Gallensteine können für sehr schmerzhafte Koliken sorgen, die meistens auftreten, wenn der Betroffene etwas isst, was die empfindliche Galle nicht vertragen kann. Wenn schmerzhafte Gallensteine öfter auftreten, wird der Arzt seinem Patienten sehr wahrscheinlich zu einer Operation raten. Dabei wird neben den Gallensteinen häufig auch die Gallenblase mitentfernt.
Nicht immer wird operiert
Schmerzhafte Gallensteine sind lästig und damit sich keine neuen Steine mehr bilden können, wird die Gallenblase ebenfalls entfernt. In eher seltenen Fällen finden sich schmerzhafte Gallensteine direkt in den Gallenwegen, entweder weil sie sich dort gebildet haben oder weil sie von der Gallenblase aus dorthin gewandert sind. Allerdings muss nicht jeder, der Gallensteine hat, diese operativ entfernen lassen, ein Eingriff hängt immer von unterschiedlichen Faktoren ab. Viele Menschen haben sogenannte „stumme“ Gallensteine, die sich nicht bemerkbar machen und auch nicht operativ entfernt werden müssen. Selbst wenn die Steine keine Beschwerden verursachen, ist eine OP nur in ganz bestimmten Fällen erforderlich. Operiert wird immer dann, wenn die Steine größer als drei Zentimeter sind und sie sich im Gallengang befinden.
Bei welchen Beschwerden ist eine Operation dringend erforderlich?
Falls der Patient Beschwerden hat oder es treten Komplikationen auf, dann ist eine Operation an der Galle notwendig. Jeder reagiert anders auf die Steine, während die einen nur ein leichtes Ziehen verspüren, haben andere heftige Koliken. Schmerzhafte Gallensteine sind aber nicht der einzige Grund, warum sich der Arzt zu einer Operation entschließt. Operiert wird ebenfalls, wenn damit zu rechnen ist, dass die Beschwerden immer wieder auftreten werden. Steht fest, dass es wirklich Gallensteine sind, wodurch die Schmerzen verursacht werden, dann ist eine OP die einzige Möglichkeit, um den Patienten von seinen Schmerzen zu befreien. Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zu einer Entzündung der Gallenblase kommt, dann muss der Patient ebenfalls auf den OP-Tisch.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Sowohl die Gallensteine als auch die Gallenblase können auf zwei unterschiedliche Arten entfernt werden:
- Durch eine Bauchspiegelung oder Schlüssellochchirurgie.
- Mithilfe eines großen Bauchschnitts, also durch eine offene OP.
In den meisten Fällen reicht jedoch ein kleiner Eingriff aus, der Arzt entscheidet sich für eine sogenannte Laparoskopie. Der Patient bekommt eine Vollnarkose und der Chirurg setzt drei oder vier kleine Schnitte in die Bauchdecke. Durch diese Löcher kann er dann unterschiedliche Instrumente und eine Kamera bis zur Gallenblase schieben und die Steine entfernen.
Eher selten ist ein großer Bauchschnitt notwendig. Dies ist nur der Fall, wenn es Verwachsungen gibt oder die Gallenblase und die Gallenblasenwand stark entzündet sind.
Fazit zu Schmerzhafte Gallensteine
Nach der OP an der Gallenblase sind die Steine wie auch die Beschwerden verschwunden. Trotzdem kann es passieren, dass die Betroffenen noch immer unter den typischen Symptomen wie Blähungen oder Völlegefühl leiden. Eine Operation an der Gallenblase ist aber kein Garant dafür, dass sich nie wieder Gallensteine bilden. Eine Operation an der Galle birgt auch Risiken, da es zu Blutungen und zu einer Verletzung der Gallengänge kommen kann. Kommt es zu einer Verletzung, dann ist es möglich, dass Narben entstehen, die eventuell den Gallengang verengen können, zudem kann sich im Bauchraum eine Entzündung bilden, was allerdings eher selten vorkommt.
Bild: © Depositphotos.com / Tharakorn
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