Kindlicher Autismus – eine Krankheit mit vielen Ausprägungen

Beim Begriff Autismus denken viele an den Schauspieler Dustin Hoffman. Er verkörperte in dem 1988 gedrehten Film „Rain Man“ einen Autisten und sorgte so dafür, dass die einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Kindlicher Autismus hat mit dem Film aber nichts zu tun, hier handelt es sich um eine besondere Ausprägung der Krankheit, die für Ärzte und Angehörige bis heute ein großes Rätsel ist.

Was ist kindlicher Autismus?

Ein , das nicht mehr reagiert, wenn es angesprochen wird, das keine Nähe haben möchte und ständig den Oberkörper hin- und herbewegt – dies ist das klassische Bild, das viele Menschen haben, wenn sie an Autismus denken. Aber kindlicher Autismus kann auch ganz anders aussehen. Neben den Autisten, die ihr Leben lang auf die anderer Menschen angewiesen sind, gibt es noch andere, die ein relativ normales Leben führen und einen geregelten Alltag haben. Obwohl es ganz unterschiedliche Verläufe gibt, haben Menschen mit Autismus einige Merkmale gemeinsam: Sie sind kaum in der Lage, Kontakte aufzunehmen und meiden die Nähe zu anderen Menschen.

Die typischen Symptome

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Der Begriff Autismus setzt sich aus dem griechischen Wort „autos“ (selbst) und „ismos“ (Zustand) zusammen. Wissenschaftler erforschen seit Jahrzehnten die Krankheit, die so viele verschiedene Facetten hat. Sind es Autismus-Spektrum-Störungen, dann ist von Störungen bei der Entwicklung die Rede.

Ein kindlicher Autismus hat typische Symptome:

  • Die Fähigkeit der Kommunikation ist stark eingeschränkt.
  • Kein Interesse an sozialen Kontakten.
  • Oftmals spezielle Interessen.
  • Immer gleiche Verhaltensmuster, die sogenannten Stereotypien.
  • Soziale Situationen können nicht richtig eingeschätzt werden.

Einzelne Ausprägungen der Krankheit lassen sich aber nicht klar voneinander abgrenzen, was die Diagnosestellung nicht immer einfach macht.

Kaum noch Kontakte

Ganz typisch für eine autistische Störung ist die Unfähigkeit, soziale Kontakte aufzunehmen. Autisten suchen keinen Kontakt zu anderen Menschen, was schon in der frühen Kindheit deutlich wird. So spielen autistische nicht mit Gleichaltrigen und bleiben stets für sich. Je nachdem, wie stark die Ausprägung ist, kann diese Störung entweder gar nicht oder nur sehr begrenzt auftreten. Einige Autisten sind allerdings durchaus in der Lage, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Blickkontakt zu suchen, fällt ihnen aber schwer und auch körperlicher Kontakt wird weitgehend vermieden. Autisten sind nicht in der Lage, die Gefühle ihrer Mitmenschen einzuschätzen und die eigenen Gefühle gegenüber anderen zu äußern. Autistische Kinder ahmen das Verhalten anderer Menschen nicht nach, ein Winken etwa werden sie nicht erwidern.

Probleme beim Sprechen

Ebenfalls von der Ausprägung abhängig ist die sprachliche Entwicklung bei Autisten. Ein großer Teil der Kinder lernt nicht richtig zu sprechen. Andere können zwar sprechen, aber keinen richtigen Dialog führen oder ihre Emotionen zum Ausdruck bringen. Menschen mit Asperger-Autismus können sprechen, haben aber Probleme, sich auf ein Gespräch einzulassen.

Fazit

Kinder, die mit Autismus werden, brauchen ihr Leben lang feste Strukturen und bestimmte Rituale, von denen sie nach Möglichkeit nicht abweichen. Gegenstände in der Wohnung müssen beispielsweise immer einen festen Platz haben. Wird diese Anordnung gestört, dann löst das bei autistischen Kindern oder Erwachsenen einen enormen aus. Der Tagesablauf darf ebenfalls nicht geändert werden, sie immer zur gleichen Zeit und nach Möglichkeit auch vom gleichen Teller.

Bild: © Depositphotos.com / chrupka

Kindlicher Autismus – eine Krankheit mit vielen Ausprägungen

Ulrike Dietz

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