Der Fuchsbandwurm – wie gefährlich ist der Parasit?

„Echinococcus multilocularis“ – so lautet die biologisch korrekte Bezeichnung für den sogenannten Fuchsbandwurm. Um diesen speziellen Wurm ranken sich abenteuerliche Geschichten, die alle ein tragisches Ende nehmen. Praktisch jedes weiß, dass man im Wald oder am Wegrand keine Brombeeren oder Himbeeren abpflücken und darf, denn der Fuchsbandwurm könnte sich an den Früchten befinden. Was ist dran, an der Gefährlichkeit des Wurms? Oder ist alles völlig harmlos?

Ein winziger Parasit

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der eine Größe zwischen 2,5 und sechs Millimetern erreicht. Er ist mit vier Saugnäpfen sowie einem Kranz aus winzigen Haken ausgestattet, damit er sich an der Darmwand seiner Wirtstiere festhalten kann. Der Wurm braucht einen Wirt, der ihn ernährt und der wohl wichtigste Wirt ist der Mitteleuropa heimische Rotfuchs. Der Wurm ist aber nicht wählerisch, er nistet sich auch beim Wolf oder bei einem , jedoch nur sehr selten beim Menschen ein. Im Körper des Wirtes erreicht der Parasit dann seine Geschlechtsreife und produziert Eier, die infektionsfähig sind. Die Eier sind so klein, dass man sie nur durch ein starkes Mikroskop erkennen kann. Sie sind resistent gegen Kälte, vertragen aber weder Austrocknung noch Hitze.

Der Zwischenwirt

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Für seine weitere Entwicklung braucht der Fuchsbandwurm einen Zwischenwirt. Der anfängliche Wirt, also der Fuchs, scheidet die Eier mit seinem Kot aus, den der Zwischenwirt dann als Nahrung zu sich nimmt. In ihm entwickeln sich dann Larven, Finnen genannt. Als Zwischenwirt kommen kleine Nager wie Mäuse, Ratten oder Biber infrage. In den Organen der Nagetiere wachsen die Larven heran und vermehren sich, ohne dass sie ein Geschlecht annehmen. Frisst der Fuchs die Maus mit den Larven, dann hat sich der Kreislauf geschlossen. Der Mensch sowie das Pferd oder ein Schwein sind Zufalls- oder sogenannte Fehlwirte, aber für sie wird es gefährlich.

Sehr selten

Dass sich der Fuchsbandwurm in einen Menschen verirrt, kommt selten vor, da der Menschen im natürlichen Kreislauf der Würmer keine Rolle spielt. Wenn es aber der Fall sein sollte, ist es lebensgefährlich. Die Eier infizieren die Organe, besonders gern die Leber, selten das Gehirn oder die Lunge. Das Gewebe der Larven breitet sich wie ein Tumor aus, aber es können sich keine Larven entwickeln, die infektionsfähig sind. Die verläuft in der ersten Phase ohne oder andere Beschwerden. Da die Larven nur langsam wachsen, können bis zu den ersten Symptomen Jahre vergehen. Steht die Diagnose, dann ist die Behandlung schwierig und die Betroffenen müssen in der Regel ihr ganzes Leben lang medikamentös versorgt werden. Ärzte nennen einen solchen Befall beim Menschen, aber auch beim Haustier, eine „alveoläre Echinokokkose“.

Fazit zum Fuchsbandwurm

Fuchsbandwürmer sind vor allem im Mitteleuropa zu Hause, in Deutschland, in Frankreich, Österreich, der Schweiz und im Norden von Italien. In Deutschland sind besonders die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern betroffen. In Bayern wurde in jedem dritten Fuchs der Wurm nachgewiesen. Wie die winzigen Würmer in den Körper des Menschen kommen können, ist immer noch nicht geklärt. Es liegt nahe, ist aber nicht bewiesen, dass das Essen von Waldfrüchten oder von Pilzen ein Risiko darstellt. Eine Übertragung des Wurms von einem Haustier auf den Menschen hat es jedoch noch nie gegeben.

Bild: @ depositphotos.com / Crevis

Der Fuchsbandwurm – wie gefährlich ist der Parasit?

Ulrike Dietz

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