Was ist eigentlich ein Bauchnabelbruch? Bei diesem ganz speziellen Bruch handelt es sich um eine sogenannte äußere Hernie, die immer dann entsteht, wenn es im Bauchraum zu einem erhöhten Druck kommt. In der Folge können sich die Bauchorgane durch eine Schwachstelle in der Bauchwand, die sogenannte Bruchpforte, nach außen stülpen. Der Bauchnabelbruch kommt nicht so häufig vor, aber er trifft besonders oft Frauen, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sind.
Welche Symptome verursacht ein Bauchnabelbruch?
In den meisten Fällen verursacht der Nabelbruch keine Beschwerden, aber wenn Teile des Darms eingeklemmt werden, dann haben die Betroffenen starke Bauchschmerzen und müssen sofort operiert werden. Der Nabelbruch verursacht meist keine Schmerzen und macht sich erst dann bemerkbar, wenn man hustet, schwere Lasten hebt oder wenn die Muskulatur der Bauchdecke durch andere Anstrengungen stark angespannt wird. Handelt es sich um einen großen Bruch, dann kann es zu Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang kommen, es ist sogar möglich, dass Blut im Stuhl ist. Die Region um die Bruchpforte ist in diesen Fällen leicht gerötet und schmerzt auch.
Welche Ursachen kommen infrage?
Die Bauchwand hat mehrere Schwachstellen, die einen Bruch des Nabels begünstigen. Das gilt aber nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Säuglinge. Eine Schwangerschaft kann durch die straff gespannte Bauchdecke einen Nabelbruch ebenso auslösen wie auch starkes Übergewicht oder eine Bauchwassersucht. Wenn es sich um einen eher kleinen Bruch handelt, dann kann nur Fettgewebe enthalten sein, bei größeren Brüchen kann es aber passieren, dass auch Bauchorgane wie zum Beispiel Schlingen des Dünndarms im Bruchsack zu finden sind. Ein Bauchnabelbruch kann aber auch angeboren und während der Entwicklung des Embryos entstanden sein. Diese Form des Bruchs kommt mit 98 % besonders häufig vor. Babys, die viel schreien oder oft husten, erleiden nicht selten einen Nabelbruch, der aber in den meisten Fällen bis zum zweiten Lebensjahr von selbst wieder verschwindet.
Wie wird die Diagnose gestellt?
In 95 % aller Fälle ist ein Bauchnabelbruch von außen sehr gut sichtbar, aber der Arzt kann den Bruch meist auch einfach ertasten. Bei einem leichten Bruch wird der Arzt dann versuchen, den Bruchsack wieder in die Bauchhöhle zurückzudrücken. Um den Bruch und seine Beschaffenheit besser beurteilen zu können, wird zudem ein Ultraschall gemacht, denn nur so kann der Arzt erkennen, ob Bauchorgane wie beispielsweise Darmschlingen in den Bruch involviert sind und sich eventuell im Bruchsack befinden. Anhand einer Tastuntersuchung wird schnell klar, ob es sich bei der Vorwölbung am Nabel um ein sogenanntes Lipom, also um eine harmlose Fettgeschwulst oder um eine andere Art des Bruchs handelt.
Wie wird der Bruch behandelt?
Wie schon erwähnt, wird ein Bauchnabelbruch bei Säuglingen erst einmal nicht behandelt, da er sich wieder zurückbildet. Dabei verlagert sich der Bruch von selbst zurück in die Bauchhöhle und die Bruchpforte wächst einfach wieder zusammen. Bei erwachsenen Menschen muss meist operiert werden. Eine Notoperation wird immer dann fällig, wenn der Bruch eingeklemmt ist, denn dann besteht immer die Gefahr, dass das Gewebe des Darms abstirbt und dass sich eine sogenannte Nekrose bildet. Während der OP wird der Chirurg den Bruchsack wieder zurückschieben, ihn eventuell abtragen und dann die Bruchpforte mit einer Naht verschließen. Je nach Umfang des Bruchs stehen dem Arzt mehrere Methoden für die OP zur Verfügung. Ist der Bruch groß, dann wird er mit einem Netz aus Kunststoff stabilisiert, das an die Bauchwand genäht wird. Bei einer geschlossenen Nabelbruch-OP operiert der Arzt mit der „Schlüssellochmethode“. Dabei werden kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht, durch die der Arzt dann mit speziellen Instrumenten arbeiten kann. Dieses für den Patienten sehr schonende Verfahren verringert die Gefahr einer Wundinfektion und die Patienten sind schneller körperlich wieder belastbar.
Welche Komplikationen sind möglich?
In der Regel sind die Patienten nach einer Bauchnabelbruch-OP recht schnell wieder fit. Wenn es aber zu kleinen Blutergüssen kommt, dann sind kühlende Kompressen eine sehr gute Idee. Häufig treten Serome, also sogenannte Pseudozysten auf, vor allem dann, wenn das Kunststoffnetz vernäht wird. Die kleinen Flüssigkeitsansammlungen werden vom Körper aufgenommen, handelt es sich aber um eine größere Ansammlung, dann werden diese unter Ultraschall mit einer Hohlnadel punktiert und auf diese Weise schonend entfernt. Die Naht einer Bruch-OP ist meist nach drei bis vier Monaten wieder stabil, aber die Patienten sollten trotzdem starke körperliche Belastungen wie das Heben von schweren Lasten vermeiden.
Bild: © Depositphotos.com / alliesinteract
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