Gürtelrose im Gesicht – eine unterschätzte Gefahr

Gürtelrose im Gesicht – eine unterschätzte Gefahr

Die Körpermitte ist normalerweise die Stelle, wo eine Gürtelrose auftritt, ganz so, wie der Name es vermuten lässt. In schweren Fällen hingegen ist die Gürtelrose im Gesicht zu finden und wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie dauerhafte Schäden verursachen. Wie lässt sich die Gürtelrose im Gesicht erkennen und was können die Betroffenen gegen diese Form der Erkrankung tun?

Eine häufige Erkrankung

Herpes Zoster“, so nennt der Arzt die Gürtelrose, eine Erkrankung, die recht häufig vorkommt. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit dem Alter und bei rund 25 Prozent der Erkrankten zeigt sich die Gürtelrose im Gesicht. Diese Verlaufsform wird umgangssprachlich auch „Kopfrose“ oder „Gesichtsrose“ genannt. In den meisten Fällen ist diese „Gesichtsrose“ eine Spätfolge einer Infektion mit dem sogenannten „Varicella-Zoster-Virus“, kurz VZV genannt. Alle, die sich zum ersten Mal mit diesem Virus infizieren, erkranken an Windpocken, einer Krankheit, die bei Kindern größtenteils unauffällig und problemlos verläuft.

Die schlafende Gefahr

Sind die Windpocken überstanden, dann geht das Virus aber auf Wanderschaft, und zwar entlang der Nerven von der Haut direkt in die Nervenknoten der Wirbelsäule oder des Gehirns. Dort angekommen, legt sich das Virus dann schlafen und das meist für mehrere Jahrzehnte. Sollte das Immunsystem im Körper, aus welchem Grund auch immer, einmal geschwächt sein, dann ist es wie ein Weckruf für das Virus, das wieder aktiv wird. Es wandert zurück in die Haut und es entsteht eine Gürtelrose. Generell kann sich eine Gürtelrose an jeder Körperstelle bilden. Wo genau es aber passiert, hängt immer davon ab, welcher Nerv vom Varicella-Zoster-Virus gerade befallen wurde. In seltenen Fällen können auch mehrere Nerven gleichzeitig betroffen sein, wenn sie miteinander verbunden sind.

Die typischen Symptome

Gürtelrose im Gesicht entsteht immer nur, wenn der Hirnnerv betroffen ist. So etwas kommt zwar selten vor, aber die Gefahr steigt mit zunehmendem Alter. Ist der sogenannte Trigeminusnerv, der fünfte Hirnnerv befallen, dann fühlen sich die Betroffenen müde, abgeschlagen und bekommen leichtes Fieber. Äußerlich zeigen sich die Symptome jedoch erst nach einigen Tagen. Selten befallen ist der siebte Hirnnerv, der Facialis- oder Gesichtsnerv. Bricht die Infektion dort aus, dann zeigt sich der Ausschlag an den Ohren. Betroffen sind zudem der äußere Gehörgang, das Trommelfell und die Ohrmuschel. Im späteren Verlauf kommen noch die für die Gürtelrose typischen Schmerzen hinzu.

Siehe auch:  Kann Botox Gefühle beeinflussen?

Mögliche Komplikationen

Gefährlich ist die „Gesichtsrose“, wenn das Auge betroffen ist. Während der Infektion können sich die Hornhaut und die Bindehaut entzünden, zudem kann der Augeninnendruck stark ansteigen, im schlimmsten Fall kommt es zu Schäden an der Netzhaut und am Sehnerv. Bemerkbar macht sich diese Form durch tränende und lichtempfindliche Augen. Des Weiteren kann es auch zu einer Sehschwäche, zu Schmerzen und zu Schwellungen kommen.

Fazit zu Gürtelrose im Gesicht

Bei einer „Gesichtsrose“ bilden sich kleine rötliche Flecken, aus denen im weiteren Verlauf dann Bläschen entstehen. Besonders oft sind die Bereiche an der Stirn, unter oder über den Augen, sowie rund um die Nase betroffen. Nach wenigen Tagen platzen die Bläschen dann auf und trocknen aus. Es bilden sich kleine Krusten, die nach zwei, bis maximal drei Wochen wieder vollständig verschwunden sind. In vereinzelten Fällen zeigt sich auch gar kein Ausschlag, die Betroffenen verspüren lediglich Schmerzen, die sich wie ein Ziehen oder Brennen anfühlen.

Bild: © Depositphotos.com / ParStud

Ulrike Dietz