Gelenkschmerzen – warum fast jeder davon betroffen ist

Wer in Deutschland unter Gelenkschmerzen leidet, der ist mit diesem Leiden nicht alleine. Rund 45 Prozent, also fast die Hälfte der Deutschen ab 45 Jahre hat Probleme mit den Gelenken. Besonders das Knie ist eine Schwachstelle, wenn es um die Gelenke geht. Die Schmerzen können auch schon in jungen Jahren auftreten, meist sind Gelenkschmerzen jedoch die Folge von Abnutzungserscheinungen oder Entzündungen. Ursachen gibt es ebenso viele wie Behandlungsmöglichkeiten und Therapien, denn niemand möchte auf Dauer mit schmerzenden Gelenken leben.

Drei verschiedene Gruppen

Gelenkschmerzen treten nicht nur häufig auf, sie haben auch ein vielfältiges Erscheinungsbild. Um Gelenkschmerzen genau beschreiben zu können, orientiert sich die an den drei Gruppen, in die die Schmerzen in den Gelenken eingeteilt sind:

  • Akute Schmerzen, die innerhalb von wenigen Stunden einsetzen.
  • Subakute Schmerzen, die sich innerhalb von Tagen einstellen.
  • Chronische Schmerzen, die sich über Wochen, wenn nicht sogar über Monate entwickeln.

Es gibt allerdings auch Gelenkschmerzen, die zwar akut auftreten, aber von Zeit zu Zeit wiederkommen. Manchmal ist nur ein wie beispielsweise das Kniegelenk betroffen, manchmal sind es aber auch zwei oder sogar vier schmerzende Gelenke. Wenn es um die Schmerzen geht, dann gibt es ebenfalls unterschiedliche Klassifizierungen:

  • Sind die Schmerzen in den kleinen Gelenken an der Hand oder in den großen Gelenken wie der Hüfte und dem Knie?
  • Wie intensiv sind die Schmerzen auf einer Skala von 0 (keine Schmerzen) bis zehn (unerträgliche Schmerzen)?
  • Sind die Gelenke am Morgen versteift?
  • Wann ist der Schmerz besonders stark? Am Morgen, in der Nacht oder in Ruhestellung?

Diese Informationen sind für den Arzt sehr wichtig, denn nur anhand dieser Angaben des Patienten, kann er die Ursache für die Gelenkschmerzen bestimmen.

Welche Gelenke sind besonders häufig betroffen?

Welche Gelenke betroffen sind, hängt immer von der jeweiligen Ursache der ab. Ein Verschleiß der Gelenke, also eine Arthrose, ist die hauptsächliche Ursache für Gelenkschmerzen. Hier machen sich zuerst die Gelenke bemerkbar, die besonders häufig im Einsatz sind. Die Kniegelenke gehören ebenso dazu, wie auch die Hüftgelenke und die Sprunggelenke. Handelt es sich um eine rheumatoide Arthritis, dann sind besonders oft die Finger- und Handgelenke von Entzündungen betroffen. Schmerzhaft entzündet können auch die Gelenke in den Ellbogen, in den Zehen und in der Schulter sein. Bei einem akuten Gichtanfall trifft es meist die Gelenke der Beine, aber auch die Gelenke der Großzehen.

Die unterschiedlichen Ursachen

Die Ursache für Gelenkschmerzen sind vielseitig, wie bereits erwähnt. Dazu gehört die Arthritis, wie auch die Arthrose, das rheumatische Fieber, die , die Schleimbeutelentzündung und die bakterielle Gelenkentzündung.

  • Arthrose

Die Abnutzung der Gelenke, die Arthrose, ist die bekannteste Ursache für Gelenkschmerzen. Bei einer Arthrose, die alle Gelenke betreffen kann, wird die Knorpelschicht an den Gelenkflächen zerstört. Dabei verändern sich die Knochen und das betroffene Gelenk lässt sich nicht mehr frei bewegen. Es entzündet sich, schwillt an und verursacht mitunter starke Schmerzen. Schuld an einer Arthrose ist in der Regel eine ständige Überlastung der Gelenke, aber sie kann auch als Folge von Unfällen auftreten.

  • Arthritis

Neben der Arthrose ist die Arthritis eine häufige Ursache für Gelenkschmerzen. Der Verlauf einer Arthritis ist in den meisten Fällen chronisch. Wenn nur die Hand- und Fingergelenke schmerzen und am Morgen versteift sind, dann besteht kaum ein Zweifel, dass es sich um eine rheumatoide Arthritis handelt. Vielfach sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, eine Faust zu machen, und leiden häufig unter einem starken Anschwellen der Gelenke.

  • Gicht

Menschen, die unter der Gicht leiden, haben eine erhöhte Konzentration Harnsäure im . Der Überschuss nimmt die Form von Kristallen an, die sich dann unter anderem in den Gelenken ablagern. Kommt es zu einem akuten Anfall von Gicht, dann schmerzen die Gelenke meist sehr heftig, zudem schwellen sie an und es kommt zu einer rötlichen Verfärbung der . Bei einem Gichtanfall sind in der Regel die Gelenke der großen Zehen betroffen, oft auch die Fingergelenke und die oberen Sprunggelenke.

  • Rheumatisches Fieber

Kinder haben es besonders oft mit rheumatischem Fieber und den dazu gehörigen schmerzenden Gelenken zu tun. Es sind wie beispielsweise Streptokokken, die das Fieber auslösen. Sie treten Tage oder auch Wochen nach einer Nasen- oder Racheninfektion auf, bei der die kleinen Patienten keine Antibiotika bekommen haben. In diesem Fall haben die Gelenkschmerzen eine Entzündung als Ursache, aber zu den gefährlichen Folgen kann unter anderem auch eine Karditis, eine Entzündung des Herzens gehören.

  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung)

Zwischen den besonders belasteten Stellen zwischen den Knochen und dem weichen Gewebe, wie das bei den Gelenken der Fall ist, befindet sich ein mit Gelflüssigkeit gefüllter Hohlraum: der Schleimbeutel. Kommt es zu einer mechanischen oder entzündlichen Reizung, dann entzünden sich diese Schleimbeutel und das löst heftige Schmerzen in den betroffenen Gelenken aus. Vielfach sind die Schleimbeutel in den Ellbogen entzündet, es kann aber auch die Schulter- und die Kniegelenke treffen.

  • Bakterielle Gelenkentzündung

Kommt es zu einer bakteriellen Gelenkentzündung, dann trifft es in den meisten Fällen die Hüfte und die Knie. Über das Blut gelangen die Bakterien in das Gelenk und infizieren es. Die Bakterien können während einer Operation in den Körper gelangen, auch im Rahmen von sind bakterielle Gelenkentzündungen keine Seltenheit. Hüfte und Knie schmerzen stark, die Gelenke schwellen unförmig an, es kommt zu Fieber und zu lokalen Überwärmungen der Gelenke.

Welche Therapien gibt es?

Welche die richtige ist, das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Das Alter des Patienten spielt eine wichtige Rolle, auch die Ursache für die Gelenkschmerzen ist entscheidend, wenn es um die richtige Behandlung geht. Das Angebot reicht von Massagen mit ätherischen Ölen über Kräutertees bis zu sogenannten Reiztherapien wie trockenes Schröpfen oder das Ansetzen von Blutegeln.

Fazit

Wer unter Gelenkschmerzen leidet, der sollte sich nicht lange mit diesen Schmerzen herumquälen, sondern so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Je eher ein Arzt die Diagnose stellen kann, umso schneller kann auch die Behandlung beginnen, die die Schmerzen nimmt. Bei einer klassischen Arthrose ist Bewegung ein bewährtes Mittel, aber auch Umschläge mit Quark oder Arnika können hilfreich sein. kontinuierlich abbauen, autogenes Training, eine Umstellung der Ernährung und eine progressive Entspannung der Muskeln können dabei helfen, die Gelenkschmerzen zu besiegen.

Bildquelle: © glisic_albina / Fotolia

Gelenkschmerzen – warum fast jeder davon betroffen ist

Gaby Klein

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