Keime im Krankenhaus – eine unterschätzte Gefahr?

Der Ausbruch eines Hefepilzes hat vor nicht allzu langer Zeit für Aufsehen gesorgt. Der Hefepilz ist aber nicht die einzige Gefahr, die in Kliniken lauert, denn Keime im Krankenhaus können ganz unterschiedlich sein. Um den neuartigen Pilz, der den Namen „Candida auris“ trägt, kümmern sich inzwischen auch die Weltgesundheitsorganisation WHO und die weltweiten Gesundheitsbehörden. Sie sind alarmiert, vor allem deshalb, weil er sich mit rasanter Geschwindigkeit ausbreitet.

Nur wenige Fälle

Besonders in den USA sind Keime im Krankenhaus ein zentrales Thema der Gesundheitsbehörden. Nicht nur der neue Hefepilz macht Sorgen, auch andere Pilzarten sind dort auf dem Vormarsch. In Deutschland sind bislang nur sehr wenige Fälle bekannt. Die Dunkelziffer wird vermutlich jedoch deutlich höher sein, denn der Hefepilz ist nicht meldepflichtig. Wie gefährlich kann dieser Erreger werden und warum ist er so anders als die bekannten Keime im Krankenhaus? Der Pilz, der zur Familie der Sprosspilze gehört, wird als eine Art Frühwarnung gesehen. Wenn er auftaucht, ist es wichtig, seine unangenehmen Eigenschaften gut zu kennen. Übertragen wird er, wie viele andere Pilze auch, von einem Patienten zum anderen.

Ist Corona schuld?

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Überall auf der ist es während der Corona-Pandemie besonders auf den Isolierstationen immer wieder zu Ausbrüchen mit sogenannten multiresistenten gekommen. Vielfach wurde mehr auf den Schutz für Mund und geachtet als auf die Basismaßnahmen, wie beispielsweise die Desinfektion der Hände oder den regelmäßigen Wechsel der Schutzkleidung. Keime im Krankenhaus hatten da natürlich ein leichtes Spiel und konnten sich ungehindert ausbreiten. In Italien ist es jetzt zu einem großen Ausbruch mit der neuen Pilzart gekommen. Das Land ist aber schon vor der Corona-Pandemie für seinen nicht immer optimalen Hygienestandard in Krankenhäusern aufgefallen. Wenn die Hygiene nicht stimmt, lassen sich auch die Probleme mit den zahlreichen Erregern nicht lösen.

Warum trifft es immer Krankenhäuser?

Krankenhäuser sind besonders anfällig, weil sich dort Menschen mit ganz unterschiedlichen zusammentreffen. Viele der Patienten haben besondere Risiken, wie Wunden von einer , eine Verletzung, Beatmungsschläuche und einen Gefäß- oder Urinkatheter. Ein geschwächtes Immunsystem macht außerdem besonders anfällig für diverse Erreger. Daher müssen die Hygienemaßnahmen in einer Klinik immer professionell und intensiv sein, um die Patienten zu schützen.

Die gefährlichen multiresistenten Keime

MRSA – diese vier Buchstaben stehen für einen besonders aggressiven multiresistenten Keim, an dem allein in Deutschland jedes Jahr rund 2400 Menschen erkranken. Eine Infektion mit „Staphylococcus aureus“ nimmt nicht selten einen schweren und dramatischen Verlauf. Er gehört zu den gefährlichsten Keimen, die in deutschen Krankenhäusern zu finden sind. Kommt es dann noch zu einer Resistenz gegen Antibiotika, wird die Behandlung sehr schwierig und das Risiko für die betroffenen Patienten steigt an.

Fazit zu Keimen im Krankenhaus

Zu glauben, dass nur kranke, alte und geschwächte Menschen sich einen Keim einfangen und dann werden, ist ein Fehler, denn die Erreger besiedeln die Haut und die Schleimhäute sogar von völlig gesunden Menschen. Wer nur eine kleine offene Wunde hat, öffnet einem solchen Erreger praktisch die Tür und lässt ihn in seine Blutbahn. So etwas kann auch bei gesunden Menschen zu einer schweren Infektion führen, die nicht immer mit den sonst üblichen Standards wie Antibiotika behandelt werden kann.

Bild: © Depositphotos.com / photography33

Keime im Krankenhaus – eine unterschätzte Gefahr?

Ulrike Dietz

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