Halsschmerzen sind sehr unangenehm und oftmals der erste Vorbote eines beginnenden grippalen Infekts. Doch Halsschmerzen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom, dem die unterschiedlichsten Ursachen und Auslöser zugrunde liegen. In den meisten Fällen steckt eine viral bedingte Entzündung des Rachenraums dahinter.
Doch wie lassen sich die Heiserkeit, die unangenehmen Schmerzen, die Schluckbeschwerden und das starke Kratzen im Hals effektiv und schnell lindern? Erfahren Sie hier mehr darüber.
Schmerzen im Hals – ein weit verbreitetes Symptom
Unsere Nase, die Nasennebenhöhlen und auch der Rachen bilden die oberen Atemwege: Diese kommen täglich mit zahlreichen Stoffen in Berührung. Wenn die Schleimhäute dieser Atemwege gereizt oder angegriffen werden – beispielsweise durch Umwelttoxine, trockene Luft oder Krankheitserreger – kommt es zu Schmerzen im Hals.
Doch auch Menschen, die in der Freizeit oder berufsbedingt viel und laut sprechen müssen, können unter Halsbeschwerden leiden. Berufsgruppen, die ihre Stimme intensiv beanspruchen sind beispielsweise Call-Center Mitarbeiter, Sängerinnen und Sänger, aber auch Lehrer.
Sogar Sodbrennen oder Heuschnupfen können Schmerzen im Hals hervorrufen.
Wie entstehen Halsweh und Schluckbeschwerden eigentlich?
Wenn die Schutzfeuchtigkeitsschicht nicht ausreicht, können Erreger und sonstige schädliche Stoffe eindringen und die Zellen im Hals sowie im Rachen reizen. Wer sich beispielsweise häufig in einer klimatisierten Umgebung aufhält oder in beheizten Räumen mit einer sehr trockenen Raumluft, der schadet nicht nur den Mund- und Halsschleimhäuten, sondern auch der Stimme.
Damit wir Stimmlaute hervorbringen können, muss die Luft aus den Lungenflügeln durch den Kehlkopf strömen. Durch diesen Luftstrom werden dann die sogenannten Stimmlippen in Schwingung versetzt, wodurch Töne entstehen. Wenn nun die Luftfeuchtigkeit zu gering ist, verlieren die Schleimhäute dieser Stimmlippen die für sie so wichtige Feuchtigkeit. Infolgedessen sind sie weniger elastisch und können unter Umständen nicht mehr ordnungsgemäß öffnen und schließen.
Das harmonische Schwingen der Stimmlippen gerät zunehmend aus der Balance. Zudem kann es beispielsweise durch eine virale Infektion zu einer Schwellung kommen. Infolgedessen können die Stimmlippen nicht mehr normal öffnen und schließen: Das Ergebnis sind heisere Töne und Halsschmerzen.
Halsschmerzen – welche Ursachen liegen zugrunde?
Jeder von uns kennt dieses Gefühl nur allzu gut, wenn zu Beginn einer Erkältung ein schmerzhaftes Kratzen im Hals entsteht und das Schlucken immer schwerer fällt. Nur kurze Zeit später tritt in der Regel eine erhöhte Körpertemperatur auf und auch weitere Erkältungssymptome machen sich bemerkbar.
In den überwiegenden Fällen ist die Hauptursache für Halsschmerzen eine virenbedingte Infektion der oberen Atemwege. Über 200 verschiedene Krankheitserreger können als Ursache eines grippalen Infekts in Betracht gezogen werden. Es kommt infolgedessen zu einer Entzündung der Schleimhäute und des Halsraumes. Sie sind angeschwollen, gereizt und schmerzhaft gerötet.
Doch Halsschmerzen sind nicht automatisch Halsschmerzen: Je nachdem welcher Halsbereich von der Entzündung betroffen ist, werden auch unterschiedlichen Formen von Halsschmerzen differenziert:
- Entzündung des Kehlkopfes (Laryngitis)
- Entzündung des Rachenraumes (Pharyngitis)
- Entzündung der Mandeln (Tonsillitis)
Alle Erkrankungsbilder lassen sich den Beschwerden, die sie auslösen, voneinander unterscheiden. So ist ein Kratzen im Hals charakteristisch für eine Rachenentzündung. Das erste Symptom einer Kehlkopfentzündung ist hingegen eine ausgeprägte Heiserkeit. Intensive Halsschmerzen, die sogar bis zum Ohr hin ausstrahlen können, deuten hingegen auf eine Mandelentzündung hin.
Grundsätzlich sind auch Symptom-Kombinationen möglich: Das ist etwa dann der Fall, wenn sowohl der Rachen wie auch der Kehlkopf entzündet sind.
Weitere Ursachen und Gründe für Schmerzen im Hals
Halsschmerzen sind ein typische Erkältungssymptom. In einigen Fällen können jedoch auch andere Krankheiten dahinterstecken, so beispielsweise:
- Grippe
- Scharlach
- Mumps
- Masern
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Allergien
- Umweltreize wie zum Beispiel trockene Raumluft, Staub oder Zigarettenraucht
Fieber und Halsbeschwerden – wann ist der Arztbesuch notwendig?
In den meisten Fällen lassen sich Halsschmerzen sehr gut zuhause behandeln. Hierfür stehen sowohl viele nützliche Hausmittel als auch freiverkäufliche Arzneimittelpräparte aus der Apotheke zur Verfügung.
Einige Beschwerden sollten jedoch kritisch beobachtet und im Fall des Falles von einem Arzt untersucht werden. Hierzu gehören beispielsweise:
- Atemnot: ein geschwollener Hals sowie eine erschwerte beziehungsweise eingeschränkte Atmung
- hohes Fieber – ab einer Temperatur von 39 Grad Celsius, die sich auch über einen Zeitraum von 3 Tagen nicht signifikant senken lässt
- starke und immer intensiver werdende Schmerzen im Hals
- ausgeprägtes Erschöpfungs- und Krankheitsgefühl
- Schmerzen im Bauchbereich
- Übelkeit
- Kloßgefühl im Hals
- Geschwüre im Mund sowie starker Mundgeruch
- Starke Kopfschmerzen
- starke Schluckbeschwerden
- Schmerzen auf einer Halsseite oder nach einer Stimmbelastung
- stark geschwollene Lymphknoten
- Schwierigkeiten, den Mund weit zu öffnen
- Halsschmerzen in Kombination mit einem Ausschlag im Gesicht oder am ganzen Körper
- Halsschmerzen in Verbindung mit einer himbeerroten Zunge
- plötzliche oder sehr starke Heiserkeit
- häufige Halsschmerzen (bei erwachsenen Personen mehr als vier Mal jährlich)
- Unwirksamkeit von freiverkäuflichen Arzneimitteln und Hausmitteln.
Wenn kleine Kinder Halsschmerzen haben, empfiehlt es sich grundsätzlich so bald wie nur möglich einen Kinderarzt aufzusuchen und die Beschwerden exakt abklären zu lassen.
Sollten sich die Beschwerden nach drei Tagen nicht deutlich verbessert haben, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden. Der beste Ansprechpartner ist der HNO-Facharzt (Hals-Nasen-Ohren Heilkunde), doch auch der Hausarzt kann gezielt Hilfestellungen geben. Der Mediziner kann ein Medikament verschreiben, das schneller Abhilfe gegen die unangenehmen und schmerzhaften Beschwerden schafft.
Halsschmerzen, die als Symptom einer Erkältungserkrankung auftreten, klingen im Allgemeinen nach zwei Tagen wieder ab. Hier ist ein Gang zum Arzt also nicht erforderlich.
Halsweh – welche Präventionsmaßnahmen gibt es?
Die hauptsächliche Ursache von Halsbeschwerden ist häufig ein grippaler Infekt, also eine Erkältung. Um hier entgegenzuwirken, sollte das Immunsystem ausreichend gestärkt werden. Hierzu gehört vor allem eine ausgewogene, nähr- und vitalstoffreiche Ernährung, aber ebenso regelmäßig Bewegung und viel Schlaf.
Auch die Raumluftbefeuchtung spielt eine wesentliche Rolle. Regelmäßiges Lüften ist also grundlegend wichtig, doch auch Raum-Befeuchter kann sehr nützlich sein.
Auch Hygiene ist eine zentrale Präventionsmaßnahme im Kampf gegen Viren und sonstige Krankheitserreger. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, Oberflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln anzufassen und achten Sie im Alltag auf eine gute Handhygiene.
Ebenso ist es sehr wichtig, die Schleimhäute gut befeuchtet zu halten, also genug zu trinken. Auch Wärme wie etwa ein flauschiger Schal um den Hals, können Halsschmerzen vorbeugen.
Halsschmerzen – das können Sie selbst tun
Es gibt viele Hausmittel, aber auch freiverkäufliche Präparate, die Schmerzen im Hals sehr effektiv lindern können.
Halswickel
Sehr viele Menschen schwören bei einer Mandel- oder einer Halsentzündung auf kühlende Halswickel. Die Wickel leiten die Wärme ab und erzielen somit einen abschwellenden Effekt.
Tränken Sie hierfür ein Stofftuch oder eine Kompresse in lauwarmes Wasser und legen Sie es um den Hals. Darum können Sie noch ein Wolltuch wickeln. Lassen Sie es eine gute Viertelstunde lang einwirken.
Bei Bedarf können Sie den Wickel mehrmals neu auf den schmerzenden Hals auflegen.
Gurgeln und viel trinken
Trinken Sie reichlich, wenn der Hals schmerzt und halten Sie auf diese Weise die Mundschleimhäute schön feucht. Erkältungsviren können sich auf diese Weise nicht so gut weitervermehren.
Auch Heilpflanzen haben eine lindernde und sehr wohltuende Wirkung. Sie wirken zum einen keimhemmend und zum anderen abschwellend sowie entzündungshemmend. Daher können Sie ausgezeichnet als Tee oder als Gurgel-Lösung zum Einsatz kommen.
Besonders empfehlenswert sind Malve, Salbei, Thymian und Kamille. Auch Erkältungstees mit Holunder- oder Lindenblüten sind sehr beliebt und wirken zudem sehr gut gegen Reizhusten.
Zur Linderung sehr intensiver Schmerzen im Hals können Sie auch mit Salzwasser gurgeln: Lösen Sie hierfür einen halben Teelöffel Salz in einem lauwarmen Wasserglas auf. Das Salzwasser hat eine desinfizierende, aber auch eine antibakterielle und abschwellende Wirkung.
Für kleinere Kinder sind Gurgellösungen nicht wirklich gut geeignet, denn sie beherrschen die Technik noch nicht so wirklich gut. Im schlimmsten Fall droht hier die Gefahr, dass sich die Kleinen verschlucken. Viel sinnvoller ist hier ein schmerzlindernder und wohlschmeckender Sirup.
Tipp: Um das unangenehme Kratzen im Hals zu mindern kann ein Honig-Zwiebel-Sirup zubereitet werden.
Hierfür wird eine Küchenzwiebel in kleine Würfel geschnitten und mit drei Esslöffel Bienenhonig in eine Schraubglas gegeben. Diese Mischung sollte über Nacht ziehen. Am nächsten Morgen kann der Sirup abgeseiht werden. Davon kann das Kind zwei bis drei Teelöffel pro Tag einnehmen.
Auch die „heiße Zitrone“ ist ein sehr gutes Hausmittel bei Hals- und Schluckbeschwerde. Ganz egal ob heiß oder kalt: Hier steckt ordentlich Vitamin C drin und das hilft effektiv bei der Bekämpfung der Erreger.
Honig bei Halsschmerzen
In heißer Milch aufgelöster Bienenhonig ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Heiserkeit, Husten und Halsschmerzen. Milch hat einen sehr beruhigenden Effekt auf die Schleimhäute und Honig gilt aufgrund seiner breitgefächerten Palette an wertvollen Nährstoffen als absoluter Allrounder für die Gesundheit. Die warme Milch wirkt dem Schmerzreiz entgegen und kann auf diese Weise eine wohltuende Linderung der Halsbeschwerden erzielen. Mediziner empfehlen übrigens, erst die Milch zu erwärmen und vor dem Trinken den Honig hinzuzugeben: Auf diese Weise verbleiben die wertvollen Inhaltsstoffe im Honig!
Natürlich kann Honig auch in Tee aufgelöst werden. Sie können auch einen Teelöffel Bienenhonig im Mund langsam zergehen lassen.
Besonders wertvoll ist hier der neuseeländische Manuka Honig: Er wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und kann selbst hartnäckige Bakterienstämme effektiv bekämpfen. Der bedeutendste Wirkstoff in diesem Honig ist das Methylglyoxal (MGO), der eine starke antiseptische Wirkung hat. Im Vergleich zu anderen Honigsorten kommt dieser Stoff in Manuka-Honig in einer deutlich höheren Menge vor.
Schwitzkuren gegen Halsschmerzen
Schwitzkurzen nach einem heißen Vollbad können ebenfalls sehr wohltuend sein. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst, die Füße und vor allem auch den Hals warmhalten. Achten Sie auf warme, kuschelige Kleidung und flauschige Socken.
Vitamine gegen Hals- und Schluckbeschwerden
Auch eine ausgewogene, vitalstoffreiche und gesunde Ernährung ist sehr wichtig, um Halsschmerzen zu lindern. Besonders Früchte und Gemüse enthalten viele wichtige Vitamine. Zu den vitaminreichsten Lebensmitteln gehören Kiwis, Beeren, Zitrusfrüchte, Sanddorn, aber auch Paprika, Grünkohl oder Brokkoli.
Lutsch-Tabletten bei Halsweh
In den Lutschpastillen sind häufig wertvolle Pflanzenextrakte aus Spitzwegerich, Isländisch Moos oder auch echter Salbei enthalten. Diese Pflanzenstoffe leisten wertvolle Unterstützen gegen krankmachende Erreger und Reizungen im Hals- und Rachenraum. Durch das Lutschen wird der Speichelfluss angeregt, was eine schnellere Heilung begünstigt. Viele Lutschpastillen enthalten zudem noch lokal betäubende Wirkstoffe.
Ausreichend Ruhe und Entspannung
Bei einer Erkältung mit Halsschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen braucht der Körper einfach viel Ruhe! Gönnen Sie sich daher eine Auszeit zuhause und versuchen Sie viel zu schlafen. Gerade diesen Aspekt vernachlässigen sehr viele Menschen und verschleppen somit in nicht seltenen Fällen den Infekt.
Zudem sollten Sie bei Halsbeschwerden nicht flüstern, denn das ist für Ihre Stimme anstrengender als normales Reden. Versuchen Sie allgemein weder zu laut noch zu leise zu sprechen.
Bildquelle: Pixabay
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