Das Wort Implantat kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet so viel wie einpflanzen. Tatsächlich ist ein Implantat so etwas wie eine in den Kiefer eingepflanzte Zahnwurzel, entweder aus Keramik oder aus Titan. Implantate ersetzen Zähne, die verloren gegangen sind, aber sie sind auch eine Alternative für eine Vollprothese, wenn alle Zähne im Ober- oder Unterkiefer fehlen. Die Implantologie befasst sich mit dem Thema Zahnersatz durch künstliche Zahnwurzeln, die durch den Aufbau einer Zahnkrone kaum noch von natürlichen Zähnen zu unterscheiden sind.
Mehr als nur ein schönes Lächeln
Ein schönes Gebiss ist immer so etwas wie eine Visitenkarte. Wer beim Lächeln ebenmäßige gesunde Zähne zeigt, der gewinnt Sympathien und hat es im Leben um einiges leichter. Eine entscheidende Rolle spielen Zähne jedoch in erster Linie bei der Nahrungsaufnahme, denn nur wer die Nahrung richtig kauen kann, der bleibt auch gesund. Schöne Zähne sorgen für ebenmäßige Gesichtszüge, sie machen es möglich, ohne Hemmungen zu lachen, und sie prägen das gesamte Erscheinungsbild eines Menschen. Schon der Verlust eines einzigen Zahnes zerstört dieses harmonische Bild stark und beeinträchtigt das komplette Aussehen. Das ist aber nicht alles, denn wenn das Kausystem gestört ist, dann macht dies den Körper auf Dauer krank. Implantate gibt es bereits seit mehr als 40 Jahren, aber erst heute ist die moderne Implantologie technisch ausgereift.
Die moderne Implantologie
Ein Zahnarzt, der sich auf Implantologie spezialisiert hat, bietet seinen Patienten praktisch eine Runderneuerung an. Der Zahnarzt setzt streng genommen nicht einfach eine Prothese ein, er erneuert praktisch einen kompletten Zahn. Der große Vorteil in der Implantologie liegt in der großen Vielseitigkeit. Ein Implantat kann einen einzigen Zahn ersetzen, eine unschöne Lücke schließen und einen zahnlosen Kiefer wieder stabilisieren. Die moderne Implantologie macht es möglich, dass unterschiedliche Konzepte zur Anwendung kommen. Möglich sind zum Beispiel festsitzende Prothesen, denkbar ist aber auch ein herausnehmbarer Zahnersatz. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass keine Zähne mehr beschliffen werden müssen und die Substanz der Zähne erhalten bleibt. Bei herkömmlichen Zahnbrücken ist das nicht der Fall. Implantate verhindern auch, dass es zu einem mit Recht gefürchteten Knochenschwund im Kiefer kommt. Die biochemischen Eigenschaften der Implantate sind mit denen der natürlichen Zahnwurzeln vergleichbar und regen somit auch die Knochenbildung an.
Ein ganz spezieller Zahnarzt
Nur ein Implantologe, ein Zahnarzt mit einer Zusatzqualifikation als Oralchirurg, sowie ein Facharzt für Mund-/Kiefer- und Gesichtschirurgie darf Implantologie anbieten. Auch ein Zahnarzt, der durch Fortbildungen Zertifikate erworben hat, kann sich auf diese Weise weiterbilden und Spezialist für Implantologie nennen. Moderne Zahnarztpraxen und Zahnkliniken, die Implantate anbieten, setzen auf die modernste Technik, wie zum Beispiel auf ein sogenanntes minimal-invasives Verfahren. Zudem bietet eine vom Computer gesteuerte oder unterstützte Planung der Implantate in 3D den Patienten eine höhere Sicherheit, eine kürzere Behandlungsdauer, vor allem jedoch nachhaltigere und bessere Ergebnisse.
Wie wird ein Implantat eingesetzt?
Das Einsetzen von Implantaten ist immer ein operativer Eingriff. Unter sterilen Bedingungen setzt der Zahnarzt das Implantat wahlweise aus Titan oder Keramik ein, das in den Kieferknochen einheilen muss. Nach wenigen Monaten ist das Implantat dann fest mit dem Knochen verankert. Im nächsten Schritt öffnet der Zahnarzt das Zahnfleisch und bringt zunächst nur eine provisorische Krone an. Ist der Patient mit dieser Krone zufrieden, dann erhält er nach Wunsch eine Prothese oder eine Brücke. Das Ergebnis ist von einem natürlichen Zahn kaum zu unterscheiden. Studien beweisen, dass Implantate in der Regel sehr gut verträglich sind. Für diese Behandlung spricht auch die lange Haltbarkeit.
Was passiert beim Knochenaufbau?
Ein Implantat kann mit oder ohne einen Knochenaufbau im Kiefer verankert werden. Ein Aufbau der Knochen ist immer dann eine Notwendigkeit, wenn nicht genug vom eigenen Kieferknochen des Patienten vorhanden ist. Der Aufbau des Kieferknochens ist ein chirurgischer Eingriff, den nur ein Zahnarzt vornehmen kann, der sich auf Implantologie spezialisiert hat. Die wohl gängigste Technik, um den Knochen im Ober- oder Unterkiefer aufzubauen, ist die Einbringung von körpereigenem Knochenmaterial. Falls das nicht möglich ist, hat der Arzt nur noch die Möglichkeit, auf künstliche Ersatzmaterialien zurückzugreifen. Für die Stabilität des Implantats ist es wichtig, dass es von einer Knochenschicht umgeben ist, die mindestens zwei Millimeter misst. Nicht selten ist aber das Volumen der Knochen zum Zeitpunkt der Implantation nicht mehr im notwendigen Maß vorhanden. Handelt es sich um eine kleine Knochentransplantation, dann reicht in der Regel ein ambulanter Eingriff, der bei einer örtlichen Betäubung erfolgt. Wird aber ein umfangreicher Aufbau der Knochen nötig, wird das Material meist aus dem Hüftknochen genommen, ist eine Vollnarkose erforderlich.
Welche Risiken gibt es?
Die gute Verträglichkeit der Implantate macht dieses Verfahren sicher, jedoch gibt es auch einige Risiken. In seltenen Fällen kann es während der Behandlung zu einer Verletzung der Nerven im Bereich des Kinns kommen. Das sorgt dann für Sensibilitätsstörungen, die meist nach einiger Zeit von alleine wieder abklingen. Bei Menschen, die auf eine gute Mundhygiene nicht allzu viel Wert legen oder die stark rauchen, kann es zu einer sogenannten Periimplantitis kommen, einer Parodontitis an den Zahnimplantaten. Diese Krankheit kann allerdings sehr effektiv verhindert werden, wenn die Mundhygiene stimmt. Menschen, die Implantate tragen, sollten stets darauf achten, dass sich keine Speisereste zwischen den Zähnen befinden, die sich zwischen dem Zahnersatz und dem Gaumen ablagern können.
Wie lange halten Implantate und was kosten sie?
Zwischen zehn und 15 Jahren hält normalerweise eine Vollprothese für den Unter- oder Oberkiefer. Implantate, die gut gepflegt werden, können hingegen ein Leben lang halten. Meist gibt der Zahnarzt eine mehrjährige Garantie auf die Implantate und wenn der Patient richtig damit umgeht, dann hat er lange Freunde daran. Wie viel die Behandlung kostet, ist individuell verschieden, aber ohne einen Aufbau des Knochens ist ein Implantat günstiger. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Implantate nicht. Wer sich für dieses Verfahren entscheidet, muss die Kosten entweder alleine tragen oder eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Bei einer solchen Versicherung ist es aber sehr wichtig, darauf zu achten, dass die Versicherung alle anfallenden Kosten übernimmt.
Fazit
Zahnimplantate haben viele Vorteile und sind die wohl beste Form des Zahnersatzes. Wer sich für den künstlichen Zahn inklusive Zahnwurzel entscheidet, der muss sich um das Thema schöne Zähne nie wieder Sorgen machen.
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