Multiple Sklerose – eine Krankheit, die jeden treffen kann

Auf Anhieb haben Manu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und die amerikanische Schauspielerin Christina Applegate (Eine schrecklich nette Familie) nichts gemeinsam, trotzdem teilen sich die beiden Frauen ein Schicksal – Multiple Sklerose. MS, wie die neurologische Erkrankung auch genannt wird, betrifft das zentrale Nervensystem und damit das Rückenmark und das Gehirn. Multiple Sklerose ist unheilbar, was aber vielleicht noch schlimmer ist: MS verläuft unvorhersehbar.

Immer wieder anders

MS ist eine Krankheit, die sehr individuell und immer in Schüben verläuft. Multiple Sklerose kann immer wieder andere Formen annehmen, die Kranken sind also gezwungen, sich immer wieder auf eine andere Situation einzustellen. Während des Verlaufs gibt es Phasen, die ohne Symptome verlaufen, dann verstärken sie sich wieder. Aktuell ist das bei Christina Applegate der Fall, die Emmy-Preisträgerin ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Heilbar ist MS nicht, aber es gibt Medikamente, die den Verlauf verlangsamen und abschwächen können. Warum MS entsteht, ist noch immer unbekannt, vermutlich handelt es sich um eine Fehlreaktion des Immunsystems. Dies macht MS zu einer sogenannten Autoimmunerkrankung. Viren, Umweltfaktoren, aber auch Vererbung können dabei eine Rolle spielen.

Die Symptome einer MS

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In den meisten Fällen treten die Symptome einer MS schubweise auf. Phasen, in denen sich die Patienten wohlfühlen und akute Schübe wechseln einander ab. Welche Symptome auftreten, hängt auch von den betroffenen Nervenfasern ab. Tragen diese Nervenfasern Informationen der Sinnesorgane, dann kommt es zu sensorischen Symptomen oder Empfindungsstörungen. Sind die Muskelfasern betroffen, dann sind die Symptome motorischer Natur.

Besonders häufig klagen die Betroffenen über:

  • Schnelle Erschöpfung und starke Müdigkeit.
  • Schwierigkeiten beim Entleeren von Blase und Darm.
  • Kribbeln und Taubheitsgefühl in Armen und Beinen.
  • Sehstörungen vorwiegend nur auf einem Auge.
  • Gleichgewichts- und Gangstörungen.

Seltener treten Lähmungserscheinungen auf, auszuschließen sind diese Symptome aber nicht.

Wie wird die Krankheit behandelt?

Obwohl die Multiple Sklerose nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Therapien und Medikamente, um die Symptome abzuschwächen und leichter erträglich zu machen.

Unterschieden wird MS in folgende Therapieformen:

  • Die Basistherapie

Dabei handelt es sich um eine langfristige Immuntherapie, um den Verlauf der MS zu beeinflussen. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Immunmodulatoren und Immunsuppressiva.

  • Die symptomatische Therapie

Wie der Name es schon verrät, werden mit dieser Therapieform die Symptome wie Muskelkrämpfe, Müdigkeit und Störungen bei der Darmentleerung behandelt.

  • Die Schubtherapie

Hier dreht sich alles um einen aktuellen Schub, zum Einsatz kommen dabei hauptsächlich Präparate mit Kortison.

  • Die Rehabilitation

Sie zielt darauf ab, dass die Patientinnen und Patienten sowohl ins berufliche als auch ins soziale Leben zurückkehren können. Unterstützt wird die Rehabilitation von Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Logopäden.

Fazit

Da MS eine individuelle Erkrankung ist, die bei jedem Betroffenen anders verläuft, ist es schwer, die richtige Therapie zu finden. In der Regel braucht es viel Zeit, bis der Arzt die für den Patienten passende Therapie gefunden hat. Vielfach werden auch mehrere Therapieformen miteinander kombiniert, je nachdem, welchen Verlauf die Krankheit nimmt. Noch vor 20 Jahren gab es kaum Therapien und nur wenige Medikamente, die bei MS zum Einsatz kamen. Das Gleiche gilt für die sichere Diagnose. Heute stehen den Ärzten entsprechende bildgebende Verfahren wie das MRT (Magnetresonanztomographie) zur Verfügung, um MS sicher diagnostizieren zu können.

Bild: © Depositphotos.com / Artemida-psy

Multiple Sklerose – eine Krankheit, die jeden treffen kann

Ulrike Dietz

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