Viele leiden unter Diabetes, ohne es zu wissen

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Diabetes hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Das liegt unter anderem an einem übergroßen Angebot an Nahrungsmitteln. Die Menschen essen immer mehr, sie sind zu dick und riskieren auf diese Weise zuckerkrank zu werden. Je nachdem, um welche Typ Diabetes es sich handelt, gibt es eine Reihe von unterschiedlichen Symptomen. Auf den ersten Blick würde niemand diese Erkennungszeichen der Zuckerkrankheit zuordnen. Vor allem bei Typ-2-Diabetes sind die ersten Anzeichen fast unmerklich, die Betroffenen haben keine Schmerzen und die Symptome beginnen schleichend.

Die honigsüße Krankheit

ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der der Zuckerstoffwechsel krankhaft gestört ist. In leiden rund acht Millionen Menschen unter dieser Stoffwechselkrankheit. Schwerwiegende Folgen dieser Erkrankung können nur dann verhindert werden, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Es gibt verschiedene Formen der Diabetes, wenn es um die Ursachen, die Symptome und die Behandlung geht. Aus der griechischen übersetzt heißt Diabetes mellitus so viel wie „honigsüßer Durchfluss“. Gemeint ist damit der Urin, der bei Menschen, die unter leiden, süß ist und in einem sehr großen Maß gebildet wird. In früheren Zeiten musste der Arzt den Urin seiner Patienten probieren, um eine sichere Diagnose zu stellen. Heute gibt es andere Tests, die sehr zuverlässig sind.

Die Zahlen steigen

Vor allem in China und den westlichen Industrienationen steigen die Zahlen der Zuckerkranken jedes Jahr weiter an. Wissenschaftlicher gehen davon aus, dass im Jahr 2030 jeder zehnte Mensch auf der Welt unter Diabetes leiden wird. Fünf Prozent aller Betroffenen leiden unter Diabetes mellitus Typ 1. Diese Form kann in jedem Alter auftreten, besonders oft sind aber Kinder betroffen. Rund 90 Prozent erkranken aber an und weitere fünf Prozent haben Diabetes Typ 3. Fast 30.000 Kinder in Deutschland müssen mit Diabetes leben und wenn die Zuckerkrankheit in der Schwangerschaft auftritt, dann spricht der Arzt von Diabetes Typ 4.

Wie macht sich Diabetes Typ 2 bemerkbar?

Eine Typ 2 Diabetes beginnt immer schleichend und ist nicht mit Schmerzen verbunden. Die Symptome sind nicht sonderlich ausgeprägt, aber sie werden im Verlauf der Krankheit immer stärker. Viele Betroffene merken gar nicht, dass sie krank sind. Erst wenn der Arzt nachfragt, dann wird ihnen bewusst, dass viele dieser Symptome auf sie zutreffen. An welchen Anzeichen lässt sich Diabetes-Typ-2 erkennen?

  • Die ist sehr trocken und juckt ständig
  • Wunden heilen nur sehr langsam
  • Ständiger Durst
  • Vor allem in der Nacht häufiges Wasserlassen
  • Die Leistung lassen immer mehr nach
  • Die Zahl der Infekte steigt an
  • Auch bei ausreichender Ernährung kommt es zu
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Das Immunsystem wird geschwächt

Wer ohne zu hungern und ohne Sport zu treiben, plötzlich an Gewicht verliert, der sollte hellhörig werden, denn dieser Gewichtsverlust kann auch ein Zeichen für Diabetes-Typ-1 sein. Was die Symptome der beiden Formen aber unterscheidet, ist die Tatsache, dass Diabetes-Typ-1 immer akut auftritt und auch junge Menschen betrifft. Typ 2 entwickelt sich eher langsam und es sind vor allem ältere Menschen betroffen. Diabetes greift grundsätzlich das Immunsystem an. Schwäche, der ständige quälende Durst und auch die Anfälligkeit für Infekte aller Art ist ein sicheres Zeichen für einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Er ist es, der eine Kettenreaktion mit vielen negativen Folgen für den Organismus auslöst. So versucht der Körper verzweifelt, den Zucker durch viel Wasserlassen wieder loszuwerden. Das führt aber wiederum zu einem Mangel an und in der Folge kommt es zu starkem Durst, außerdem trocknet die Haut aus. Eiweiß wird in rasanter Geschwindigkeit abgebaut, das macht den Körper schwach und er verliert an Gewicht.

Wann sollte der Arzt helfen?

Mediziner raten dazu, mit jedem der Symptome, die bei einer Diabetes Erkrankung auftreten können, einen Arzt aufzusuchen. Bei Diabetes kommt es immer darauf an, dass sie so früh wie möglich festgestellt wird, denn nur dann kann der Arzt mit der richtigen Behandlung beginnen. Das Ziel ist es, den Zucker in den Griff zu bekommen, um schwerwiegende Spätfolgen zu vermeiden. Beginnt die Behandlung rechtzeitig, dann gelingt es, schwere Schäden an den Nieren, den und dem Herz-Kreislauf-System zu verhindern.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Der Arzt wird zunächst ein Blutbild machen. Dann folgt ein sogenannter Zuckerbelastungstest, der schnell zeigt, ob sich hinter den Symptomen tatsächlich eine Form der Zuckerkrankheit verbirgt. Der Zuckerbelastungstest, aber auch der orale Glukosetoleranztest zeigen dem Arzt an, wie hoch der Zuckerspiegel im Blut ist, wenn der Patient Traubenzucker einnimmt. Der ist notwendig, um festzustellen, ob die Bauchspeicheldrüse ausreichend Insulin ausschüttet, ob das Hormon wirkt und ob der Blutzuckerspiegel nur wenig ansteigt. Wenn das Gegenteil passiert, dann liegt Diabetes vor. Die Messung des Blutzuckerspiegels ist von großer Bedeutung und Aussagekraft. Um exakt messen zu können, sollte der Patient für mindestens acht Stunden auf feste Nahrung verzichten, denn dann hat der Arzt ein klares Bild vom sogenannten „Langzeitzucker“.

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Wie wird Diabetes behandelt?

Jede Behandlung gegen Diabetes hat nur ein einziges Ziel: den Zuckerspiegel im Blut zu senken, um Schäden an den Organen sowie den Blutgefäßen und Nerven zu verhindern. Lange Zeit galt die Zuckerkrankheit als unheilbar, heute hängt es von der jeweiligen Form der Krankheit ab, ob sie heilbar ist oder nicht. Handelt es sich um Diabetes-Typ-1, dann ist die Diagnose in der Regel endgültig. Die Zellen, die das Insulin produzieren, sind nicht zu ersetzen, sie sind ein für alle Mal verloren. Handelt es sich aber um Typ 2, dann ist es zumindest in einem sehr frühen Stadium der Krankheit bei einem konsequent angepassten Lebensstil möglich, die Krankheit zu lindern. In einigen Fällen ist dann keine weitere Therapie mehr notwendig.

Fazit

Diabetes ist eine Krankheit, die viel von ihrem einstigen Schrecken verloren hat. Wer an Diabetes erkrankt, der muss zum einen Geduld und zum anderen sehr viel Selbstdisziplin haben. Zwar ist ein halbwegs normales Leben mit Zucker durchaus möglich, aber eben nur mit bestimmten Einschränkungen. Um den Alltag leichter zu gestalten, kann es sehr hilfreich sein, ein Diabetes-Tagebuch zu führen, in dem regelmäßig die Blutzuckerwerte notiert werden. Das sorgt nicht nur für einen besseren Überblick, sondern kann auch für eine positive Einstellung gegenüber der Krankheit sorgen.

Bild: @ depositphotos.com / garagestock

Ulrike Dietz