Starke Schmerzen bis hin zu Eiteransammlungen – ein entzündeter Darm kann nicht nur Probleme bereiten, er kann auch gefährlich werden. Divertikulitis ist ein Leiden, das 13 von 100 Menschen unter 50 Jahren trifft, in der Gruppe der 50- bis 60-Jährigen sind es 30 von 100 und bei den über 70-Jährigen trifft ein entzündeter Darm jeden Zweiten. Aber was genau ist eigentlich Divertikulitis?
Mit und ohne Beschwerden
Kommt es zu einer Divertikulitis, dann haben sich im Darm sogenannte Divertikel gebildet. Dabei handelt es sich um kleine Ausstülpungen an der Wand des Darms, bevorzugt am Dickdarm. Verursachen diese Divertikel keine Beschwerden, dann spricht der Arzt von einer Divertikulose. Sie ist die Grundlage dafür, dass sich eine Divertikulitis überhaupt entwickeln kann. Warum sich diese Ausstülpungen bilden, ist immer noch nicht geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass es altersbedingte Veränderungen sind, aber auch die Ernährung könnte eine Rolle spielen. Ein entzündeter Darm in dieser Form kann ebenfalls genetisch bedingte Ursachen haben. Im Alter wird zudem die Darmwand schwächer und ein zu harter Stuhlgang sorgt dann schneller für Ausbuchtungen an der Darmwand.
Das größte Risiko: die Ernährung
Ein harter Stuhlgang wandert deutlich langsamer durch den Dickdarm als es bei einem weichem Stuhlgang der Fall ist. Die Wand des Darms muss mehr Kraft und mehr Druck aufwenden und sich stärker zusammenziehen, damit der harte Stuhl vorankommt. Damit ist harter Stuhlgang sehr wahrscheinlich auch für die Divertikel im Darm verantwortlich. Die Ernährung ist also bei der Entstehung der Divertikulitis im Fokus. Einer der hauptsächlichen Risikofaktoren ist eine Ernährung, die zu wenig wertvolle Ballaststoffe enthält. Ist die Ernährung hingegen reich an Ballaststoffen, dann wird der Stuhlgang weicher und voluminöser und beim Toilettengang entsteht weniger Druck auf die Darmwand. Ein entzündeter Darm entsteht durch rotes Fleisch, Rauchen, starkes Übergewicht und durch zu wenig Bewegung.
Warum entsteht eine Entzündung?
Nicht selten entsteht eine Divertikulitis, ohne dass die Betroffenen Schmerzen oder andere Beschwerden haben. Die Divertikel werden meistens schlecht durchblutet und die in den Divertikeln liegende Schleimhaut des Darms bekommt zu wenig Sauerstoff und nur wenige Nährstoffe. Dies kann sehr schnell einen entzündlichen Prozess nach sich ziehen. Zu einer Darmentzündung kommt es immer dann, wenn sich in den Divertikeln Stuhl ablagert, der mit Keimen durchsetzt ist. Diese Keime verhärten den Stuhl und verschließen ihn anschließend. Dieser Vorgang reizt das umliegende Gewebe und kann es sogar verletzen, eine Entzündung ist schließlich die Folge. Die Entzündung beschränkt sich dabei nicht nur auf die Divertikel, sie kann auch auf die Darmwand in der Umgebung übergehen. Divertikel sind in der Regel harmlos und lösen in acht von zehn Fällen keine Beschwerden aus.
Fazit zum Divertikulitis
Machen sich Symptome bemerkbar, dann meist in Form von Völlegefühl, Blähungen und Bauchschmerzen. Sogar Durchfall und Erbrechen sind bei einer Divertikulitis möglich, eher selten sind heftige Symptome mit Fieber und anhaltenden Schmerzen im linken, unteren Bereich des Bauches. Diese Schmerzen treten plötzlich auf und werden als dumpf wahrgenommen. In der Folge haben die Schmerzen dann jedoch einen krampfartigen Charakter und erinnern an eine Blinddarmentzündung. In besonders schweren Fällen kann auch Blut im Stuhl sein. Wie stark die Entzündung ist, kann der Arzt mithilfe einer Darmspiegelung feststellen.
Bild: © Depositphotos.com / AndreyPopov
- Betäubungsmittel und was sie für die Gesundheit bedeuten - 10. Oktober 2024
- Sind Tattoos schädlich für die Gesundheit? - 7. Mai 2024
- Chiropraktik – Gesundheit, die von den Händen ausgeht - 29. April 2024