Hallux Valgus – wenn der Fuß Ärger macht

Bei den Fußfehlstellungen ist der der am häufigsten diagnostizierte. Besonders Frauen haben damit zu kämpfen. Die Behandlung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Es können Einlagen oder Schienen zum Einsatz kommen, Fußgymnastik und als letzte Maßnahme eine Operation. Frauen können auch selbst einiges tun, da Schuhe mit hohen Absätzen Fußfehlstellungen begünstigen. Sie sollten daher zu flacheren Schuhen greifen. Öfter barfuß laufen kann sich ebenfalls positiv auswirken. Daher sollte so oft es geht, die zum barfuß laufen genutzt werden.

 

Was ist ein Hallux valgus?

Frauen wird nachgesagt, Schuhe zu lieben. Angeblich besitzt jede zweite Frau mehr als 25 verschiedene Paar Schuhe. Dabei nehmen Frauen viel auf sich. Sie zwänge ihre Füße in zu enge, zu spitze, zu hohe oder zu unbequeme Schuhe, alles der Schönheit wegen. Für die Füße allerdings sind Pumps und High Heels echte Feinde. Füße leiden in den Schuhformen. Sie werden eingequetscht und verformen sich. Professor Markus Walther, Orthopäde, Fußchirurg und Ärztlicher Direktor der Schön-Klinik München-Harlaching sagt: “Hochhackige und spitz zulaufende Schuhe begünstigen in vielen Fällen die Entwicklung eines Hallux valgus, auch wenn der Schuh nur eine von vielen Ursachen ist”. Durch Stöckelschuhe wird der Vorfuß stark belastet und die Zehen in die Hallux Stellung gezwängt. Die Veranlagung ist ein weiterer Risikofaktor und ebenso weiches Bindegewebe. Daher handelt es sich bei dem verformten Zeh überwiegend um ein .

Beim Hallux valgus ist die große Zehe betroffen. Andere Bezeichnungen sind Großzehenballen, Ballenzeh, schiefer Zeh oder Ballengroßzehe. Der erste Mittelfußknochen wandert bei dieser Fehlstellung samt seinem Köpfchen zum inneren Fuß Rand. Das Köpfchen wandert beispielsweise beim rechten Fuß nach links. Dadurch verbreitert sich der vordere Teil vom Fuß. Die Großzehe knickt gleichzeitig nach außen ab und nähert sich den mittleren Zehen.

 

Wodurch kommt die Zehenfehlstellung?

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In den meisten Fällen sind es mehrere Auslöser. Durch eine genetische Veranlagung kann die Neigung zu schlafferem Bindegewebe bestehen. Kommen dann noch die falschen Schuhe dazu, kann das zum Verformen des großen Zehs führen. Der Hallux Valgus kann durch sämtliche Faktoren begünstigt werden, die das Bindegewebe schwächen. Dazu gehören beispielsweise eine Schwangerschaft, , viel Stehen, und bestimmte oder Krankheiten.

 

Wie zeigen sich die ersten Anzeichen?

Fast immer geht dem Hallux valgus ein sogenannter Spreizfuß voraus. Dieser ist an dem verbreiterten vorderen Teil des Fußes erkennbar. Es kann durch eine andersartige Belastung zu Schmerzen an den mittleren Zehen kommen. Zudem kann sich an ihrer Unterseite vermehrt Hornhaut bilden, was zu Schwielen und Hühneraugen führen kann. Der Hallux valgus beginnt, wenn sich die große Zehe zu den mittleren Zehen schiebt und sich gleichzeitig eine Wölbung an der Fußinnenseite bildet. Das kann ebenso zu Schwielen führen, und auch zu Schleimbeutelentzündungen. Es kann zur Rötung des Ballens kommen und zum Anschwellen. Die große Zehe schmerzt bei der Berührung. Spätestens bei Schmerzen unter dem Vorfuß oder bei Schmerzen am kleinen Zeh sollte ein Arzt aufgesucht werden, auch wenn noch keine Schmerzen am Ballen auftreten.

 

Wie wird der Hallux valgus diagnostiziert?

Normalerweise sieht der Arzt einen Hallux valgus auf den ersten Blick, da der Ballenzeh ein ganz typisches Aussehen hat. Er kann also gleich die Diagnose stellen. Der Fuß wird vom Arzt untersucht und abgetastet. Normalerweise schließt trotzdem noch eine Röntgenuntersuchung an. Das Röntgenbild zeigt den Fortschritt der Fehlstellung an. Ebenso ist auf dem Bild sichtbar, ob bereits eine Veränderung vom Großzehengrundgelenk vorliegt. Durch den Hallux valgus kann oft eine Arthrose entstehen. Durch die Fehlstellung wird das Gelenk schnell abgenutzt.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für den Hallux valgus?

Behandlungsmöglichkeiten sind Einlagen, Schaumstoffpolster, Nachtschienen und Bandagen. Sie dienen in der ersten Linie der Linderung der Beschwerden. Ein Hallux valgus lässt sich nicht rückgängig machen. Zwischen der großen und der zweiten Zehe werden Schaumstoffkeile angebracht. Sie sollen den Bereich entlasten und die Schmerzen lindern. Es kann dabei allerdings passieren, dass die mittleren Zehen statt der großen Zehe schmerzen.

Um die Schmerzen zu lindern und den Zeh wieder in die natürliche Position zu bringen, gibt es Nachtlagerungsschienen und Bandagen. Auch sie haben einen begrenzten Effekt, da sich ein Hallux valgus damit ebenfalls nicht korrigieren lässt. Die Schienen können allerdings für einige Monate nach einer Operation sinnvoll sein. Sie können die Heilung unterstützen. Speziell angefertigte orthopädische Einlagen nehmen den Druck, da sie den Vorfuß entlasten. Durch sogenannte sensomotorische Einlagen kann die geschwächte Fußmuskulatur angeregt werden. Das kann einen positiven Einfluss auf die haben.

Ein wichtiger Bestandteil der ist die Physiotherapie. Die Fußmuskeln werden durch Fuß- und Zehengymnastik gekräftigt, was zur Straffung des Bindegewebes führt und Fehlstellungen entgegenwirkt. Das gleiche bewirkt Barfußlaufen. Die sogenannte Spiraldynamik ist eine weitere Therapieoption. Bei der Spiraldynamik handelt es sich um spezielle Kraft- und Beweglichkeitsübungen, die den ganzen und die Füße stärken sollen. Die Schulung des Patienten ist hier zentrales Element in der Behandlungsform. Es werden Übungen gelehrt, die zum Training der Zehen genutzt werden können. Und es wird gelehrt, wie sie aktiv gerade gehalten werden können. Die Übungen sollen auch Zehenfehlstellungen vorbeugen können, bei Frauen, die im Absätze tragen müssen oder die familiär veranlagt sind. Bei der Spiraldynamik handelt es sich in der Regel nicht um eine Kassenleistung. Die Kosten müssen selbst übernommen werden.

Es ist wichtig bequeme und flache Schuhe zu tragen, die nicht drücken. Beim Kauf gilt es zu beachten, dass Füße tagsüber länger und auch breiter werden. Am Abend kann die Schuhgröße um eine Nummer größer sein, als sie am Morgen ist. Es ist daher besser, Schuhe in den Abendstunden zu kaufen.

Wenn der Zeh schon zu stark verformt ist, der Hallux valgus ständig schmerzt oder bereits eine Arthrose vorliegt, kann eine Operation der richtige Weg sein, die Fehlstellung zu korrigieren. Dabei gibt es verschiedene Verfahren. Welches Verfahren infrage kommt, ist immer davon abhängig, wie stark die Ausprägung vom Hallux valgus ist. Der Zeh wird durch den Eingriff wieder begradigt. Die Beschwerden verschwinden in vielen Fällen dann wieder.

Wer den Eindruck hat, unter einem Hallux valgus zu leiden, sollte sich nicht einfach im Internet informieren oder zur Selbstbehandlung greifen. Um Folgeschäden oder das Verschlimmern zu vermeiden, sollte beim Verdacht auf einen Hallux valgus ein Arzt aufgesucht werden, der die Diagnose bestätigt und die Therapie festlegt.

Hallux Valgus – wenn der Fuß Ärger macht

Silke Reininger
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