Wenn der Körper schmerzt, ist dies ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Doch nicht jeder Schmerz sollte automatisch als Hiobsbotschaft interpretiert werden. Viele sind nur von kurzer Dauer und signalisieren lediglich, dass der Körper unter einer kleinen Verstimmung leidet. Wenn die Schmerzen hingegen besonders stark oder langanhaltend sind, ist dies durchaus ein Grund zur Besorgnis. So verhält es sich auch bei den Nieren. Das Tückische hierbei: Nicht immer werden Nierenschmerzen als solche wahrgenommen. Das liegt vor allem daran, dass die Schmerzen von den Nieren in den Rücken strahlen und dort als Rückenschmerzen wahrgenommen werden. Umso wichtiger ist es, dass Nierenschmerzen und ihre Ursachen ernstgenommen und richtig behandelt werden.
Woran können Nierenschmerzen erkannt werden?
Die klassischen Nierenschmerzen treten in den Flanken, also am seitlichen Rücken auf. Hier befinden sich die Nierenbecken. Es kann sowohl zu links-, rechts- und beidseitigen Nierenschmerzen kommen.
Schwieriger lassen sich Nierenschmerzen als solche erkennen, wenn die Nieren die Schmerzen in Richtung des Rückens ausstrahlen. Dennoch lassen sich Nierenschmerzen auch dann eindeutig als solche ausmachen. Der wichtigste Unterschied zu Rückenschmerzen ist, dass sich der Patient trotzdem noch ohne Einschränkungen bewegen kann.
Besonders riskant ist die Verwechslung von Rücken- und Nierenschmerzen bei Frauen in der Schwangerschaft. Diese nehmen Nierenschmerzen häufig als Rückenschmerzen wahr, wenn die Lage des Kindes dafür sorgt, dass der Urin zurück in die Nierenbecken gestaut wird. Ein solcher Stau kann sehr gefährlich für die werdende Mutter und das ungeborene Kind sein und muss deswegen sofort behandelt werden.
Andere Gründe für Nierenschmerzen
Natürlich können auch Frauen, die nicht schwanger sind, und Männer unter Nierenschmerzen leiden. Die Gründe für die Beschwerde sind vielfältig, weswegen keine eindeutige Diagnose getroffen werden kann. Was genau der Auslöser für Nierenschmerzen ist, kann der behandelnde Arzt meist mithilfe einer Urin-Analyse herausfinden.
Auslöser für Nierenschmerzen
Nierensteine Nierensteine entstehen dann, wenn der Urin mit steinbildenden Substanzen übersättigt ist. Hierzu gehören unter anderem:
- Kalzium
- Harnsäure
- Phosphat
Wenn ein Nierenstein in den Nieren gebildet wurde, versucht der Körper meist, diesen auf natürliche Weise auszuscheiden. Dieser Prozess ist allerdings schmerzhaft und kann, wenn der Stein stecken bleibt, auch gefährlich werden.
Harnsteine können nicht nur natürlich ausgeschieden, sondern auch von außen zertrümmert und operativ entfernt werden.Wenn der Nierenstein beim Ausscheiden starke Nierenschmerzen oder Koliken verursacht, hilft es, wenn der Patient viel trinkt.
Nierenbeckenentzündung Eine Nierenbeckenentzündung tritt auf, wenn es zu einer akuten chronischen Entzündung des Nierenbindegewebes kommt. Auch diese Erkrankung geht mit starken Nierenschmerzen einher und muss unbedingt behandelt werden. Der Auslöser für eine Nierenbeckenentzündung ist in den meisten Fällen eine bakterielle Infektion. Weiterhin können aber auch bestimmte Medikamente eine Nierenbeckenentzündung verursachen.Die Nierenbeckenentzündung und die damit verbundenen Nierenschmerzen werden mithilfe von Antibiotika behandelt.
Nierenentzündung Die Nierenbeckenentzündung darf nicht mit der Nierenentzündung verwechselt werden. Bei dieser ist nicht das Bindegewebe der Nieren, sondern die Nierenkörperchen oder die Harnkanäle sowie die umgebenen Gebiete entzündet.
Die Ursachen für eine Nierenentzündung sind sehr unterschiedlich. Sie wird meist durch eine Infektion ausgelöst.
Nierenversagen Wenn es zu einem Nierenversagen kommt, besteht eine äußerst hohe Gefahr für die Nieren und das Leben des Patienten. Nierenversagen als Ursache für Nierenschmerzen tritt häufig als Folge einer unbehandelten Nierenerkrankung auf. Hierzu gehören:
- Nierensteine
- Nierentumore
- Zysten
Menstruationsbeschwerden Frauen leiden gelegentlich während ihrer Periode unter starken Nierenschmerzen. Diese Schmerzen sind jedoch harmlos, da sie von der Gebärmutter ausgestrahlt werden und sich meist durch die Zufuhr von Wärme beseitigen lassen. Wenn die Nierenschmerzen während der Periode dauerhaft oder besonders stark sind, sollte ein Gynäkologe konsultiert werden.Es gibt noch weitere Gründe für Nierenschmerzen, die allerdings seltener vorkommen und deswegen an dieser Stelle nur stichpunktartig genannt werden sollen:
- Tumore
- Zystenniere
- Abszesse
- Nierentuberkulose
- Fehlbildungen der Nieren
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