Fitnessarmbänder finden immer mehr Freunde und das beschert dem Markt ein sehr großes Angebot. Wer sich ein solches Armband zulegen will, der sollte sich im Vorfeld über den Nutzen des Armbands informieren, denn viele Modelle halten leider nicht, was die Hersteller vollmundig versprechen. Wenn ein Armband den Puls messen kann, dann handelt es sich oftmals nur um den Ruhepuls, was vor allem für aktive Sportler vollkommen uninteressant ist. Auch wenn die Schritte gezählt werden, dann betrifft das nur die sportlichen Aktivitäten, nicht aber die alltäglichen Schritte im Haus oder in der Wohnung. Die Angaben zum Kalorienverbrauch sind bei vielen Herstellern nur grobe Schätzungen, die mit dem eigentlichen Verbrauch an Kalorien nichts zu tun haben. Allerdings gibt es auch Modelle, die die zuverlässig sind und eine sehr gute Leistung bringen, daher lohnt sich in jedem Fall ein genauer Vergleich der einzelnen Fitnessarmbänder.

Der gläserne Mensch

Kritiker sehen in den beliebten Fitnessarmbändern ein Kontrollgerät, was es den Krankenkassen leicht macht, die Versicherten zu überwachen, ihre Daten zu speichern und diese dann zu einem späteren Zeitpunkt gegen die Versicherten einzusetzen. Diese Kritik ist nicht ganz so von der Hand zu weisen, denn die Krankenkassen sehen in den Armbändern, die das Leben takten, tatsächlich eine große Bereicherung. Wenn die Krankenkassen mit den Herstellern der Fitnessarmbänder kommunizieren würden, dann bekämen sie alle hochsensiblen und vor allem die persönlichen Daten ihrer Kunden, was durchaus hilfreich sein könnte, um den Health Score besser zu berechnen. Bei der AOK Nordost ist das keine Zukunftsmusik mehr, denn sie hat sich bereits mit einer Fitnessplattform in der verständigt und übernimmt von dort die Daten der Fitnessarmbandträger.

Die Befürchtungen der Ärzte

Nicht nur die Datenschützer haben ihre Probleme mit den modernen Fitnessarmbändern, auch unter Medizinern kommen die Computer am Handgelenk nicht so gut an. Viele befürchten, dass die Gefahr einer gewissen Abhängigkeit besteht, wenn das Armband ständig genutzt wird. Die Träger könnten so das Bewusstsein für den eigenen verlieren und sich nicht mehr länger auf das gesunde Bauchgefühl verlassen. Wer seinem Fitnessarmband blind vertraut, der wird dann zum Beispiel schnell nervös, wenn der Blutdruck nicht mehr der Norm entspricht, und wertet diese Veränderung als Anzeichen einer Krankheit, obwohl überhaupt kein Grund zur Beunruhigung besteht. Auch wer unter Schlafstörungen leidet, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese auch durch ein Fitnessarmband nicht so einfach gelöst werden können, in diesem Fall kann nur ein effektiv weiter helfen.

Bild: © Depositphotos.com / DragonImages

Was bringen Fitnessarmbänder für die Gesundheit?

Ulrike Dietz

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