Es sind unspezifische Bauchschmerzen mit einem Druckgefühl im oberen Bauchbereich, dazu kommt ein leichtes Völlegefühl und auch Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Wer diese Probleme hat, der könnte eine Magenschleimhautentzündung haben. Eine Gastritis, wie die Entzündung der Magenschleimhaut medizinisch heißt, kann plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten, aber auch chronisch werden. Es gibt unterschiedliche Methoden, um eine Magenschleimhaut zu behandeln, eine Krankheit, die fast schon zu einer Volkskrankheit geworden ist.
Schlecht zu diagnostizieren
Bauchschmerzen sind Symptome, die der Arzt nur sehr schwer direkt zuordnen kann, denn hinter dem Begriff Bauchschmerzen kann sich viel verbergen. Das macht es schwer, die richtige Diagnose zu stellen, denn zwischen einer Blinddarmentzündung, einem verdorbenen Magen und einer Magenschleimhautentzündung ist eigentlich alles drin, wenn der Patient über Bauchschmerzen klagt. Dabei ist die Schutzschicht aus Schleim, die die Magenwand umgibt, relativ robust. Dieser Schleim besteht aus den unterschiedlichen Zellen, die den Magensaft produzieren, zusammen setzt er sich unter anderem aus Magensäure, die die Nahrung zersetzt sowie aus Verdauungsenzymen. Wird die Schleimhaut von aggressiven Säuren angegriffen, geschädigt oder wenn zu viel Magensäure produziert wird, dann kommt es zu einer Magenschleimhautentzündung.
Die akute und die chronische Magenschleimhautentzündung
Eine akute Magenschleimhautentzündung äußert sich durch plötzlich auftretende starke Schmerzen im oberen Bauch und im Rücken. Die meisten Betroffenen klagen zudem über Übelkeit, sie haben keinen Appetit mehr und fühlen sich elend. Verläuft die Magenschleimhautentzündung chronisch, dann ist das ein schleichender Prozess über einen längeren Zeitraum und es gibt unterschiedliche Formen. Bei einer Typ-A-Gastritis handelt es sich um eine autoimmune Erkrankung, während die Typ-B-Gastritis eine Infektion ist, die durch Bakterien ausgelöst wird. Typ C wird durch eine permanente Reizung des Magens ausgelöst und eine eosinophile Gastritis entsteht durch eine allergische Reaktion.
Die Symptome einer Gastritis
Die unterschiedlichen und unspezifischen Symptome machen eine Diagnose nicht eben einfach. Zu diesen Symptomen gehören:
- Aufstoßen
- Völlegefühl
- Druckschmerzen im Oberbauch
- Erbrechen
- Übelkeit
- Wenig Appetit
Eher selten kommt es zu Blähungen oder zu einem faden Geschmack im Mund, zu Rückenschmerzen und auch zu Durchfall. Vielfach haben die Betroffenen auch ein sehr früh einsetzendes Gefühl der Sättigung oder sogar Ekel vor bestimmten Nahrungsmitteln.
Welche Ursachen kommen infrage?
Eine akute Magenschleimhautentzündung wird in den meisten Fällen von sogenannten exogen Stoffen, also von außen zugeführten Stoffen ausgelöst. Zu viel Alkohol und Nikotin können eine Gastritis ebenso auslösen wie Lebensmittel, die den Magen reizen, wozu Kaffee und zu scharf gewürzte Speisen gehören. Auch einige Medikamente wie Antirheumatika und Schmerzmittel können für eine Entzündung der Magenschleimhaut sorgen. Eine Lebensmittelvergiftung durch Bakterien wie Salmonellen kann für eine akute Entzündung verantwortlich sein und psychischer Stress ist nicht selten die Ursache. Unter Leistungssportlern ist der „running stomach“ gefürchtet und körperlicher Stress, wie zum Beispiel eine schwere Operation, gilt ebenfalls als einer der Auslöser.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Wenn der Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung besteht, dann hat der Arzt nur eine Möglichkeit, um für Gewissheit zu sorgen: Er muss beim Patienten eine Magenspiegelung machen. Bei dieser sogenannten Endoskopie wird ein sehr dünner Schlauch mit einer winzigen Kamera an der Spitze durch die Speiseröhre in den Magen geschoben. Auf dem Bildschirm kann der Arzt dann sehen, ob es sich tatsächlich um eine Entzündung der Magenschleimhaut handelt und mit einem winzigen Instrument, das sich ebenfalls an der Spitze des Endoskops befindet, wird dann eine Probe der Magenschleimhaut genommen.
Welche Behandlungsmethoden sind möglich?
Eine gereizte und entzündete Magenschleimhaut lässt sich oft mit einfachen Mitteln sehr gut behandeln. Der Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin hilft dabei, die Entzündung zu bekämpfen, auch eine Weile Schonkost zu essen, ist eine gute Entscheidung. Kamillentee wirkt entzündungshemmend und selbst wenn Haferschleim nicht gerade eine Delikatesse ist, er schützt die empfindliche Magenschleimhaut. Beruhigend wirken Hopfen- und Melissentee, auch Kartoffelsaft und Heilerde sind bewährte Mittel im Kampf mit der Gastritis. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, dann gibt es die entsprechenden Medikamente wie Antazida und in schwereren Fällen auch die sogenannten H2-Rezeptor-Blocker. Diese Mittel bremsen die Produktion der Magensäure aus und damit wird der Magenschleimhaut die Möglichkeit gegeben, sich zu erholen und zu regenerieren. Erfolgreich sind auch „Magenschutztabletten“, wie zum Beispiel Pantoprazol oder Omeprazol.
In den meisten Fällen heilt die Entzündung der Magenschleimhaut sehr gut ab und die Betroffenen haben keinerlei Beschwerden mehr. Eine akute Entzündung heilt in der Regel schon nach wenigen Tagen komplett ab, bei einem chronischen Verlauf kann es hingegen Monate oder sogar Jahre dauern.
Bild: © Depositphotos.com / wckiw
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