Eine Mittelohrentzündung ist nicht nur sehr schmerzhaft, sie kann auch gefährliche Folgen haben. Vor allem Kinder erkranken oft an dieser Entzündung, die die Schleimhaut in der Paukenhöhle betrifft. Besonders bei Kinder ist schnelle Hilfe notwendig, damit sich die Mittelohrentzündung nicht ausbreiten kann. Ist das der Fall, dann ist oft auch die Hirnhaut betroffen, helfen kann in diesem Fall nur noch eine große Dosis Antibiotika.
Chronisch, rezidivierend und akut
Bei einer Mittelohrentzündung ist die Paukenhöhle, ein Hohlraum im Mittelohr betroffen. Unterschieden wird die Entzündung in eine akute, eine rezidivierende und eine chronische Form. Handelt es sich um eine akute Otitis media acuta, dann tritt die Entzündung schlagartig auf. Die Betroffenen verspüren ohne Vorwarnung starke Schmerzen im Ohr und fühlen sich krank. Kommt es allerdings dreimal in einem halben Jahr zu einer Entzündung des Mittelohrs, spricht der Arzt von einer rezidivierenden Form. Handelt es sich um eine chronische Form, eine Otitis media chronica, dann ist das Mittelohr mindestens zwei Monate im Jahr entzündet. Neben den typischen Schmerzen kommt es bei diesen Varianten auch zu Ausfluss aus dem Ohr oder einem Riss im Trommelfell.
Was löst eine Mittelohrentzündung aus?
In den meisten Fällen ist eine Erkältung der Auslöser für die Entzündung. Dringen die Krankheitserreger in den Nasenrachenraum ein, dann wandern die Erreger in die Paukenhöhle und infizieren dort die Schleimhaut. Besonders oft tritt die Entzündung zwischen Dezember und März auf, in einem Zeitraum, in dem Erkältungen und grippale Infekte Hochsaison haben. In eher seltenen Fällen gelangen die Erreger auch durch den äußeren Gehörgang in das Mittelohr. Das kann bei einem Besuch im Schwimmbad passieren, aber nur, wenn das Trommelfell beschädigt ist. Ebenfalls selten ist eine Mittelohrentzündung, bei die Viren aus dem Blut in das Mittelohr gelangen.
Welche Symptome sind möglich?
Die ersten unverkennbaren Symptome einer Mittelohrentzündung sind starke Schmerzen, die unmittelbar einsetzen. Zu den Schmerzen gesellt sich dann ein Klopfen oder Pochen im Ohr, auch Schwindel und ein gestörtes Hörvermögen deuten auf eine Entzündung im Mittelohr hin. Eitert eine solche Entzündung, kann es zu einem Riss im Trommelfell kommen. In der Folge tritt aus dem Ohr eine eitrige, mit Blut durchsetzte Flüssigkeit aus und die Schmerzen verschwinden schlagartig wieder. Es gibt allerdings auch unspezifische Anzeichen für eine Entzündung. Dazu gehören:
- Hohes Fieber (im Besonderen bei Kleinkindern)
- Ein allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit
- Erbrechen und Übelkeit
Wie jede andere Krankheit, so verläuft auch eine Mittelohrentzündung bei jedem Menschen anders. Fieber ist bei erwachsenen Patienten eher selten, andere Betroffene haben kaum Schmerzen, sondern verspüren nur einen leichten Druck im Ohr.
Wie stellt der Arzt die Entzündung fest?
Für eine Mittelohrentzündung ist ein Hals-Nasen-Ohren Arzt zuständig. Er untersucht das betroffene Ohr mit einem sogenannten Otoskop. Dabei handelt es sich um einen Ohrenspiegel mit Licht und einer Lupe. Der Arzt kann mit dem Otoskop einen Blick auf das Trommelfell werfen, das bei einer Mittelohrentzündung leicht vorgewölbt und stark durchblutet ist. Läuft eine blutig-eitrige Flüssigkeit aus dem Ohr, dann steht die Diagnose recht schnell fest.
Die Behandlung einer Mittelohrentzündung
Die Behandlung einer Mittelohrentzündung ist meist symptomatisch, das heißt, es gilt, die Symptome wie die starken Schmerzen zu behandeln und nicht direkt die Ursache. Diese Behandlung ist notwendig, da es viele Ursachen geben kann, die eine Entzündung im Mittelohr auslösen können. Ein Antibiotikum wirkt nicht bei Viren und einige Antibiotika sind bei Bakterien unwirksam. Zuerst unternimmt der Arzt etwas gegen die quälenden Schmerzen und verabreicht ein Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Diese Mittel stillen nicht nur die Schmerzen, sie haben auch eine fiebersenkende Wirkung, was vor allem bei Kindern wichtig ist. Hilfreich sind zudem Nasentropfen, die die Schleimhaut abschwellen lassen und das Mittelohr besser belüften. Durch die Tropfen fließt die Flüssigkeit, die sich im Mittelohr gebildet hat, besser ab. Was nicht hilft, sind Ohrentropfen.
Gibt es nach zwei Tagen noch keine Anzeichen einer Besserung, dann kommen Antibiotika zum Einsatz. Je nachdem, welcher Wirkstoff zum Einsatz kommt, kann die Behandlung bis zu einer Woche dauern. Wichtig ist es, die Antibiotika nach Anordnung des Arztes einzunehmen und die Behandlung nicht abzubrechen.
Fazit
Eine Mittelohrentzündung ist schmerzhaft und unangenehm, aber sehr selten lebensbedrohlich. Gefährlich wird diese Erkrankung im Ohr jedoch immer dann, wenn sie nicht rechtzeitig und nicht richtig behandelt wird. Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass sich ein Arzt die Entzündung so schnell wie möglich ansieht.
Bild: @ depositphotos.com / SIphotography
- Sind Tattoos schädlich für die Gesundheit? - 7. Mai 2024
- Chiropraktik – Gesundheit, die von den Händen ausgeht - 29. April 2024
- Medizinisches Cannabis – die Droge als Medikament - 8. April 2024