Schneller, höher, weiter – Blutdoping und die lebensgefährlichen Folgen

Große sportliche Events, wie aktuell die Weltmeisterschaften der Leichtathleten, sind eine spannende Sache. Die Zuschauer fiebern mit den Athleten und bewundern diejenigen, die noch schneller laufen, noch höher springen und noch weiter werfen. Aber bei aller sportlicher Begeisterung stellt sich immer wieder die Frage: Hat der eine oder andere Sportler einfach nur ausdauernd trainiert und sich richtig ernährt oder wurde mit verbotenen Mitteln nachgeholfen, damit diese Spitzenleistung erbracht werden konnte? In diesem Zusammenhang taucht auch immer wieder das Wort Blutdoping auf, aber um was handelt es sich dabei eigentlich?

Was genau ist Doping?

Das Wort Doping leitet sich vom englischen Wort Dope ab, was so viel wie , Flüssigkeit oder auch aufputschendes bedeutet. Greift ein Sportler zu Dopingmitteln, dann nimmt er Substanzen zu sich und wendet Verfahren an, die seine Leistung steigern. Doping ist in praktisch allen zu finden, es soll die Ausdauer verbessern und dem Sportler mehr Körperkraft verleihen. Verbotene Mittel werden aber auch eingenommen, wenn es um die innere Ruhe geht. Einige Sportarten gelten als „Doping verseucht“, wie zum Beispiel Radfahren, Skilanglauf, Langstreckenläufe oder Schwimmen. Doping ist außerdem bei Sportarten gefragt, die viel Konzentration verlangen, wie beispielsweise Schießen oder Golfspielen, auch - und Fußballspieler sind schon positiv auf getestet worden.

Welche Mittel gelten als Dopingmittel?

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Natürlich möchte jeder Sportler erfolgreich und besser als seine Konkurrenten sein, aber das ist nicht immer so einfach, weil der Leistungsgrenzen hat. Wenn diese Grenzen erreicht sind, dann geht nichts mehr, der Sportler ist erschöpft, er ist müde und er hat Schmerzen. Aufputschmittel unterdrücken diese Gefühle und sie bringen den Körper dazu, über die Grenzen hinauszugehen. Dopingmittel schalten praktisch das natürliche Warnsystem des Körpers aus und das kann sehr gefährlich werden. Der Sportler powert sich, ohne es wahrzunehmen, dermaßen aus, dass der Kreislauf vollkommen versagt, was im Extremfall sogar zum Tode führen kann. Narkosemittel werden ebenfalls als Dopingmittel missbraucht, denn sie unterdrücken zum Beispiel bei Boxern den Schmerz.

Gefährliche Hormone

Sehr beliebt sind , denn sie bauen Muskelmasse auf. Die natürliche Hormonproduktion wird dabei völlig durcheinandergebracht und das ist sehr gefährlich. Peptidhormone, Anabolika und vor allem Erythropoetin, das auch unter dem Namen EPO bekannt ist, sind gebräuchliche Dopingmittel, die es unter anderem den Fahrern der Tour de France möglich machen, über die Alpen zu radeln. EPO ist seit Jahren negativ in den Schlagzeilen zu finden, denn das Mittel hat die Eigenschaft, das dickflüssiger zu machen, was die Gefahr drastisch erhöht, einen Herzinfarkt zu erleiden. Der bekannteste Sportler, der mit EPO gedopt hatte, war der siebenfache Tour de France Sieger Lance Armh2. Bereits 1999 bei seinem ersten Sieg bei der Frankreichrundfahrt war dem Amerikaner der Einsatz von EPO nachgewiesen worden, aber Armh2 wurde entlastet. Erst 2013 gab der Radfahrer zu, jahrelang gedopt zu haben und in der Folge wurden ihm alle Siege sowie die Bronzemedaille aberkannt, die er bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewonnen hatte.

Was passiert beim Blutdoping?

Blutdoping funktioniert ähnlich wie EPO und galt lange als sehr sichere Methode des Dopings. Blutdoping zielt darauf ab, die Zahl der roten Blutkörperchen im eigenen Blut zu erhöhen. Auf diese Weise kann der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen und durch die Blutbahnen transportieren. Das Blut der Sportler wird beim Blutdoping ausgetauscht und für dieses Verfahren gibt es zwei . Entweder wird eigenes Blut „gespendet“, das dann künstlich mit roten Blutkörperchen aufgepeppt und wieder in den Kreislauf gebracht wird, oder der Sportler bekommt eine bereits fertige Blutspende mit fremdem Blut. Das Blutdoping sorgt dafür, dass Hochleistungssportler länger durchhalten und dass sie ihre Leistung problemlos steigern können. Bei Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen, Schwimmen oder auch beim Triathlon hilft Blutdoping dabei, die Resultate deutlich zu verbessern.

Kein neues Problem

EPO-Doping oder auch Blutdoping sind kein neues Problem, bereits in den 1960er Jahren waren Sportler gedopt. Im Unterschied zu heute ließen sich damals die verbotenen Substanzen einfacher nachweisen und es gab deutlich mehr Todesfälle unter Spitzensportlern. Die Gründe, warum sich Sportler dopen, sind allerdings gleich geblieben. Profisportler leben von ihren und von den Werbeeinnahmen. Je besser ihre Resultate sind, umso mehr können sie verdienen und da ist die Versuchung groß, sich mit verbotenen Mitteln fit zu machen.

Doping ganz in den Griff zu bekommen, ist so gut wie unmöglich, denn es gibt ständig neue Mittel, die sich noch schwerer nachweisen lassen.

Bild: © Depositphotos.com / andriano_cz

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Ulrike Dietz

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