Diät-Tipps gibt es viele. Doch welche helfen wirklich? Es sind viele gut gemeinte Ratschläge dabei, die in die Irrtümer einsortiert werden können, weil sie rein gar nichts bringen.
Fettkiller Zitrusfrüchte
Ein echtes Geheimrezept sind Zitrusfrüchte. Werden sie gegessen oder Zitronensaft, frisch gepresst, am Abend getrunken, wird durch das Vitamin C die Fettverbrennung angekurbelt. Das stimmt so allerdings nicht. Zwar hat Vitamin C für den Fettstoffwechsel eine Funktion, allerdings nicht zum Abnehmen.
Schnell schlank mit Null- oder Blitzdiät
Eigentlich hört sich das ganz einfach an. Drei bis fünf Tage wenig oder sogar gar nichts essen und das Gewicht wird reduziert. Die Fettpolster müssen vom Körper ja schließlich angegriffen und langsam aber sicher abgebaut werden. Die Waage kann am Ende der Woche tatsächlich weniger anzeigen. Allerdings hat die Nulldiät keinen Einfluss auf die Fettpolster. Der Gewichtsverlust hängt damit zusammen, dass der Körper nur Wasser verliert. Radikaldiäten haben die Folge, dass der Körper meint, es herrscht ein Hungerstoffwechsel. Er baut dabei Muskelmasse ab. Der braucht weniger Energie, wenn er weniger Muskelmasse hat. Fett wird in der Zeit auch abgebaut, allerdings wesentlich weniger als es bei der Diät gewünscht ist. Durch den geringeren Grundumsatz müssen die Fettreserven weniger Energie hergeben. Hier steigt besonders das Risiko für den Jojo-Effekt. Schon wenige Tage danach ist das Ausgangsgewicht wieder da.
Kein Frühstück hilft beim Abnehmen
Das Gegenteil ist der Fall. Wie Studien belegen, steigt sogar tendenziell die Gefahr zuzunehmen, wenn nicht richtig gefrühstückt wird. Der Körper fastet in der Nacht und zehrt mehrere Stunden von den eigenen Reserven. Kommt dann morgens kein Energie-Nachschub, wird eine üble Heißhungerattacke am Vormittag riskiert. Damit werden dann oft mehr Kalorien aufgenommen, als bei einem ausgewogenen Frühstück.
Das Fett einfach in der Sauna wegschwitzen
Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Auch hier handelt es sich um einen Irrtum. Einfach nur in der Sauna zu ruhen bringt leider nichts für die Fettabnahme. Nach einem ausgiebigen Saunagang ist zwar oft das Gefühl vorhanden, sich deutlich leichter zu fühlen. Oft zeigt die Waage sogar etwas weniger Gewicht an. Leider ist es aber auch nur Wasser, das ausgeschwitzt wird. Die Fettpölsterchen bewegen sich keinen Millimeter in Richtung abnehmen. Sie lassen sich ausschließlich durch gezielte Bewegung bekämpfen.
Bloß keine Süßigkeiten
Für Süßigkeiten-Fans ist es der blanke Horror während einer Diät auf das Naschwerk zu verzichten. Dabei kann es bei einem kompletten Verzicht zu Heißhunger-Attacken kommen. Maßvolles Naschen ist also durchaus erlaubt. Allerdings wäre es besser, Alternativen zu wählen. Statt einem Milcheis vielleicht ein Fruchteis wählen, das weniger Kalorien hat.
Vegetarier können schneller abnehmen
Kein Fleisch, kein Fisch, nur Gemüse und Obst. Das Abnehmen soll durch das Essverhalten gefördert werden. Wer keine tierischen Produkte zu sich nimmt, bringt die Pfunde quasi von allein zum Purzeln. Bei vielen Diäten wird auf bestimmte Lebensmittel verzichtet. Entscheidend sind allerdings die Kalorien, die aufgenommen werden. Es macht dabei allerdings keinen Unterschied, wo diese herkommen. Abnehmen funktioniert, wenn der Körper mehr Energie verbrennt als er aufnimmt.
Negative Kalorien helfen
Durch Essen kann man abnehmen. Das soll mit negativen Kalorien funktionieren. Bestimmte kalorienarme Lebensmittel verbrennen mehr Kalorien beim Verdauungsprozess als aufgenommen werden. Es gibt aber keine negative Kalorienbilanz bei Lebensmitteln. Die lässt sich einzig und allein durch Bewegung und eine bewusste Ernährung erreichen.
Diäten sind gesund
Vorsicht bei dieser Aussage. Diäten können helfen, besonders bei stark übergewichtigen Menschen. Oft werden die Versprechen gegeben, wenn sie mit Wunder- oder Radikal-Diäten in Verbindung stehen. Das Risiko der Mangelernährung steigt dadurch allerdings. Eine Blitzdiät sollte besser gegen eine komplette Ernährungs- und Lebensumstellung getauscht werden.
Bei einer Diät kein Sport
Wer weniger isst, braucht doch nicht auch noch Sport, oder? Der Körper nimmt doch schon ab, weil er weniger Kalorien bekommt. Da ist es doch gar nicht nötig auch noch zusätzlich Sport zu machen. Nicht ganz richtig. Das Bewegungsverhalten sollte neben der Diät auf jeden Fall geändert werden. Umso mehr sich der Körper bewegt, desto größer ist der Energieverbrauch. Zudem verhindert das den diätbedingten Abbau von Muskelgewebe. Es lässt sich im Alltag schnell mehr Bewegung einbauen. Das geht ganz einfach, wenn mehrere Strecken einfach mal zu Fuß zurückgelegt werden. Wer möchte und mehr Zeit kann, kann eine neue Sportart beginnen.
Fettpolster einfach wegfrieren
Die Idee ist auch ganz nett. Wenn es kalt ist, braucht der Körper mehr Energie, damit die Körpertemperatur gehalten werden kann. Allerdings ist das nur ein äußerst minimaler Energieumsatz. Zudem kommt es zum Anstieg von Hunger und Appetit. Der Grund ist ganz einfach. Wenn es dauerhaft kalt ist, versucht sich der Körper mit einer dickeren Fettschicht zu schützen.
Mit Vollkorn schlank werden
Vollkornprodukte sind gut zum Abnehmen, dabei ist es egal, ob es Reis, Nudeln oder Brötchen sind. Nur blöd, dass die Vollkornvarianten fast den gleichen Kaloriengehalt haben, wie ihre Kollegen aus Weißmehl. Allerdings halten sie besser vor, das heißt, es stellt sich nicht so schnell wieder ein Hungergefühl ein.
Die Problemzonen gezielt trainieren
Ein gezieltes Workout soll den Problemzonen den Kampf ansagen. Aber leider sind die Gene dafür verantwortlich, wo der Körper die Fettreserven lagert. Und genau die werden erst abgebaut, wenn alle anderen Fettspeicher komplett leer sind. Ein gezieltes Training hat leider keine Chance gegen die Erbgrundlagen. Ein Trost kann aber sein, dass das regelmäßige Training die Problemzonen wenigstens straffer macht.
Trennkost ist wichtig
Leider ist das ebenfalls ein Irrtum. Es macht keinen Unterschied, ob Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß gegessen werden. Es kommt nur auf die Gesamtenergiemenge an. Viel Obst und Gemüse ist hingegen ein guter Tipp. Dadurch kann es wirklich sein, dass jemand durch Trennkost erfolgreich abnimmt.
Fazit
Es wird viel erzählt und viele Tipps kursieren, die das Abnehmen erleichtern sollen. Dennoch sollte jedem bewusst sein, dass es kein Wundermittel gibt. Eine gesunde, bewusste Ernährung, kombiniert mit ausreichender Bewegung hilft beim Abnehmen und beim Gewicht halten. Es kommt nicht zu dem gefürchteten Jojo-Effekt. Wer es gar nicht schafft abzunehmen, sollte sich von einem Arzt oder Diätassistenten beraten lassen. Dieser kann einen entsprechenden Ernährungsplan aufstellen und ein dazu passendes Sportprogramm.
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